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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 13
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Staatsaufträge etc. / Auszeichnungen und Medaillen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Juristisches / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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heft 13.

Die Werkstatt der Kunst.

177

den Reservefond auf 20000 Mk. erhöhen zu können. Das
Vereinsvermögen hat um 2779 Nk. 90 pfg. zugenommen
und berechnet sich pro zo. Dezember ;9O5 auf ;O9 559 Nk.
zs pfg. Wahlen hatten nicht stattzufinden. Der Verwaltungs-
rat ergänzte sich durch Kooptation.
Juristisches.
Leipzig. (Arnold Rechberg), der junge Plastiker,
der vor Jahresfrist gelegentlich seiner Sonderausstellung im
hiesigen Kunstverein mit Werken wie „Der sterbende Moses",
„Schicksal", „Belsazar", „Der Jüngling von Sais" so viel
Anerkennung gefunden hat, ist nunmehr auch als Sieger aus
einem sehr interessanten Prozesse hervorgegangen, vor nun-
mehr zwei Jahren sollte „Der Geist der Finsternis", eine
weniger bekannte Marmor-Figur Rechbergs, durch einen
hiesigen Bildhauer verladen werden. Die Figur stand gerade
noch halb auf dem Wagen, der sie zur Bahn gebracht hatte
und schon halb auf dem Eisenbahnwaggon, als eben dieser
Waggon durch einen fatalen Zufall von einer Rangier-
lokomotive angerempelt wurde, so daß die Figur zu Boden
fiel und an einem ihrer Flügel ein 8 cm großes und s cm
starkes Stück Marmor herausbrach. Der Künstler klagte auf
einen Schadenersatz von 25 000 Mk. Ls ist der Gesamtwert
der Figur, Marmor und Arbeit eingeschlossen. Die Bahn-
direktion bestritt, daß durch den genannten Schaden die Figur
an Wert verloren habe. Die herangezogenen Sachverstän-
digen, von Tschudi-Berlin, Begas-Berlin, Treu-Dresden,
Lichtwark-Hamburg, Vogel-Leipzig und Magnussen-Berlin,
stellten sich auf die Seite des Künstlers und bezeugten, daß
die geforderte Entschädigung nicht zu hoch sei, die Professoren
Unger und Ianensch hielten es technisch für möglich, die
Figur soweit wieder zu reparieren, daß das Werk als Ganzes
durch die erlittene Beschädigung nicht entwertet sei. Das
Gericht erkannte daraufhin, daß die Eisenbahn eine Ent-
schädigung von ;2sooMk. zu zahlen habe, daß das beschä-
digte Werk an den Künstler zurückzugeben sei, und daß
drittens die Eisenbahn die Kosten des Rechtsstreites zu tragen
und die Figur an einen vom Künstler zu bestimmenden Orte
Deutschlands zu transportieren habe.
Vermischtes.

Darmstadt. Im Handelsregister des Amtsgerichts I in
Darmstadt ist folgende Eintragung vollzogen worden: „Großh.
keramische Manufaktur, Inhaber Seine Königliche Hoheit
Ernst Ludwig, Großherzog von Hessen." Dieser Anstalt steht
bekanntlich der Münchener Keramiker I. I. Scharvogl als
Leiter vor.
Paris. LF. Man schreibt uns aus Paris: In der Auk-
tion Eronier erzielte ein Bild von Fragonard, das „Lillst
äoux", den horrenden Preis von q^20 000 Frcs. Eronier hat
das Bild seinerzeit um ;;oooo Frcs. erworben.
Stuttgart. Wir lesen in der „Schwäb. Tagwacht":
„Wie man hört, soll Professor Graf v. Kalckreuth vom
württembergischen König zum Hofmaler ernannt worden sein.
Der letzte Inhaber dieser Stelle war der vor einigen Jahren
verstorbene G. v. Bohn. — Der Nachfolger Kalckreuths an
der Akademie der bildenden Künste ist bekanntlich der Maler
Adolf Hölzel. Es bedeutet nur einfach die Konstatierung einer
Tatsache, wenn wir feststellen, daß die Berufung Hölzels in
der hiesigen Künstlerschaft eine Wirkung hervorgebracht hat,
ähnlich wie die Antworten des Kandidaten Iobses — näm-
lich ein allgemeines Schütteln des Kopfes!"
Stuttgart. Die Finanzkommission der Abgeordneten-
kammer hat nach Beratung der Hoftheatervorlage eine Reso-
lution gefaßt, wonach der Staat vier Millionen Mark zum
sofortigen Bau eines Hofopernhauses genehmigt. Die Stadt-
verwaltung Stuttgart wird verpflichtet, innerhalb zwanzig
Jahren ein zweites Theater (Schauspielhaus) im Höchstbetrage
von t 200000 Mk. zu erstellen. Man hofft, daß diesem Beschlüsse
im Landtag keinerlei Schwierigkeiten entgegentreten werden.

Literatur unä Kunstblätter.
Zeitschrift für bildende Runst. (Verlag von E. A. See-
mann in Leipzig.) Das Dezember-Heft hat folgenden In-
halt: Richard Schöne (w. v. Seidlitz über den soeben in
den Ruhestand getretenen hochverdienten Generaldirektor
der Kgl. Museen in Berlin). — Die Villa d'Lste in Ti-
voli. Eine kunstwissenschaftliche Studie von Vr. Wilhelm
Patzak. Mit 2; Abbildungen. — o puvis de Ehavannes
als Karikaturenzeichner. Von K. E. Schmidt. — Ver-
schiedene Empfindungen vor einer Seelandschaft von Kaspar
Friedrich, worauf ein Kapuziner. Bemerkungen von Elem.
Brentano bei einer Kunstausstellung ;826 (eine sehr er-
götzliche Ausgrabung von Prof. Or. G. Witkowski in
Leipzig). — Künstler als Schriftsteller und Kritiker (Ur-
teile über französische Kunst). — Artur Backhams Zeich-
nungen zu Rich, van Winkle. (Erschienen ;9O5 bei E.
A. Seemann in Leipzig.) Mit einer Kunstbeilage, einem
Dreifarbendruck nach einem Aquarell Artur Backhams. —
Das Runstgewerbeblatt dieses Monats enthält zunächst
einen mit zwölf Abbildungen ausgestatteten Aufsatz über
die Troppauer Miniaturen-Ausstellung, sodann einen
zweiten ebenfalls prachtvoll illustrierten über Schmuck-
arbeiten von Philippe Wolfers in Brüssel und schließt
mit einer kunstgewerblichen Rundschau (Idealismus im
Kunstbetrieb der Hochschulen; Arbeiten von Frau Luise
Matz-Lübeck; die Ausstellung kunstgewerblicher Arbeiten
deutscher Kunstschulen im Buchgewerbehause zu Leipzig).
Aunstchronik. (Verlag von E. A. Seemann in Leipzig.) Aus
dem Inhalt der Nr. 7: o Der Apoll von Belvedere. Von
R. Engelmann. — Neue Ausgrabungen und Funde in
Kleinasien und Griechenland. — Aus der letzten Sitzung
der kunstgeschichtlichen Gesellschaft in Berlin (die Be-

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