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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 2
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Die Kunst in Chemnitz
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Eine bare Million
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Laufende Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur und Gartenkunst / Aus Akademien und Kunstschulen / Aus Galerien und Museen / Staatsankäufe etc. /Staatsaufträge etc. / Stipendien und Stiftungen / Auszeichnungen und Medaillen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler-Vereinen / Vom Kunsthandel / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0025

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Heft 2.

2 t

Die Werkstatt der Kunst. ____

Beiträge zurverfügung zürn Ankauf von guten Bil-
dern Chemnitzer Künstler des p). und 20. Jahr-
hunderts und von Bildern hervorragender säch-
sischer und deutscher Maler aus Chemnitz. Wir wün-
schen, daß dies der Grundstock zu einer für alle Zeiten wertvollen
und originellen Chemnitzer Kunstsammlung werben solle.
wäre dies nicht ganz aut möglich? Natürlich würden
auch besondere Stiftungen zu diesem Zwecke sehr willkommen
sein. Also Geld würde immerhin vorhanden resp. aufzubringen
sein. Wo ein Wille, ist auch ein weg. Ja, aber wo nun mit
einem Male die Bilder und Kunstwerke hernehmen? Auch
dafür würde Rat geschafft werden. Man veröffentliche folgen-
des in unserer Tagespreise, in Kunstzeitschriften:
Der Chemnitzer Kunstverein glaubt die Er-
öffnungsei nerprächtigen Räumet m neu en städti-
schen König-Albert-Nu seum im Jahre Zgo. nicht
besser festlich begehen zu können als dadurch, daß
er eine Ausstellung Chemnitzer Künstler veran-
staltet. Satzungsgcmäß stehen zu Ankäufen.000 Nk.
zur Verfügung. Der Kunstverein fordert alle Künstler, die
aus Chemnitz oder seiner engeren und weiteren Umgebung
gebürtig, oder die in Chemnitz oder seiner engeren und
weiteren Umgebung tätig sind, hierdurch auf, die Aus-
stellung zu beschicken. Die Kosten des Transportes u. s. w.
trägt der Kunstverein. Zugelaffen sind weiterhin Werke
anderer Künstler, deren Motivs Chemnitz oder seiner engeren
und weiteren Umgebung entstammen. Ueber Annahme sämt-
licher eingssandter Werke entscheidet eine Jury u. s. w. —
wir glauben uns in der Annahme nicht zu täuschen,
daß dieser unser Vorschlag ein gewisses Interesse bei Kunst-
freunden und Künstlern finden wird. Wir würden vollauf
befriedigt sein, wenn diese Kreise sich in unserer Tagespreffe
über den plan äußern würden. Die Ausgestaltung unseres
neuen Museums ist durchaus eine öffentliche Angelegenheit,
wenn auch in nicht hoch genug zu schätzender weise Vereine
und Körperschaften den Grund zu den Sammlungen gelegt
haben. Dafür gebührt ihnen dauernder Dank. Unsere An-
schauungen über Wesen und wert der bildenden Kunst für
unser Volk, über Nutzbarmachung der Kunstsammlungen, über
Kunsterziehung, haben sich aber in den letzten Jahren so ver-
ändert, find so fruchtbar geworden, daß es nicht mehr an-
geht, bei Einrichtung eines neuen Museums daran vorbei-
zugehen. In dem Sinne sei dieser Aufruf unseren Kunst-
freunden, den kunstsinnigen Bürgern unserer Vaterstadt ans
Herz gelegt!
Wir bringen diese Darlegungen und Vorschläge
zur allgemeineren Kenntnis der näher beteiligten
Künstlerschaft. Noch besonders hervorzuheben, wie
gesund, wie vernünftig und sympathisch die von
Or. Thiele gegebenen Anregungen berühren, ist wohl
nicht notwendig, wenn man in Deutschland über-
all so dächte, so wären wir bald einen großen Schritt
weiter auf dem Wege des Wohles von Kunst und
Künstlerschaft, was ein Künstler uns soeben in der
Kritik über die Veranstaltung einer „internationalen"
Kunstausstellung in Mannheim schrieb, klingt förm-
lich wie eine Mahnung, daß die Lhemnitzer nur ja
den Vorschlägen ihres so vortrefflich denkenden Mit-
bürgers die allergrößte Aufmerksamkeit entgegen-
bringen mögen.
Sine bare Million
bewilligte der Magistrat der Kgl. Haupt- und
Residenzstadt München als Beitrag zu den Bau-
kosten des Museums von Meisterwerken der
Naturwissenschaft und Technik.

Der Bauplatz, den die Stadtgemeinde Mün-
chen im verflossenen Jahrs dem Museum auf der
Kohleninsel zur Verfügung stellte, wird auf etwa
drei bis vier Millionen
im Werte geschätzt. Der Jahresbeitrag endlich,
den die SLadtgemeinde München für das Museum
damals genehmigte, beträgt
fünfzehntausend Mar?.
Hut ab vor diesen Taten! Hut ab vor der
Million in bar! Die ganze Größe dieses Opfers
aber wird uns erst dann begreiflich, wenn wir
uns erinnern, daß dieselbe Kgl. Haupt- und Residenz-
stadt München erst ganz kürzlich für die „Erste
Ausstellung der Vereinigung für angewandte Kunst
München (905" bewilligte bare
5000 Mark.
So folgt in München ein großer Schlag auf
den andern, ohne daß viel Wesen daraus gemacht
wird. In derselben Weise, wie die beteiligte Künstler-
schaft dem kürzlichen Opfer der 5000 Silberlinge
die tiefste Reverenz erwiesen, in derselben Weise
wird dies auch jetzo vor der Million in bar
geschehen.
Hut ab vor diesen Wegen der Stastverwal-
tung! Hut ab vor dieser glänzenden Erkenntnis
dessen, was und wie viel not tut für Kunst und
Wissenschaft.

Laufende DreisLUSKAr-eLben. (Zonsetzung.)

Mailand. (Das Ausstellungskomitee von Mai-
land t?os) veranstaltet einen internationalen Wettbewerb
für Entwürfe von Arbeiterhä ufern, dis den Bedingungen
von Gberitalien angepaßt sind. Das Thema, das zum Wett-
bewerb ausgesetzt ist, soll unter den verschiedenen technischen,
hygienischen und ökonomischen Gesichtspunkten entwickelt wer-
den. Der Wettbewerb wird drei Kategorien umfassen: t- Arten
von Häusern oder Häusergruppen, für Wohnungen größerer
Städte geeignet. 2. Arten von Häusern oder Häusergruppen
für Wohnungen, geeignet für Zentren mittlerer Bedeutung.
5. Arten von Hausern oder Häusergruppen für Wohnungen,
geeignet für die Arbeiterfamilien alleinstehender industrieller
Etablissements. Für jede Kategorie find zwei Prämien aus-
gesetzt: t- von 6000 Lire, 2. von 2000 Lire. Die Projekte
sollen an das Komitee der Ausstellung bis zum 3 t - März ^goe
abgesandt werden.

Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Grt der Ein-
lieferung
8
Ä
tO. Gkt.
Exlibris
Darmstadt
34
t5. Gkt.
Künstlerische Reklame (nur für
mährische od. dort leb. Künstler)
Brünn
36
t5. Gkt.
Bau eines Waisenhauses
Kalmar i. E.
§5
 
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