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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 14
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Ein Preisausschreiben und ein Prospekt
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Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Auszeichnungen und Medaillen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Auktionen / Juristisches / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0193

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heft

Die Werkstatt der Aunst.

^89

für die Interessen der bildenden Künstler gewandt. Auch das
demonstrative Betonen meines Namens ist keineswegs durch
mich veranlaßt worden, denn meine Ziele liegen tiefer wie das,
was plastische Malerei betrifft; sodann noch eins: soll ich für
diese öffentlich eintreten, so erbitte ich mir andere Gegner,
denn es ist feig, mit Schwachen zu kämpfen.
z. Z. Abbazia, den 29. November ^905.
Herrn. LclluiU.
Diese Erklärung war bereits gesetzt und sollte
in Heft s2 Aufnahme finden, als am s2. Dezember
ein Schreiben der genannten Gesellschaft bei uns
eintraf mit dem Ersuchen um Veröffentlichung. Um
beide Teile gleichzeitig zu Worte kommen zu lassen,
mußten wir wegen des beträchtlichen Umfanges der
Artikel, die Veröffentlichung derselben bis auf das
heutige Heft zurückstellen. Die Gesellschaft schreibt:
Nachdem die verehrliche Redaktion unserer durch-
aus sachlichen Beantwortung ihrer zahlreichen Fragen
ein Todicill angehängt hat, aus dein immer noch
nicht das volle Vertrauen spricht, das wir für unser
Preisausschreiben beanspruchen zu dürfen glauben,
ersuchen wir, Ihren Lesern nachfolgende Tatsachen
mitteilen zu wollen, die doch wohl jede weitere Dis-
kussion erübrigen dürfte.
s. Am s5. November ds. Is. war der End-
termin für Eisendung der Konkurrenzentwürfe und
bereits am 23. November trat das Preisgericht zu-
sammen und traf die folgende Entscheidung über die
755 eingegangenen Arbeiten. Es erhielten den
1. Preis zu Mk. 2000: Architekt Heinr. Brandt, Berlin,
Baerwaldstr. 59 und Architekt Artur Schmidt, Berlin, Eadiner-
straße
den II. Preis zu Mk. ^000: Franz wieting, Berlin,
Bergstraße 8;
den III. Preis zu Mk. 500 (welcher nach Entscheidung
der Jury in zwei Teile geteilt wurde), nämlich je Mk. 250:
Architekt Karl Stahl, Friedenau, Handjerystr. H5 und Max
Frohberg, Dresden, Antonsplatz ;;
den IV. Preis zu je Mk. ;oo: Eichler 65 Müller,
Berlin >V., Neue Ansbacherstr. 8, Margareta Junge, Dresden-
Striesen, Eisenacherstr. 25, Adolf Hartung, Reg.-Baumeister,
Berlin V/., Frankenstr. 2, Albert Eberth, Berlin L.'VV., Teltower-
straße 16, Walter Treumann, Berlin V/., Uhlandstr.;69/;7O,
Adolf Eckhardt, Naler, Berlin 'V., Motzstr. 55 (zwei), Or. Paul
wenz und Gtto Baur, Architekten, München, Konradstr. 5,
Paul Jessen Köln, Lhristoxhstr. 6 (zwei), Gtto Fischer, Dresden-
Neustadt, Rehefelderstr. 26, A. Lreiner, Duisburg, Amandus
Heller, Elberfeld, Harmoniestr. 2 z, Bruno Mauder, München,
Pündterplatz 7, Gtto Zieler, Architekt, Halle a. S.
2. Am 2(s. November kameu die Benachrichti-
gungen über die verliehenen Preise zur Versendung,
denen die Zahlung der Preise auf dem Fuße
folgte, so daß in kaum zwei Wochen nach dein
Endtermin für die Einsendungen der erste Teil der
von uns übernommenen Verpflichtungen erfüllt war.
3. Vom 9- bis (7. Dezember ds. Is. findet
Friedrichstraße ((3, I. Etage, die verheißene Ausstel-
lung aller eingegangenen Entwürfe statt, wobei auch
die Entscheidung über weitere Ankäufe getroffen
werden wird.
ch Mit Schluß der Ausstellung kommen die für
uns nicht verwendbaren Entwürfe ohne Verzug zur
portofreien Rücksendung.

Die geehrte Redaktion ersieht aus diesen ein-
fachen Tatsachen, daß auch ohne Aufsichtsinstanz
die „Berliner Gesellschaft für Plastische Malerei"
weiß, was sie ihrem Renommee schuldig ist. Reber
etwaige zivilrechtliche Ansprüche des Herrn Schudt
haben wohl nur die ordentlichen Gerichte das zu-
ständige Urteil. Der Herr würde es kaum unter-
lasseu haben, dieselben anzurufen, wenn seine Be-
hauptungen irgendwelche sachliche Grundlage hätten.
Mit ausgezeichneter Hochachtung ergebenst
Berliner Gesellschaft für plastische Malerei
m. b. H.
Ourlitl. Oabiscli.

Ztaalsaukträge etc.
Karlsruhe, em. (Professor Rudolf Mayer) vol-
lendete jetzt ein Doppelporträt des Großhcrzogs und der Groß-
herzogin, welches zu einer Iubiläumsmünze für die goldene
Hochzeit ;9O6 bestimnü ist und als Fünf- und Zweimarkstück
geprägt werden wird.
Paris. (Louis Dumoulin), Maler des Marinemi-
nisteriums — das ist sein offizieller Titel — hat eine neue
Briefmarkenserie für das tunesische Schutzgebiet entworfen.
Der Künstler hat, einer Anregung des Generalresidenten
Pichon folgend, auf den vier kleinen Markenbildern die ganze
Geschichte von Tunis resümiert. Das erste Bild ruft dem
Beschauer die untergegangene Stadt Karthago ins Gedächt-
nis; es ist eine Art Triptychon, auf den: man eine panische
Galeere, die Astarte-Bildsäule und einen Altar in einem
Fichtenhain sieht. Das zweite Bild erinnert an die römische
Herrschaft: Es zeigt in der wüste die Ruinen der Hadrian-
Wasserleitung. Das dritte bezieht sich auf die muselmännische
Zeit: Arabische Studenten, ernst und gesetzt, pilgern gen
Kairuan, die heilige Stadt der Schulen und der Moscheen.
Das vierte Bild endlich weist auf die französische Schutzherr-
schaft hin: Ein Europäer und ein Araber führen zusammen
denselben Pflug, ein Bild der Vereinigung in der Arbeit.
Außer den vier erwähnten gibt es noch eine fünfte Marke,
die nur für Pakete bestimmt ist. Diese Marke, die nicht zur
Serie gehört, versinnbildlicht die Post, aber in einer Art, die
nichts von der klassischen Allegorie hat. Dumoulin stellt die
Aufregung dar, die in einein tunesischen Dorfe bei der An-
kunft des Postreiters (Briefboten) herrscht.
Stuttgart. Der hiesige Gesamtkirchengemeinderat hat
bekanntlich beschlossen, für die Parochie der Narkuskirche eine
neue Kirche zu erbauen. Der Kostenaufwand hiefür ist auf
565 000 Mk. veranschlagt, plan und Ausführung des Bau-
werks wurde Gberbaurat Dolmetsch übertragen.
Ztaatsankäuke eie.

Wien. lllo. (Das K. K. Ministerium für Kultus und
Unterricht) hat in der Herbstausstellung in: Künstlerhause fol-
gende Werke airgekauft: „Waldbewohncr" und „Schwämme-
sucher", Radierungen von Gottlieb v. Kempf; Porträtstudie,
Gelgemälde von Emanuel Baschny; „Holländischer Fischer",
Gelgemälde von Viktor Scharf; „Affe" und „Hund", Gel-
gemälde von Alfred wesemann; „Motiv aus dem Nurtal",
Gelgemälde von Adolf Schwarz; „Vor der Station", Gelge-
mälde von Rudolf Knitterer; „Gänsemädchen", Gelgemälde
von Gthmar Ruzicka; „Wienerin", Gelgemälde von Karl
Ioanowits; „Ein Lied", Gelgemälde von G. A. Heßl; „Motiv
bei Zoons am Niederrhein", Gelgemälde von Eduard Zetsche
und „Interieur aus voleudain" voir Hans Larwin.
Wien. tb. (Das österreichische Unterrichts-Mini-
sterin in) hat auf der Ausstellung der Sezession das
„Taufbecken mit dem hl. Johannes" von Andri und das
 
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