Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

DOI Heft:
Heft 13
DOI Artikel:
Bekanntmachung
DOI Artikel:
Eine Revisionsinstanz bei den Grossen Berliner Kunstausstellungen
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0177

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
OlLwerklwtt -er NuM

l^eäakteur: tzemricb Steinbacb.

V. Zlakrg. I)eft 13. * 25. vez. iyoZ.

In diesem r^eiie unserer LeilsckrUt erteilen wir jedem «ünstier dss freie Mort. Mir sorgen dafür, das tuniickst keinerlei
Angriffe aus Personen oder Senossensdiakten abgedruckt werden, okns dass vorder der Angegriffene die MSglidikeit gekabt
KLtte, in deniselben yefte ;« erwidern. Oie Redaktion kält sid, vollständig unparteiisd, und gibt durd, den Abdrudr keineswegs
eine Nebereinstimmung rnit den auf diese Meise vorgetragenen Meinungen zu erkennen. .-

Vekanntmackung.
Auf Grund des Beschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung am s s. Dezember
sßO5 in Dresden ist „Die Werkstatt der Aunst" einstimmig als Vereinsorgan der Allge-
meinen Deutschen Aunstgenossenschaft gewählt worden.
wüt großer Freude begrüßt der Hauptvorstand diesen Schritt, welcher dazu beitragen
soll, das Band der Zusammengehörigkeit enger zu knüpfen, um dadurch die Interessen der
deutschen Aünstler besser als wie bisher wahren zu können.
wöge die „Werkstatt der Aunst" segensreich für die Zukunft der Allgemeinen Deutschen
Aunstgenossenschaft wirken.
Der kauptvomanil üer Mgemeinen veuttcden WiMgenorsemckaN vrerSen.
(gez.) V. Riesslmg, Borsitzender. (gez.) 6. v. Mayenburg, Schriftführer.

Eine Revislonsinstanz bei clen Grossen berliner Kunstausstellungen.

Wan schreibt uns aus Berlin:
Unter der Ueberschrift „Südlich" spricht sich
in Heft ss der „Werkstatt der Aunst" ein Namen-
loser über die für die Iurierung bei den Großen
Berliner Aunstausstellungen geplante Revisions-Zury
aus und fügt daran Worte, welche nicht unbeant-
wortet bleiben dürfen.
Der genannte Verfasser betont dort die Gin-
stimmigkeit der Versammlung des „Vereins Berliner
Aünstler" bei der Annahme des Antrages Wüller-
Aurzwelly. Nun, diese Einstimmigkeit erfolgte
nicht aus Begeisterung für die Sache, sondern
deswegen, weil A. von Werner sich nicht nur
nicht sympathisch zu dem Antrag stellte, sondern
klarlegte, warum die Genossenschaft der Akademie
nicht auf solchen Antrag einer RevisionsIury ein-
gehen könne, und weil infolgedessen ein großer Teil
der Versammlung sich ganz gleichgültig verhielt und
deshalb auch nicht erst zu einer Opposition schritt.
Es wird nachgerade langweilig, wenn jedes
Jahr infolge der Zurückweisung seitens der Jury
sich immer einer dieser Zurückgewiesenen findet,
der entweder eine Broschüre, eine Flucht in die
Geffentlichkeit schreibt, oder mit einem Antrag auf
Nevisionsjury kommt, wie viele Broschüren und
Anträge hätte da wohl schon jeder von uns ver-
fassen können! Wer bürgt denn dafür, daß man
die Revisions-Jury so verteilt, wie diese Herren

Antragsteller es wollen? werden diese nicht wieder
kommen und, im Fall der Zurückweisung auch
seitens dieser Super-Jury, noch eine dritte Instanz
verlangen: außer der Super-Jury noch eine superiore
und dann eine supreme und endlich vielleicht noch
eine unwiderruflich letzte Jury?
Jener Verfasser schreibt: Der erste Schritt zu
einer Reform des Systems sei getan. Sehr schön,
der erste Schritt! Aber dabei hat es auch sein
Bewenden. Die Akademie hat einen weiteren
Schritt abgelehnt und es der gewählten Jury, die
ja souverän sei, überlassen, zu tun, was ihr nach
den Statuten gestattet ist, d. h. sie kann sich in
zwei Hälften teilen, wenn sie will, von denen die
eine in erster Lesung annimmt, was ihr paßt, die
andere dagegen die von der ersten nicht angenom-
menen Werke nochmal juriert. Das ist vielleicht
eine ganz gut angebrachte Erleichterung der Arbeit
der Jury, aber eine Super-Jury, an die eine
Appellation möglich wäre, ist es nicht.
Die weiteren Worte, welche der genannte
Verfasser in seiner Zuversicht, daß die Super-Jury
kommt, noch folgen läßt, sind so persönlich, daß
ich meine, sie gehörten nicht in eine sachliche Be-
trachtung, ja sie lassen fast auf die Persönlichkeit
des Schreibers einen Rückschluß ziehen, da es genau
die Worte des Antragstellers sind, mit denen er
seinerzeit seinen Antrag begründete. Es sind dies
 
Annotationen