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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 2
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Laufende Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur und Gartenkunst / Aus Akademien und Kunstschulen / Aus Galerien und Museen / Staatsankäufe etc. /Staatsaufträge etc. / Stipendien und Stiftungen / Auszeichnungen und Medaillen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler-Vereinen / Vom Kunsthandel / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0029

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Dis WexkstQt! öev

25


Januar eine „Msnarchen-Nummsr" keranszugeben, in der
die Porträte sämtlicher europäischer Fürstlichkeiten, womög-
lich nach n-men Originalen von künstlerischem Verte repro-
duziert werden sollen, und hüt, um sich ein authentisches
neues Bildnis Kaiser Wilhelms für diesen Zweck zu sichern,
den in Paris lebenden deutschen Naler Felix Borchardt nach
Deutschland gesandt. Der Kaiser hat dem Künstler, wie wir
bereits mitteilten, Ende August in Wilhelmshöhe und^im
September in Potsdam mehrere Male längere Zeit gesessen.
Borchardt hat zuerst eine Zeichnung angefertigt, die für die
Abbildung des ^k'issuro lllustre" als Vorlage dienen soll, er
hat aber dann einen größeren plan in Angriff genommen,
nämlich ein großes Freilichtporträt des Kaisers ge-
malt. Es ist wohl das erste Freilichtbildnis, das vom Kaiser
existiert. Borchardt hat nach der „Nat.-Ztg." den Monarchen
weniger als den Imperator eines großen Reiches denn als
hervorragende und interessante Persönlichkeit aufgefaßt. Er
hat darum auf das Feierlrch-Repräsenmtive verzichtet und dem
Beschauer mehr den Menschen in dem Herrscher näher zu
bringen gesucht. Darum wählte er die leichtere und überdies
auch malerisch Lesser verwertbare Jagduniform. Die Gestalt
des Kaisers erhebt sich in straffer und doch legerer Haltung
auf der Höhe einer Hügelkuppe, die von violetten Erikadlüten.
überwuchert ist, gegen den abendlichen Himmel eines schönen
Sommertages.
Stuttgart. (Malerei als Siraßenschmuck.) Veran-
laßt durch die Einweihung des Koppental-Brunnens in Stutt-
gart befürwortet der „Schwäbische Merkur" die Verbindung
von Architektur mit Malerei, wie sie an diesem Brunnen ver-
wirklicht ist. Er schreibt: Es ist damit neuerdings wieder
eine Bahn beschritten, von der wir viel Gutes erwarten, zu-
mal es in älteren süddeutschen Städten nicht an erhaltenen
historischen Beispielen fehlt, die eben diese Verbindung auf-
weisen. wir erinnern an Heilbronn, Ulm, Augsburg und
andere Orte. Auch in Stuttgart gab es Malerei an der Straß-,
wie wir in einem glänzenden Beispiel heute noch sehen am


6. 8. lVlOM^8,

fUdmk.
kirr 8lLLLLerz. uriä ÄekiQ-
xaiivS LLLlsreä,
O s cst: Lrden.
(verüssserte OonsebskL-beu in Duden),
LlL-bbL,
Dr- ILnderZ
(verbesserter Verrris s. lu Vidsrt).

rs»r<L /d-«-rLo

alten StLndehans in der Kronvrinzenstraß^ Vie Idee,
Farbe in das Städtebild einzufügen, ist fast selbst-
v erständlich und es ist ein sicheres Zeichen des Aufschwunges,
wenn neben der vorwiegend dem Nutzen dienenden Architektur,
nunmehr die Schwestsrkünfte Malerei und Bildhauerei heran-
gezogen werden, sei es um zu schmücken oder zu belehren.
Denn was wäre geeigneter, mit wohlfeilen Mitteln die im
Volks aufgsspeicherte Poesie auszulösen, sie täglich lebendig
zu machen, als Bilder an der Straße. Bis setzt vertreten
diese Aufgabe nur die Plakats, deren künstlerische Gestaltung
im letzten Jahrzehnt erfreulicherweise zugenommen hat. Aber
was will das sagen gegen die Wirkung, Sie echte Monumental-
malerei hervorzurufen vermag! Vie viel dramatisches Leben
läßt sich aussprechen, wie viel Freude für Auge, den köst-
lichsten Sinn des Menschen, läßt sich mit Farbe schaffen.
And wahrlich, wenn wir die Kosten ins Auge fasten, wie
gering fallen sie in die Wagschale im Verhältnis zur Wir-
kung. Wie manches Haus kostet Hunderttausends und weder
Architekt noch Bauherr Haden zooo Mk. übrig für Schmuck
durch Malerei, mit dem sich so viel sagen läßt. Der Zweck
dieser Zeilen ist denn auch, auf diesen Punkt unseres Kultur-
lebens hinzuweisen, der in vergangenen Zeiten einer ganz
anderen Aufmerksamkeit gewürdigt wurde, als heute. Was
unsere Schulmänner für dir Kinder in. den Schulen mit Wand-
bildern erstreben, sollen die Erwachsenen mir Wandbildern
an den Straßen tun, indem sie sich selbst damit erziehen
und ergötzen nach des Tages Mühen. Wir meinen die echte
Historienmalerei, bei der die menschliche Figur in Fabel, Ge-
schichte, Sage, Religion die Hauptrolle spielt. Dabei kommt
es nicht auf die Größe der Bilder an, sondern auf die Ehra-
lität. Ein halber (Quadratmeter gut gemalt auf glatter Fläche,
isoliert über einem Hauseingang, ist schon recht viel. Möge
doch bei dem Aufschwung, den das Bauwesen gewonnen hat,
die Malerei fortan nicht ganz vergessen sein, sondern gleichsam
als der heiterste und vornehmste Gast an der reich gedeckten
Tafel unseres öffentlichen Ledens Leilnehmen.

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Vrsrusn: ckokmnn HeeLemsKN, 8k)6äitiovs-Os8oüäkt. — 6e-
Zrünäet 1831.
NÄi-msIÄOnf', Var-F WreAEÜt Z Po., Lok-Lpsätt. böZv. 1871,
IzSiMix: E. LMe--', Zpoclitonr.
MÜL0Ü6N: MetscEt.s n. M'obfiifenkvcrAspo-cksFed.ütLSN"
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Nllnülasn: LansttmuLport A. TZim-is--, luchtpoiclsti. 9.
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MMü'LsA.: L?o-nck^a-rck, A.-6., 86ÜrvÄntliL.lsr-
8trs88s 73. 8v6LiL':tät kür Dcmsükr'LQsxortS. Eillnlsn in
äsn LMptplätLM LnrapLL.
VMS: Mrolisl^ -L 31, plaeo 6a ÄÄrvüo 8t. Lonorö.
Zpsäibsnrs äsr okLLitzllsn L'ün8ts,n88t6lInLMn m Lsrün,
UÄ.NOÜSN, DrLLäsn, LLrlsrnlrs, Vövecll^. IVivn, DraZ,
Vnäapsst, DEslona eta. sts.
MkrrseÄM: MKUs-z/or/ Es.gr. 1869.

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