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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 46
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Der Schweizerische Kunstverein
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Aus dem Münchener Künstlerleben
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Heft H6.

Die Werkstatt der Kunst.

637

Ziffern sich die bis setzt im Turnus erfolgten Ver-
käufe somit auf 72 Werke im Betrage von Fr. flZ 6(3.
Ls folge ferner das Verzeichnis der Ankäufe
des Bundes: Edoardo Berta-Lugano „Loretto
autunuale" Fr. ^00; Emil Lardinaux-Bern „Früh-
lingsspaziergang" (50; Plino Tolombi-Kehrsatz
b. Bern „Winterlandschaft" 2500; Hans Emmen-
egger-Lmmenbrücke „Sonnige weide" 800; Otto
Gampert-München „Stille Bucht auf der Znsel
Reichenau" (000; f)ak. Herzog-München „Winter-
landschaft" 800; Fritz Gßwald-München „Dorf-
partie" (200; Albert Silvestre-Genf „Kariviöre"
500; Viktor Tobler-München „Der Maler" (300;
GeorgesTroxler-Luzern „Pilatus" 350; Fritz Völl-
my-Basel „winterstille am Bodensee" flHOO; Lri-
stian Baumgartner-Bern „Sturm bei La Sauge"
250; Emil Beurmann-Basel „Spinnerin" (80;
Martha Tunz-München „Auf der Messe" ^0, „Hol-
ländische Windmühle" 30; Louis Dünki-Genf „Ta
route cle vonAjuweau" 600; Rene Francillon-Lau-
sanne „Vieux da.tea.ux" ^0; Franz Gehri-München-
buchsee: vier Radierungen (00; Louise Harder-
Basel „Besuch in der Scheune" 250; Adolf Tho-
rn an n-München „Alp" 20; Sophie von wyß-
Zürich „Gartentor" 30, „Ausblick" 30; Gustav
G am per-Schaffhausen „Novembertag" 600; wilh.
Hummel-Zürich „Zm Frühling" 600; Fritz wid-
mann-Nüschlikon „Gebirgssee" (000; L. würten-
berger-Zürich „Zwei Schäfer" 800, „Rembrandt"
20; Zak. wyß-Florenz „Lärchen im Schnee" stpO;
Hugo Siegwart-München „Martha Lunz-Büste in
Bronzeguß" Fr. (000.
2lus dem Bundesbeitrag erwarb dis Sektion
Bern: Max Buri-Brienz „Nach dem Begräbnis"
Fr. ^000, Giovanni Giacometti-Stampa „Zm
Schein des Abendrots" (500; die Sektion St. Gallen:
Ferdinand Hodler-Genf „Lied in der Ferne" ^000,
Zaoques Ruch-Schwanden „Senn in der Alphütte"
300, H. B. Wieland-München „Bergkirche" 500,
Hugo Sieg wart-München „Mädchen" (Bronzebüste)
500; die Sektion Solothurn: Tuns Amiet-Osch-
wand „Frühlingslandschaft" Fr. 800.
Endlich sei noch mitgeteilt, daß in der Dele-
giertenversammlung, welche bei Gelegenheit der
Jubiläumsfeier im Nathause zu Zofingen stattfand,
ein Antrag gestellt und genehmigt wurde, nämlich
daß zur Hebung der Bestrebungen zur künstlerischen
Ausschmückung des bürgerlichen Hauses der schwei-
zerische Kunstverein einen Betrag von (500 Fr. zu
einem Preiswettbewerbe bewilligt, und zwar so, daß
die schweizerischen bezw. in der Schweiz sich aufhal-
tenden Künstler eingeladen werden, bei Gelegenheit
des Turnus (s)07 Arbeiten einzureichen, welche in
der Reproduktion (Künstler-Lithographien ro.) den in
Betracht fallenden künstlerischen Anforderungen in
besonderem Maße gerecht werden. Der Betrag von
(500 Fr. soll ausschließlich zur Erwerbung des Re-
produktionsrechtes der besten Arbeiten verwendet
werden.

Kus clem Mimckerier Rlmstlerleben.
wir verzeichneten schon in unserem Hefte
jene kleine Ausstellung, welche die Historische Kom-
mission der Münchener Künstlergenossenschaft in den
Erdgeschoßräumen des Künstlerhauses unter der Be-
zeichnung „Scherz und Ernst aus dem Münchener
Künstlerleben", Blätter aus der Historischen Samm-
lung der Münchener Künstlergenossenschaft — zur Zeit
veranstaltet hat. Unterdessen werden die Münchener
Künstler Gelegenheit gehabt haben, sich diese Aus-
stellung eingehend anzusehen, um mit uns überzeugt
zu sein, in welch' prächtiger weise sich in dieser
Ausstellung, so begrenzt sie ist, das Künstlerleben
Münchens, von seinen Anfängen an im vorigen
Jahrhundert, bis in die neuere Zeit widerspiegelt,
dazu der ganze wechsel der Zeiten in der Kunst
eines Jahrhunderts, des Geschmacks, der Sitten und
Gebräuche. Die großen Meister der Münchener Kunst
werden in nicht geringer Zahl in diesen Blättern
wieder lebendig und treten uns freundlich grüßend
entgegen: sie alle, die vielen berühmten, längst da-
hingeschiedenen oder auch unter uns noch lebenden
Meister, die jüngere und zum Teil auch die jüngste
Generation haben in einer so charakteristischen weise
zu dieser Sammlung beigetragen, daß an ihr ein
späterer Geschichtschreiber der Münchener Kunst nicht
wird vorbeigehen können. Za, es ist wahr: vom
Geist, der in Münchener Kunst lebendig ist, der sie
zu derjenigen schuf, zu welcher sie geworden ist, er-
zählt auch diese Sammlung in ihrer ganz beson-
deren, außerordentlichen weise. Mögen das die heute
lebenden Münchener Künstler nicht vergessen, mögen
sie, die Künstler und Künstlergesellschaften, wie einst
die Vorfahren, daher daran denken, auch ihrerseits
fleißig beizutragen, daß dieses Zeugnis über das
Leben und Schaffen der Künstlerschaft in München
möglichst vervollständigt werde. Es gibt so viele
Gelegenheiten, welche die Hand des Künstlers in
Bewegung setzen, zahlreiche Feste und andere Mo-
mente, bei welchen, schnell hingeworfen, Werke ent-
stehen, welche sehr oft die Situation — man be-
trachte sich die Ausstellung — wie ein Blitz in
dunkler Nacht erleuchten. Man halte nichts als zu
gering, keine Einladungs- oder Tischkarte, keine
flüchtige Skizze, man beachte alles, was nur irgend
mit dem Leben des Künstlers in München in Be-
ziehung steht und spende es — wenn man sonst
keine Verwendung des Gegenstandes zu besitzen
glaubt -—- der Historischen Sammlung der Mün-
chener Künstlergenossenschaft, in welcher es, dank-
bar angenommen, einen guten Platz finden wird.
Zm besonderen gedenke man auch der Sammlung,
wenn, nach dem Dahinscheiden eines Künstlers, sich
manches vorfindet, wovon man glaubt, daß es ledig-
lich einen Ballast der Hinterbliebenen bedeute, man
vernichte nichts Schriftliches von des Verstorbenen
Hand, man sehe sorgsam auf die sich vorfindenden
Briefe und hinterlege sie in der Historischen Samm-
 
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