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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 35
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Zum Thema: Malererziehung
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Aus unserem Beschwerdebuch
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Wir warnen!
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Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Staatsankäufe etc. / Staatsaufträge etc. / Aus Akademien und Kunstschulen / Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0488

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Die Werkstatt der Kunst.

heft 35.


aufnahmen, also auf mechanischem Wege, herge-
stellt, und einer unserer ersten Gelehrten aus jener
Stadt, welche eine Insektenmalerin wie die Merian
hervorgebracht hat, soll, wie ich höre, seinen Namen
zu diesem Werke hergeben. Er findet also die Bilder
schön und gut. Und doch ist es eigentlich jedem
Laien klar, daß es ein Unding ist, ein so ungemein
zartes Gebilde wie einen Schmetterling mit seinen
Millionen feinen Härchen und Schüppchen direkt
nach der Natur mit dem verhältnismäßig groben
Raster des Dreifarbenbuchdrucks annähernd wieder-
zugeben. von einer richtigen Farbengebung bei dem
hier gewählten rein mechanischen Wege der Anfer-
tigung der Dreifarbendruckklischees kann schon gar
nicht die Rede sein.
Aber seit eben Schillings sein allerdings vor-
zügliches und durchaus originelles „Mit Blitzlicht
und Büchse" herausgegeben hat, ist es teilweise
auch in Gelehrtenkreisen Mode geworden, alles rein
mechanisch durch die Photographie zu illustrieren.
Daß ein Schmetterling anders behandelt werden muß,
als ein zur Tränke schreitender Elefant, danach
wird nicht gefragt. Die Photographie ist eben Mode
und es gibt leider auch in der Wissenschaft Moden,
die überwunden werden müssen.
Kus unserem Vesckneräebuck.
Man schreibt uns aus Dasing bei
München:
In Heft 33 der „Werkstatt der Kunst" lese ich
die Warnung eines Kollegen vor dem „Verein der
Kunstfreunde" in Eberswalde. Ich schließe mich
dieser Warnung voll und ganz an. Auch mir ist
es nicht besser ergangen. Ich hatte drei Bilder in
fast neuen Kisten zur Ausstellung dorthin gesandt,
wie aber bekam ich dieselben dieser Tage zurück?
Erste Kiste: der Deckel mit großen Nägeln be-
festigt, beim Geffnen zersplittert, das Bild, mit Stroh
eingelegt (nur 2 Schrauben), schlapperte hin und her.
Zweite Kiste: der Deckel mit 3 Schrauben und (4
großen Nägeln befestigt, das Bild mit 2 Schrauben,
Schutzrahmen durch die Nägel zersplittert. Dritte
Kiste: der Deckel nut 3 Schrauben und ss großen
Nägeln befestigt, welche den Schutzrahmen zersplitter-
ten und ein Stück des Goldrahmens herausschlngen,
das Bild lag frei in der Kiste, ohne jede Befestigung.
Ich forderte von dem „Verein der Kunstfreunde"
in Eberswalde Schadenersatz für 3 neue Kisten, für
2 neue Schutzrahmen und für Ausbessern des Gold-
rahmens. Ich werde den Rechtsweg beschreiten,
wenn meine Forderung nicht innerhalb s4 Tagen
promptest erledigt wird. Ich empfehle meinen Herren
Kollegen dasselbe zu tun. H.. (Melius.
Mr warnen!
Zu diesem Artikel in unserem Heft 33
schreibt uns die Vorstandschaft des „Vereins
Berliner Künstler":

wir nehmen Bezug auf den Inhalt des Ar-
tikels „wir warnen" in der „Werkstatt der Kunst"
(Heft 33, Seite 455) und insbesondere auf den In-
halt des letzten Absatzes desselben, wonach
„die betreffenden Adressen von Künstlern an die genannte
Firma Adolf Engel durch den Bureauchef des „Ver-
eins Berliner Künstler" zur Verfügung gestellt wor-
den sein sollen"
und erklären Ihnen hiermit aufs bestimmteste, daß
keiner unserer Beamten irgend welches Adressen-
material an die Firma Adolf Engel ausgehändigt hat.
Der Vorstand des Vereins Berliner Künstler
legt großen wert darauf, daß Sie in Ihrer nächsten
Nummer in unserem Auftrage erklären, daß die dies-
bezügliche Angabe der Firma Adolf Engel voll-
ständig aus der Luft gegriffen ist.
Der Vorstand:
I. A.: Hans Koberstein, II. Vorsitzender.
Also auch das noch! Also die Berufung auf
den „Verein Berliner Künstler" eine blanke Un-
wahrheit, womit natürlich die Künstler recht ver-
trauensvoll gemacht werden sollten, mit wem sie in
Verbindung treten! wir hoffen, daß die Künstler-
schaft über die ehrenwerte Firma Adolf Engel
nunmehr gründlich belehrt ist.

Laufende Vveisaussdi^erben. (Fortsetzung)
Glogau. Die Kriegerdenkmal-Kommission hat sich für
keinen der drei eingereichten Entwürfe des Architekten Henry-
Breslau entschieden. Man beschloß eine Neuausschreibung.
Kassel. Ein Wettbewerb um Entwürfe nebst Ange-
boten zu zwei über die Fulda zu erbauende feste Straßen-
brücken wird unter deutschen Brückenbaufirmen ausge-
schrieben. Preise: H für die Hafenbrücke ein erster Preis von
von q.ooo, zwei zweite von je 2000 Nk., d) für die Fulda-
brücke ein erster von 2000 und zwei zweite von je zoooMk.
Außerdem können Entwürfe zu je (000 Mk. für die Hafen-
brücke und je 500 Mk. für die Fuldabrücke angekauft werden.
Die Unterlagen sind gegen Einsendung von 5 Mk. vom Stadt-
bauamt in Kassel, wilhelmshöher Platz 5, zu erhalten. Dieser
Betrag wird nach Einreichung von Entwürfen oder bei Rück-
gabe der unbenutzten Unterlagen zurückerstattet. Termin:
z. September.
Leipzig. Die Sektion Leipzig des Deutschen und Gester-
reichischen Alpenvereins hat für dieses Jahr die Generalver-
sammlung des Vereins nach Leipzig eingeladen. Die Fest-
karte soll dem Feste angemessen gestaltet werden. Es hat
daher die Sektion unter den künstlerisch veranlagten Vereins-
genossen zum Zwecke der Erlangung geeigneter Festkartcn-
entwürfe eine Konkurrenz unter folgenden Bedingungen zu
eröffnen: Die Zeichnung, deren Gegenstand und Technik der
Wahl der Preisbewerber anhcimgegeben wird, muß für die
Reproduktion direkt verwendbar sein und soll die Aufschrift
zeigen: Generalversammlung des Deutschen und Gesterrei-
chischen Alpenvereins zu Leipzig 7. bis 9. September (gO6-
Außerdem ist an geeigneter Stelle ein freies Feld zur Ein-
zeichnung des Teilnehmernamens zu lassen. Das Format soll
das einer Postkarte nicht wesentlich überschreiten. Preise:
(00, 75 und 50 Mk. Dem Ermessen des Preisgerichts bleibt
es überlassen, eventuell eine andere Bemessung der Beträge
eintreten zu lasten. Die Gesamtsumme kommt jedoch bei ge-
nügend qualitativer Beteiligung auf alle Fälle zur Verteilung.
Das Preisrichteramt haben übernommen: Kunsthändler L.
 
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