Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0028
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Heft 2
DOI article:Laufende Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur und Gartenkunst / Aus Akademien und Kunstschulen / Aus Galerien und Museen / Staatsankäufe etc. /Staatsaufträge etc. / Stipendien und Stiftungen / Auszeichnungen und Medaillen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler-Vereinen / Vom Kunsthandel / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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Die Werkstatt der Aunst.
Heft 2.
gründe müssen eine Körperlänge von 50—so cm haben. Das
Ausschreiben um die Blechen'sche Stiftung verlangt die Ein-
sendung von landschaftlichen Studien, deren Zahl zehn nicht
überschreiten darf. Die Einsendungen auf beide Wettbewerbe
müssen bis zum 5. März P9O6 erfolgt sein.
Karlsruhe i. B. (Der Naler und Stadtverordnete
Wilhelm Klose) stiftete einen Zierbrunnen, der durch den
Bildhauer Johannes Hirt ausgeführt und im Garten vor
dem städtischen Vierordtvad erstellt werden soll. Der Karls-
ruher Stadtrat nahm das Geschenk dankend an.
RALzricknungsn iznck MeÄLiUen.
.Berlin, (verliehen hat der Kaiser) bei der dies-
jährigen Großen Kunstausstellung die große goldene Me-
daille für Kunst: dem Radierer Ferdinand Schmutzer-Mien
und dem Maler Prof. Franz Skarbina-Berlin; die goldene
Medaille für Kunst erhielten: die Bildhauer Artur Lewin-
Funcke-Lharlottenburg und Eduard Beyrer-München, die Maler
Prof. Herrn. Schaper-Hannover und Moritz Röbbecke-Berlin.
Düsseldorf. (Dem Professor Peter Behrens), Di-
rektor der Kunstgewerbsschule, ist das Lhrenrrtterkreuz 2. Kl.
des großherzoglich oldenburgischen Haus- und Verdienstordens
des Herzogs Peter Friedrich Ludwig verliehen worden.
Breslau. (Hans Roßmann), der vor zwei Jahren
von München an die Kgl. Kunstschule nacq Breslau berufen
wurde, ist dort zum ordentlichen Professor ernannt worden.
Lharlottenburg. Die durch das Ableben des Professors
I)r. A. G. Meyer zur Erledigung gekommene Dozentenstelle
für Geschichte des Kunstgewerbes, der dekorativen Künste, so-
wie für den Unterricht in der Stillehre ist vom Mktober d. I.
ab dem Lehrer der Kunstgeschichte an der Kgl. akademischen
Hochschule für die bildende Künste Vr. Paul Schubring
übertragen worden.
Dresden. (Geheimer Hofrat Graff), der Direktor
unserer Kgl. Kunstgewerbeschule, hat aus Gesundheitsrücksichten
um seine Pensionierung nachgesucht und sein Amt aufgegeben.
Einstweilen führt in Stellvertretung Prof. Rade die Geschäfte
der Direktion. Bei seinem Aebertritte in den Ruhestand wurde
dem Scheidenden vom Könige das Komturkreuz 2. Klasse des
Albrechtsordens verliehen.
Düsseldorf. (Andreas Achenbachs 90. Geburts-
tag.) Eine große öffentliche Huldigung zu diesem Tage
mußte wegen des Gesundheitszustandes des Künstlers unter-
bleiben. Aber Düsseldorf Hai es sich doch nicht nehmen lassen,
auch äußerlich diesen seltenen Tag als einen Festtag für die
Stadt, deren Ehrenbürger Achenbach ist, zu kennzeichnen. Die
Schadowstraße, in der des Meisters Haus liegt, war in eine
Triumphstraße verwandelt worden, und als am Abend die
Nachbarn durch eine prächtige Beleuchtung die Straße in ein
Lichtermeer verwandelt hatten, war ganz Düsseldorf auf den
Beinen und zog am Hause des Meisters in stummer Huldi-
gung vorbei. So unübersehbar war die Menschenmenge, daß,
wie der „Dresdn. Anz." mitteilt, der Verkehr eingestellt werden
mußte. Am Nachmittag hatte der Meister eine Ausfahrt ge-
macht, um die Ausschmückung seiner Straße freudigen Herzens
in Augenschein zu nehmen. Am Abend beobachtete der Neunzig-
jährige mit der gleichen stillen Freude die Zehntausende seiner
Mitbürger, die an seinem Hause vorbeizogen. Dis Zahl der
schriftlichen Glückwünsche und Adressen, die dem Jubilar dar-
gebracht wurden, war übergroß. Die Stadt Düsseldorf hat
dem Meister eine Glückwunschadreffe übersandt und ein Gel-
gemälde von der Hand H. Herrmanns geschenkt, das ernes
der typischsten Düsseldorfer Feste, den St. Martinsabend auf
dem Düsseldorfer Markt, darstellt. Pu dem Festmahl im Mal-
kasten am Abend hatten sich mit den Familienmitgliedern
des Gefeierten und den Spitzen der Behörden etwa 200 Mit-
glieder des berühmten Künstlervereins eingefunden. Dort
feierte der Maler Th. Groll Achenbach als den Begründer
und als Ehrenmitglied des Malkastens. Ein Schwiegersohn
Achenbachs dankte mit kurzen Worten für alle dem Meister
erwiesenen Ehren und machte die mit vielem Beifall aufge-
nommene Mitteilung, daß der Gefeierte den Tag in erfreu-
licher Rüstigkeit und Gesundheit und mit größter Anteilnahme
begangen habe. Der Kaiser übersandte dem Künstler den
Stern zum Roten Adlerorden 2. Klasse mit einem Glück-
wunschschreiben.
München. (Professor Joseph wenglein) feierte am
5. Oktober seinen so. Geburtstag. Ans dieser Veranlassung
wird in allernächster Zeit die Kunsthandlung D. Heinemann
eine große Kollektivausstellung veranstalten, die Werke aus
der ganzen Schaffenszeit des Meisters umfaßt.
München. (HubertHerkomer) hat von der Stadt Va-
lencia den Auftrag zu einem großen Gemälde erhalten, das
den Meister längere Zeit an die spanische Provinzialhaupt-
stadt fesseln wird. Ls handelt sich um die Anfertigung eines
Bildes „Das waffergericht", das die Sitzung spanischer Edel-
leute zur Vergebung des wasserrechtes veranschaulicht, einer
alten spanischen Institution. Ls wird ein figurenreiches Ge-
mälde werden. Herkomers Schüler, Vr. Horatio Gaigher, be-
gleitet den Meister auf seiner demnächst anzutretenden Reiss
und wirb Herkomcr Lei der Anfertigung einiger porträtskizzxn
an Grt und Stelle unterstützen.
rrsÄsSfMG.
Rom. (Der italienische Architekt Zacconi) ist in
pistoia in einer Nervenheilanstalt gestorben. Er war der
Schöpfer des Denkmals für Viktor Emanuel II. in Rom, das
nach mehrjähriger Arbeit noch immer nicht vollendet werden
konnte. Zacconi war einer der bedeutendsten Architekten
Italiens; er war bereits seit längerer Zeit nervenkrank.
Kus Künstle-Vseein en.
München. (Die Künstler-Genossenschaft) über-
sandte ihrem langjährigen Ehrenmitglieds, Prof. vr Andreas
Achenbach zu seinem 90. Geburtsfest auf telegraphischem
Wege die herzlichsten Glückwünsche und ließ dem Jubilar
durch den Düsseldorfer Maler Heinrich Deiters einen Blumen-
strauß überreichen. — Den ;oo. Geburtstag des Landschafts-
malers Christian Ernst Morgenstern ehrte die Genossen-
schaft durch Niederlegen eines Kranzes an dem im südlichen
Friedhof zu München befindlichen Grabe. — Die Münchener
Künstler schäft (Sezession, Luitpoldgruppe und Künstler-
genossenschaft) hat dem scheidenden Intendanten v. possart
eine Adresse mit einem Pokal zugehsn lassen, den der Hof-
goldschmied Heiden angefertigt hat.
Wien. (Eins neue Künstlervereinigung) bildete
sich hier und zwar unter dem Namen „Vereinigung öster-
reichischer Bildhauer Rafael Donner" wegen angeblicher Zu-
rücksetzung der Plastiker auf den österreichischen Ausstellungen.
Vorn RltmsTkLncksl..
München, (vom Münchener Kunstmarkt.) Nach den
vom hiesigen Generalkonsulat der vereinigten Staaten von
Nordamerika hergcftellten Ausweisen hat die Ausfuhr von
Münchener Kunstgegenständen nach Nordamerika im dritten
Guartal ;y05 folgende Summen eingebracht: für Aquarelle
S59 Dollars (gegen 0 in der gleichen Zeit des Vorjahres),
für Kunstgegenstände 77 50 Doll, (gegen 0), für Farbendruck-
bilder 26 2.; 8 Doll, (gegen 22969 Doll.), für Zeichnungen
H50 Doll, (gegen 0), für Lithographien 3072 Doll, (gegen 0),
kür Gelgemälde 53 H97 Noll, (gegen s; HZ; Doll.). Die Aus-
fuhr von Gelgemälden hat also einen Rückgang erlitten, sonst
ist ein erhebliches Plus zu verzeichnen.
Berlin. (Lin neues Porträt des Kaisers.) Der
Illuströ« in Paris hat die Absicht, im kommenden
Die Werkstatt der Aunst.
Heft 2.
gründe müssen eine Körperlänge von 50—so cm haben. Das
Ausschreiben um die Blechen'sche Stiftung verlangt die Ein-
sendung von landschaftlichen Studien, deren Zahl zehn nicht
überschreiten darf. Die Einsendungen auf beide Wettbewerbe
müssen bis zum 5. März P9O6 erfolgt sein.
Karlsruhe i. B. (Der Naler und Stadtverordnete
Wilhelm Klose) stiftete einen Zierbrunnen, der durch den
Bildhauer Johannes Hirt ausgeführt und im Garten vor
dem städtischen Vierordtvad erstellt werden soll. Der Karls-
ruher Stadtrat nahm das Geschenk dankend an.
RALzricknungsn iznck MeÄLiUen.
.Berlin, (verliehen hat der Kaiser) bei der dies-
jährigen Großen Kunstausstellung die große goldene Me-
daille für Kunst: dem Radierer Ferdinand Schmutzer-Mien
und dem Maler Prof. Franz Skarbina-Berlin; die goldene
Medaille für Kunst erhielten: die Bildhauer Artur Lewin-
Funcke-Lharlottenburg und Eduard Beyrer-München, die Maler
Prof. Herrn. Schaper-Hannover und Moritz Röbbecke-Berlin.
Düsseldorf. (Dem Professor Peter Behrens), Di-
rektor der Kunstgewerbsschule, ist das Lhrenrrtterkreuz 2. Kl.
des großherzoglich oldenburgischen Haus- und Verdienstordens
des Herzogs Peter Friedrich Ludwig verliehen worden.
Breslau. (Hans Roßmann), der vor zwei Jahren
von München an die Kgl. Kunstschule nacq Breslau berufen
wurde, ist dort zum ordentlichen Professor ernannt worden.
Lharlottenburg. Die durch das Ableben des Professors
I)r. A. G. Meyer zur Erledigung gekommene Dozentenstelle
für Geschichte des Kunstgewerbes, der dekorativen Künste, so-
wie für den Unterricht in der Stillehre ist vom Mktober d. I.
ab dem Lehrer der Kunstgeschichte an der Kgl. akademischen
Hochschule für die bildende Künste Vr. Paul Schubring
übertragen worden.
Dresden. (Geheimer Hofrat Graff), der Direktor
unserer Kgl. Kunstgewerbeschule, hat aus Gesundheitsrücksichten
um seine Pensionierung nachgesucht und sein Amt aufgegeben.
Einstweilen führt in Stellvertretung Prof. Rade die Geschäfte
der Direktion. Bei seinem Aebertritte in den Ruhestand wurde
dem Scheidenden vom Könige das Komturkreuz 2. Klasse des
Albrechtsordens verliehen.
Düsseldorf. (Andreas Achenbachs 90. Geburts-
tag.) Eine große öffentliche Huldigung zu diesem Tage
mußte wegen des Gesundheitszustandes des Künstlers unter-
bleiben. Aber Düsseldorf Hai es sich doch nicht nehmen lassen,
auch äußerlich diesen seltenen Tag als einen Festtag für die
Stadt, deren Ehrenbürger Achenbach ist, zu kennzeichnen. Die
Schadowstraße, in der des Meisters Haus liegt, war in eine
Triumphstraße verwandelt worden, und als am Abend die
Nachbarn durch eine prächtige Beleuchtung die Straße in ein
Lichtermeer verwandelt hatten, war ganz Düsseldorf auf den
Beinen und zog am Hause des Meisters in stummer Huldi-
gung vorbei. So unübersehbar war die Menschenmenge, daß,
wie der „Dresdn. Anz." mitteilt, der Verkehr eingestellt werden
mußte. Am Nachmittag hatte der Meister eine Ausfahrt ge-
macht, um die Ausschmückung seiner Straße freudigen Herzens
in Augenschein zu nehmen. Am Abend beobachtete der Neunzig-
jährige mit der gleichen stillen Freude die Zehntausende seiner
Mitbürger, die an seinem Hause vorbeizogen. Dis Zahl der
schriftlichen Glückwünsche und Adressen, die dem Jubilar dar-
gebracht wurden, war übergroß. Die Stadt Düsseldorf hat
dem Meister eine Glückwunschadreffe übersandt und ein Gel-
gemälde von der Hand H. Herrmanns geschenkt, das ernes
der typischsten Düsseldorfer Feste, den St. Martinsabend auf
dem Düsseldorfer Markt, darstellt. Pu dem Festmahl im Mal-
kasten am Abend hatten sich mit den Familienmitgliedern
des Gefeierten und den Spitzen der Behörden etwa 200 Mit-
glieder des berühmten Künstlervereins eingefunden. Dort
feierte der Maler Th. Groll Achenbach als den Begründer
und als Ehrenmitglied des Malkastens. Ein Schwiegersohn
Achenbachs dankte mit kurzen Worten für alle dem Meister
erwiesenen Ehren und machte die mit vielem Beifall aufge-
nommene Mitteilung, daß der Gefeierte den Tag in erfreu-
licher Rüstigkeit und Gesundheit und mit größter Anteilnahme
begangen habe. Der Kaiser übersandte dem Künstler den
Stern zum Roten Adlerorden 2. Klasse mit einem Glück-
wunschschreiben.
München. (Professor Joseph wenglein) feierte am
5. Oktober seinen so. Geburtstag. Ans dieser Veranlassung
wird in allernächster Zeit die Kunsthandlung D. Heinemann
eine große Kollektivausstellung veranstalten, die Werke aus
der ganzen Schaffenszeit des Meisters umfaßt.
München. (HubertHerkomer) hat von der Stadt Va-
lencia den Auftrag zu einem großen Gemälde erhalten, das
den Meister längere Zeit an die spanische Provinzialhaupt-
stadt fesseln wird. Ls handelt sich um die Anfertigung eines
Bildes „Das waffergericht", das die Sitzung spanischer Edel-
leute zur Vergebung des wasserrechtes veranschaulicht, einer
alten spanischen Institution. Ls wird ein figurenreiches Ge-
mälde werden. Herkomers Schüler, Vr. Horatio Gaigher, be-
gleitet den Meister auf seiner demnächst anzutretenden Reiss
und wirb Herkomcr Lei der Anfertigung einiger porträtskizzxn
an Grt und Stelle unterstützen.
rrsÄsSfMG.
Rom. (Der italienische Architekt Zacconi) ist in
pistoia in einer Nervenheilanstalt gestorben. Er war der
Schöpfer des Denkmals für Viktor Emanuel II. in Rom, das
nach mehrjähriger Arbeit noch immer nicht vollendet werden
konnte. Zacconi war einer der bedeutendsten Architekten
Italiens; er war bereits seit längerer Zeit nervenkrank.
Kus Künstle-Vseein en.
München. (Die Künstler-Genossenschaft) über-
sandte ihrem langjährigen Ehrenmitglieds, Prof. vr Andreas
Achenbach zu seinem 90. Geburtsfest auf telegraphischem
Wege die herzlichsten Glückwünsche und ließ dem Jubilar
durch den Düsseldorfer Maler Heinrich Deiters einen Blumen-
strauß überreichen. — Den ;oo. Geburtstag des Landschafts-
malers Christian Ernst Morgenstern ehrte die Genossen-
schaft durch Niederlegen eines Kranzes an dem im südlichen
Friedhof zu München befindlichen Grabe. — Die Münchener
Künstler schäft (Sezession, Luitpoldgruppe und Künstler-
genossenschaft) hat dem scheidenden Intendanten v. possart
eine Adresse mit einem Pokal zugehsn lassen, den der Hof-
goldschmied Heiden angefertigt hat.
Wien. (Eins neue Künstlervereinigung) bildete
sich hier und zwar unter dem Namen „Vereinigung öster-
reichischer Bildhauer Rafael Donner" wegen angeblicher Zu-
rücksetzung der Plastiker auf den österreichischen Ausstellungen.
Vorn RltmsTkLncksl..
München, (vom Münchener Kunstmarkt.) Nach den
vom hiesigen Generalkonsulat der vereinigten Staaten von
Nordamerika hergcftellten Ausweisen hat die Ausfuhr von
Münchener Kunstgegenständen nach Nordamerika im dritten
Guartal ;y05 folgende Summen eingebracht: für Aquarelle
S59 Dollars (gegen 0 in der gleichen Zeit des Vorjahres),
für Kunstgegenstände 77 50 Doll, (gegen 0), für Farbendruck-
bilder 26 2.; 8 Doll, (gegen 22969 Doll.), für Zeichnungen
H50 Doll, (gegen 0), für Lithographien 3072 Doll, (gegen 0),
kür Gelgemälde 53 H97 Noll, (gegen s; HZ; Doll.). Die Aus-
fuhr von Gelgemälden hat also einen Rückgang erlitten, sonst
ist ein erhebliches Plus zu verzeichnen.
Berlin. (Lin neues Porträt des Kaisers.) Der
Illuströ« in Paris hat die Absicht, im kommenden