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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 39
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Der Herr Rechtsrat
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Ein Preisausschreiben
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Laufende Preisausschreiben / Architektur / Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Aus Akademien und Kunstschulen / Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0544

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5^0

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 39.

und Hosen . . . gehandelt hätte, aber bei einem
Kunstwerk nimmt mich das wirklich Wunder. Wir
müssen uns Ratschläge, wie wir solche Aufträge
vergeben sollen, entschieden verbitten . .
Nicht wahr, ein eigenartiger Herr, der Herr Rechts-
rat Sebald! Nicht wahr, eine vortreffliche Empfeh-
lung der Stadt Nürnberg? So spricht ein studierter
Wann, ein Magistratsrat in öffentlicher Sitzung über
einen Antrag der Künstler! Was sie zu sagen haben,
macht er lächerlich, Stiefel- und Hosenlieferungen
sind ihm passende vergleiche und er verbittet sich
Ratschläge. Sa, glaubt denn Herr Rechtsrat Sebald,
Bandelkrämer vor sich zu haben? . . . Wenn Herr
Rechtsrat Sebald es noch nicht weiß, in welcher Weise
er sich den Künstlern gegenüber, welche ihm mit
2lnstand- entgegentreten, zu benehmen hat, so muß
er sickfl' gefallen lassen, daß er dafür hiermit zur
Ordnung gerufen wird.
6m Preisausschreiben
erläßt der verband Deutscher Post- und Tele-
graph en-Assistenten zu Berlin, indem er für die
von ihm herausgegebene „Deutsche Postzeitung" den
Entwurf eines neuen Kopsbildes wünscht und zu
diesem Zwecke drei Preise, zu 300, 200 und H00 Mk.,
aussetzt.
„In der Malst des dem Kopfbilde zu Grunde zu legenden
Motivs wird den Künstlern völlig freie Hand gelassen. Das
nach der Zeichnung herzustellende Druckstück soll aber bei
einer Breite von (8H mm eine Höhe von 6—7 cm nicht
überschreiten. Neben dem Titel ,Deutsche Postzeitung, Organ
des Verbandes deutscher Post- und Telegraphen-Assisteuten',
muß die Zeichnung den Wahlspruch des Verbandes: ,Das
Wort sei frei, Das Herze treu. Einig und gleich, Treu Kaiser
und Reich/ enthalten. Die Entwürfe sind bis zum z. Sep-
tember an den verband Deutscher Post- und Telegraphen-
Asfistenten in Berlin N. 2H, Gr. Hamburgerstr. (7, in der
üblichen Weise (Kennwort) einzureichen. kleb er die Ver-
teilung der Preise entscheidet der Vorstand des
Verbandes spätestens bis zum (5. Oktober (906. Die
preisgekrönten Entwürfe gehen in den Besitz des Verbandes
über. Dem Künstler, dessen Entwurf zur Ausführung an-
genommen wird, wird außerdem noch die Anfertigung von
20 Kopfleisten für die einzelnen Rubriken der Zeitung, nach
vorheriger Verständigung über das Honorar, übertragen wer-
den. Probenummern der ,Deutschen Postzeitung' werden bei
Bezugnahme auf das Preisausschreiben kostenfrei geliefert."
Der Vorstand des Verbandes entscheidet
über die Verteilung der Preise ohne Hinzu-
ziehung eines aus Künstlern gebildeten, fach-
männischen Beirates? Die Herren vom ver-
bände haben das Künstler-Preisgericht offenbar nur
vergessen, denn es ist doch klar, daß wir, so lange
den Künstlern diese Garantien nicht geboten werden,
von der Beteiligung an diesen: Preisausschreiben
dringend abraten müssen.

Laukencke AreisLUSscki'erben. (Fortsetzung)
Leipzig, clw. Der Verlag der „Deutschen Goldschmiede-
Zeituug" eröffnet ein Preisausschreiben zur Erlangung von
Entwürfen für künstlerischen Juwelenschmuck, ver-
langt werden mindestens acht einzelne Entwürfe, die ent-

weder einzeln oder auf ein Blatt zusammen gezeichnet, ein-
gereicht werden können. Es ist Bedingung, daß mindestens
je ein Entwurf für eine Brosche, einen Anhänger, ein Arm-
band und einen Ring darunter ist. Im übrigen ist die Wahl
der Gegenstände freigestellt, doch wird der Hauptwert auf
solche einfacheren Charakters gelegt. Erwünscht ist, daß bei
einigen der Entwürfe auch die historischen Stilarten berück-
sichtigt werden. Die Darstellung muß sorgfältig und technisch
brauchbar sein; auch muß sie sich zur Veröffentlichung eignen.
Die Arbeiten müssen gut verpackt (nicht gerollt) und durch
eiu Kenuwort bezeichnet, au den Verlag der Deutschen Gold-
schmiede-Zeitung, Leipzig 28, eingesendet werden. Jeder Ein-
sendung ist ein verschlossenes Kuvert beizufügen, das Namen
und genaue Adresse des Einsenders enthält. Drei Preise
von (50, ;oo und 50 Mk. Preisrichter: (. Der Vorstand des
Kunstgewerbevereins Hanau: Wilhelm Behrens, Heinrich
Zwernemann, Karl Gereth, Otto Backes, Georg Deines
Julius Steinheuer, Fritz Kreuter jun. und Otto Bonn. 2. Die
Lehrer der Kgl. Zeichenakademie Hanau: Prof. A. Gffter-
dinger, I. Eitzenberger, B. wenig, H. Naas und vr. Ouil-
ling. 3. Juwelier Georg Schlund, Frankfurt a. M. H. Der
kunstgewerblicheRedakteurderDeutschen Goldschmiede-Zeitung,
Prof. R. Rücklin, Pforzheim. Termin: 3(. Juli (yos.
Pforzheim, ävc. Der Vorstand des Kunstgewerbevereins
in Pforzheim ladet zur Bewerbung um den L. A. Schmitz-
Jubelpreis die Zeichner und Techniker des Gold- und Silber-
waren-Gewerbes ein, sich mit eigenen Entwürfen zu beteiligen.
Ls wird ein Blatt Schmuckgegenstände für wohlfeile,
gangbare und mittelfeine Ware verlangt, wovon jedoch
nur ein Teil in der modernen Darmstädter Richtung gehalten
sein darf, unter Festsetzung eines ersten Preises von (20 und
eines zweiten von 80 Mk. Die Blattgröße darf 35 : 50 cm
nicht übersteigen, wenn kein Blatt in allen Teilen sich für
die Zuerkennung eines Preises als geeignet erweist, so behält
sich das Preisgericht vor, einzelnes anzukaufen, wozu der Ge-
samtbetrag Verwendung finden soll. Die Entwürfe müssen mit
einem Kennwort versehen, nebst einem verschlossenen Brief-
umschlag, welcher außen das Kennwort trägt und die genaue
Adresse des Einsenders enthält, bis (6. Juli portofrei dem
Verein eingereicht sein. An dem Wettbewerb teilzunehmen
ist jeder Deutsche berechtigt, welcher sich der vom Vereins-
vorstand ausgeübten Preisverteilung unterwirft.
Sofia. Die Verwaltung der Stadtgemeinde Sofia in
Bulgarien macht bekannt, daß zur Erlangung von Entwürfen
zu einer in Sofia zu erbauendeu Markthalle ein inter-
nationaler Wettbewerb ausgeschrieben wird. Die Bedingungen
werden bei Anfrage sofort übersandt.
Architektur.
Holzminden, cüv. (Die Herzogs. Baugewerkschule
sucht) akademisch gebildete Architekten und Ingenieure als
Lehrer für die Unterrichtszeit vom (5. Oktober d. Is. bis
(5. März n. Is. (fünf Monate). Monatlicher Gehalt 250 Nk.
Bewerber, welche bereits unterrichtet haben, 275 bezw. ZOO Mk.
Reisekosten-Entschädigung. Meldungen, denen Zeugnisse in
beglaubigter Abschrift, sowie einige selbstangefertigte Zeich-
nungen beizufügen sind, zu richten an den Direktor der An-
stalt, L. Haarmann, Regbmstr.
Kllfach im Oberelsaß. äw. Den Bau der oberelsässischcn
Bezirks-Heil- und Pflegeanstalt Rufach betreffend, wird zum
baldigen Eintritt ein selbständiger Architekt, flotter Zeichner
und Darsteller, geeignet für Innenarchitektur, sowie ein er-
fahrener Bauführer, selbständig und sicher in statischen
Berechnungen, bei den günstigsten Bedingungen gesucht.
Meldungen mit selbstangefertigten Skizzen (nur im ersteren
Falle), Lebenslauf, Zeugnisabschriften und des Lintrittster-
mines erbeten an Regierungsbaumeister Graf dortselbst.
Wiesbaden, clvv. Für die Bauausführung eines städti-
schen Kurbades wird ein älterer Regierungs bau meister
oder ein gleichwertiger Architekt zu möglichst baldigem An-
tritt gesucht. Bausumme rund 2000000 Mk. Dauer der
Beschäftigung drei Jahre. Bewerber, welche ähnliche Bauten
 
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