Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

DOI Heft:
Heft 6
DOI Artikel:
Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Stipendien und Stiftungen / Staatsankäufe etc. / Staatsaufträge etc. / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Auktionen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
DOI Artikel:
Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0085

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Werkstatt der Aunst.

8s

Heft 6.

Gesamtcharakter der ihm unterstellten Sammlung bedacht
sein, deren Aufgabe es weniger ist, noch ein wertvolles Stück
mehr zu haben, als ein Gesamtbild der Kunst zu bieten.
Die Kgl. Nationalgalerie besitzt von Menzel ^8 Gemälde,
85 Werke in Aquarell, Guasch und Pastell und wenigstens
^50 Zeichnungen. Man kann also als noch so eifriger Be-
wunderer Menzels nicht behaupten, daß dieser ungenügend
vertreten sei. Trotzdem wäre gegen neue Ankäufe nichts ein-
zuwenden, wenn diese nicht unter denkbar ungünstigsten Ver-
hältnissen abgeschlossen werden, und wenn es nicht viel dring-
lichere Aufgaben gäbe. Aber da wird jeder Dutzende von
bösen Lücken im Bilderbestand der Nationalgalerie nennen
können, von denen eine ganze Reihe für ^60 ooo Mk. hätten
gefüllt werden können."
Das Grab Segantinis. In der „Neuen Freien presse"
hatte ein Linsender über die Vernachlässigung von Giovanni
Segantinis Grab in Maloja Klage erhoben. Daraufhin
wurde dem Blatte von unterrichteter Seite geschrieben: „Ls
entspricht Segantinis oft ausgesprochenem Wunsche, daß fein
Grab mit nichts als einem Alpenrosenstrauch geschmückt
ist. von Vernachlässigung dieser Stätte kann nicht die Rede
sein, da die Witwe Segantinis und dessen Kinder in Ma-
loja wohnen, keine zweihundert Schritte von der Grabstätte
entfernt, und gewohnt sind, diese fast täglich zu besuchen. Der
kleine Friedhof ist übrigens an sich so reizvoll und so eigen-
artig schön gelegen, daß kein Grabmonument dazu dienen
könnte, ihn in seiner ergreifenden Wirkung zu heben." Mit
Beziehung auf diese in der „Neuen Freien Presse" veröffent-
lichte Mitteilung von der Vernachlässigung des Grabes Segan-
tinis erhielt nun die „Wiener Zeitung" folgenden Brief: „Die
Mitteilungen, die der Verfasser des im Mittwoch-Abendblatt
abgedruckten Briefes über den Zustand des Grabes Segan-
tinis macht, kann ich aus eigener Wahrnehmung bestätigen.
Das Grab ist allerdings nicht vernachlässigt, aber es fehlt
ihm die würdige Ausstattung, da der Familie des Meisters
zu einer solchen die Mittel mangeln. Die Witwe Segantinis

(die seit dem Tode ihres Mannes schwermütig ist), sein un-
verheirateter Sohn Gottardo und seine Tochter Bianka be-
wohnen das im Aeußeren überaus einfache, im Innern noch
vom Meister selbst mit feinem künstlerischem Geschmack aus-
gestattete Holzhaus, das Segantini sich in Maloja hat erbauen
lassen. Die Familie lebt in engen, sorgenvollen Verhältnissen.
Segantini hat natürlich kein vermögen hinterlassen, und eine
der Haupteinnahmen seiner Hinterbliebenen bildet der Ver-
kauf von Radierungen, welche Gottardo Segantini im Atelier
seines Vaters anfertigt. Allerdings gehören der Familie noch
drei Bilder des Meisters, die Trilogie ,Werden, Sein, ver-
gehens die während der letzten Jahre in verschiedenen Städten
zu sehen war. Doch ist die Rechtslage sehr kompliziert. Die
Bilder sind im Besitze eines Mailänder Kunsthändlers, dem
Segantini manche Unterstützung in der Not zu danken hatte,
und mit dem er daher einen Vertrag geschlossen hat, durch
den er dem Kunsthändler das verkaufsrecht an allen seinen
Bildern und natürlich einen beträchtlichen Anteil an der Ver-
kaufssumme überließ. Da der Kunsthändler außerdem eine
Schuldforderung an die Familie Segantini hat, so ist diese
genötigt, um wenigstens noch ein kleines Kapital für sich
herauszufchlagen, für die Trilogie einen ziemlich hohen Preis
zu fordern. Dieser Preis hat bisher nicht erzielt werden
können, und so kommt es, daß diese drei Bilder, die zu den
bedeutendsten des Meisters gehören, die für jede Gemälde-
galerie ein kostbarer Schmuck sein würden, die endlich der
Familie Segantinis wenigstens eine bescheidene Existenz sichern
könnten, gegenwärtig unverkauft im Magazin des Mailänder
Kunsthändlers lagern."
Literatur uncl Kunstblätter.
(Die mit O bezeichneten Artikel sind illustriert.)
Der Kunstwart. Aus dem Inhalt des (. und 2. Gktober-
heftes: worauf kommt's an? Von Avenarius. (Zum
„Fall Böcklin von Meier-Graefe".) — Kunst im Kranken-

6. 8. IVlO^v^8,
LüHdl W.35.


? 68 8t6Klit26r-8tras86 68.
! IHbriki
v kein8t xraxar. LünMer-Oelkarben,
) Oelkarben kür Llri^ren uncl äeko-
? ralive Malerei,
) Oeck-'WL88er-I?LrdeQ
l (vsrdssserle (douaclistarken in Kuden),
^.Huarell-^arben,
vr. L. 1'äuber8 Ire1oucüier-I?iriii8
c (vsrdsssertsr Vernis n la Vidert).


dem Besitz von Lunstrnnlern oäer krivaten


krudere OeM. nicke uuä 8tuckien von:
sowie Werde dedeutendsr kranLÜsiscder und snZdiscder
Nsister des 18. und 19. jadrdundsrts. Kur detaillierte
Okkerten unter 8. K. K. au dis Expedition erdeten.
_—__>
8tuäi8il-L1kIiör8"'ii7i
Ksntstrnsss 159 Otl3l'lotl6NbUl'g-86l'!M <-°ibnitrstrns8S 33
lVlnl- unä 2sieKeick1n88SN, HK uuä Porträt.
Lorredtur: llouis Oorintti.
lVloäsIIisrkäL886N. Kuuä- u. Koliekudtz Koiärät.
Lorrsktur: I_evckn-kunke.
^.nntoniis. VortruZ uralikdeuu. u. MÄpMttou.
^uatoruisedss ^eiedueu.
5—7 Bür. Lorredtui': Ki80tioll-Oulm.
^usssrdern tLZd 5—7 u. 7—9 tldr ^.lrt (oNns LorrsLtur), Vausr-Ht u.
8lri22lsrüdun§sn. NsdunASn n. d. NswsAun^. .IsdrUods ^usststlunZ
in. DrsisdonLurrsn^sn. — 8odü1srautns.krns jederzeit. — krosp.durod
K-mt8irL88S 159. ibvvviiL-lk'niieli«.
 
Annotationen