Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0516
DOI Heft:
Heft 37
DOI Artikel:Eine Ausstellung: Das Hochgebirge und seine künstlerische Darstellung
DOI Artikel:Der Künstler-Unterstützungsverein in München
DOI Artikel:Von der hessischen Landesausstellung freier und angewandter Kunst zu Darmstadt 1908
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5s2
Die Werkstatt der Kunst.
heft 37.
Leipzig beauftragt, diese Ausstellung vorzubereiten und deren
Geschäfte zu führen. Entsprechend der Eigenart der diese Aus-
stellung veranlassenden Gelegenheit soll das Hauptgewicht auf
Darstellungen hochalpiner Statur gelegt werden, indes sollen
auch einzelne charakteristische Talansichten, Volkstypen u. s. w.
das Bild vervollständigen. Eine ergänzende Ausstellung, die
vorwiegend graphische Werke aus den gleichen Gebieten um-
fassen wird, findet gleichzeitig in den eigenen Ausstellungs-
räumen der genannten Kunsthandlung statt. In beide Aus-
stellungen haben die Teilnehmer an der Generalversammlung
des Deutschen und Mesterreichischen Alpenvereins, deren Anzahl
auf mehrere Tausend zu veranschlagen ist, freien Zutritt; die
Ausstellungsgelegenheit ist also eine für das besondere Gebiet
außergewöhnlich günstige.
Alle Anmeldungen (diese auf vorgedrucktem Formular
bis August), Korrespondenzen und Sendungen für die Aus-
stellung graphischer Werke sind an p. H. Beyer 6c Sohn, Leip-
zig, Schulstr. 8, alle Gelgemälde- uud Skulpturen-Sendungen
dagegen an die Adresse „Leipziger Kunstverein im Museum der
bildenden Künste" zu richten.
Die Einlieferung der Werke hat zu erfolgen:
o.) Velgemälde und Skulpturen bis 28. August an den Leip-
ziger Kunstverein im Museum der bildenden Künste;
d) Aquarelle, Zeichnungen und Werke der vervielfälti-
genden und angewandten Kunst bis p September an:
Kunsthalle P. H. Beyer 6c Sohn, Leipzig, Schulstr. 8.
Für diese Ausstellung übernimmt die Firma P. H.
Beyer 6c Sohn dieselben Verpflichtungen, wie der Leipziger
Kunstverein für die Ausstellung der Gelgemälde. Die Iurie-
rung findet nach den Bestiminungen des Leipziger Kunst-
vereins statt, nur Kunstwerke sind zugelassen.
Feuerversicherung und einmalige Fracht innerhalb Deutsch-
lands und Gefterreichs übernimmt der Leipziger Kunstverein.
Es besteht die Absicht, die Ausstellung in einigen großen
Städten Deutschlands und Gefterreichs zu zeigen; die Werke
derjenigen Aussteller, die sich an diesem 6—8 Monate dauernden
Turnus beteiligen, genießen vollständige Frachtfrciheit.
Oer Künstler-^l^terstützursgs^erem
m München.
Der älteste der jetzt noch in München bestehenden
Vereine bildender Künstler — gegründet am 20. De-
zember f8^3 — hat soeben seinen Bericht über das
62. Verwaltnngsjahr sft05 herausgegeben, dem wir
folgende Daten entnehmen: Das Vereinsvermögen
ist von kleinsten Anfängen bis zu dein nunmehrigen
Kapital von rund Millionen Mark angewachsen.
Der unter dem Protektorate des Regenten Luitpold
stehende Verein mit korporativen Rechten zählt gegen-
wärtig 502 Mitglieder und zwar Ehren- und
ch88 ordentliche Mitglieder, davor: sft Architekten,
53 Bildhauer, sft Graphiker und 5ft7 Maler. An
Alterspensionen, Legaten und Unterstützungen an
Künstler bezw. deren Hinterbliebene gelangte sftO5
die Summe von rund 60 000 Mk. zur Ausgabe. Der
Vorstand war in der Lage, allen berechtigten Gesuchen
nach Tunlichkeit entsprechen zu können; ungefähr die-
selbe Summe ist in: Voranschlag pro ss)06 für diese
Zwecke ansgeworfen. Obwohl der Verein eigentlich
nur für seine Mitglieder wirkt, besteht doch ein, aller-
dings noch mäßig dotierter, Dispositions-Fond für
Nichtmitglieder, welcher bei der leider noch immer
bestehenden Depression auf unseren: Kunstmarkt derart
in Anspruch genommen wird, daß die verfügbaren
Mittel meist nicht genügen. Hier eröffnete sich ein
dankbares Feld zu Stiftungen und Zuwendungen von
Kunstfreunden und von privater Seite überhaupt.
Der Vorstand geht bei seinen Beihilfen sehr gewissen-
haft und nie ohne eingehende Erkundigungen vor,
weshalb den Spendern sichere Bürgschaft gegeben ist,
daß ihre Gaben durchaus entsprechend verwendet
werden. Es ist bekannt, daß wir hier in München
eine Anzahl selbst hochbegabter Künstler besitzen, die
in dem sorgenvollen Kampfe um's tägliche Brot all-
mählich unterliegen müssen und ohne rechtzeitige Un-
terstützung ihr hoffnungsvolles Talent nicht entfalten,
ihre idealen Bestrebungen nicht verwirklichen können.
Die Kanzlei des Vereins befindet sich Augustenstr. 20/0.
Der pro sß)06/07 gewählte Vorstand besteht aus den
Mitgliedern: Max Nonnenbruch, I. Vorsitzender; Prof.
Karl Seiler, dessen Vertreter; Ludwig Blume-Siebert,
Kaffenvorstand; Hermann Knops, dessen Vertreter;
Richard Falkenberg, Schriftführer; Eugen Kirchner,
dessen Vertreter. Als Beisitzer fungieren: Prof. Karl
Blos, Hofbaurat Eugen Drollinger, Oswald Kreße,
Karl Kronberger, Kunz Meyer, Otto Lang, Rudolf
Nißl, Prof. Heinrich Waders, Edwin Weißenfeld;
als Revisoren: Or. Otto Gampert, Theodor Knesing
und Heinrich Krefft.
Von äer bessiscken Landesausstellung
kreier unct angewandter Kunst
zu OarmstaÄt 1908.
Die Vorarbeiten für die Ausstellung sind jetzt so
weit fortgeschritten, daß die Anmeldungsformulare
verschickt werden können. Auf Grund der dann ein-
gehenden Anmeldungen, deren Schlußtermin auf dei:
s5. September ds. I. festgesetzt ist, wird ein genauer
Ueberblick über den Umfang und die Art der Be-
teiligung gewonnen werden, auf Grund dessen die
weiteren Maßnahmen zu treffen sind. Die Beteili-
gung hat auf Grund der in der Beschickungsordnung
enthaltenen Bedingungen zu erfolgen. Das Schwer-
gewicht der Ausstellung wird, den in Hessen gege-
benen Verhältnissen zufolge, voraussichtlich auf dem
Gebiet der angewandten Kunst, einschließlich der
Architektur, liegen. Deshalb wird sich die Ausstellungs-
leitung ganz besonders darum bemühen, alle Gegen-
stände, auch die Werke der freien Kunst: als Bilder,
Figuren, Graphik, möglichst in einer Umgebung vor-
zuführen, die auch ihrerseits einer wahrhaft edlen
Kunstpstege Anregungen zu geben vermag. Zugleich
soll auf diese weise nach Kräften angestrebt werden,
jeden: Stück an seinem Platze eine starke, individuelle
Wirkung zu sichern. Die Vorteile, welche eine kleinere
Ausstellung in dieser Hinsicht zu bieten vermag, wer-
den bewußt ausgenutzt werden. Massenanhäufungen
gleichartiger Gegenstände, soweit irgend tunlich, zu
vermeiden, wird sich die Ausstellungsleitung ange-
legen sein lassen. Zur Verwirklichung dieses Zweckes
denkt die Ausstellungsleitung daran, neben den größe-
ren einzelnen Räumen, die für Werke der freien Kunst
Die Werkstatt der Kunst.
heft 37.
Leipzig beauftragt, diese Ausstellung vorzubereiten und deren
Geschäfte zu führen. Entsprechend der Eigenart der diese Aus-
stellung veranlassenden Gelegenheit soll das Hauptgewicht auf
Darstellungen hochalpiner Statur gelegt werden, indes sollen
auch einzelne charakteristische Talansichten, Volkstypen u. s. w.
das Bild vervollständigen. Eine ergänzende Ausstellung, die
vorwiegend graphische Werke aus den gleichen Gebieten um-
fassen wird, findet gleichzeitig in den eigenen Ausstellungs-
räumen der genannten Kunsthandlung statt. In beide Aus-
stellungen haben die Teilnehmer an der Generalversammlung
des Deutschen und Mesterreichischen Alpenvereins, deren Anzahl
auf mehrere Tausend zu veranschlagen ist, freien Zutritt; die
Ausstellungsgelegenheit ist also eine für das besondere Gebiet
außergewöhnlich günstige.
Alle Anmeldungen (diese auf vorgedrucktem Formular
bis August), Korrespondenzen und Sendungen für die Aus-
stellung graphischer Werke sind an p. H. Beyer 6c Sohn, Leip-
zig, Schulstr. 8, alle Gelgemälde- uud Skulpturen-Sendungen
dagegen an die Adresse „Leipziger Kunstverein im Museum der
bildenden Künste" zu richten.
Die Einlieferung der Werke hat zu erfolgen:
o.) Velgemälde und Skulpturen bis 28. August an den Leip-
ziger Kunstverein im Museum der bildenden Künste;
d) Aquarelle, Zeichnungen und Werke der vervielfälti-
genden und angewandten Kunst bis p September an:
Kunsthalle P. H. Beyer 6c Sohn, Leipzig, Schulstr. 8.
Für diese Ausstellung übernimmt die Firma P. H.
Beyer 6c Sohn dieselben Verpflichtungen, wie der Leipziger
Kunstverein für die Ausstellung der Gelgemälde. Die Iurie-
rung findet nach den Bestiminungen des Leipziger Kunst-
vereins statt, nur Kunstwerke sind zugelassen.
Feuerversicherung und einmalige Fracht innerhalb Deutsch-
lands und Gefterreichs übernimmt der Leipziger Kunstverein.
Es besteht die Absicht, die Ausstellung in einigen großen
Städten Deutschlands und Gefterreichs zu zeigen; die Werke
derjenigen Aussteller, die sich an diesem 6—8 Monate dauernden
Turnus beteiligen, genießen vollständige Frachtfrciheit.
Oer Künstler-^l^terstützursgs^erem
m München.
Der älteste der jetzt noch in München bestehenden
Vereine bildender Künstler — gegründet am 20. De-
zember f8^3 — hat soeben seinen Bericht über das
62. Verwaltnngsjahr sft05 herausgegeben, dem wir
folgende Daten entnehmen: Das Vereinsvermögen
ist von kleinsten Anfängen bis zu dein nunmehrigen
Kapital von rund Millionen Mark angewachsen.
Der unter dem Protektorate des Regenten Luitpold
stehende Verein mit korporativen Rechten zählt gegen-
wärtig 502 Mitglieder und zwar Ehren- und
ch88 ordentliche Mitglieder, davor: sft Architekten,
53 Bildhauer, sft Graphiker und 5ft7 Maler. An
Alterspensionen, Legaten und Unterstützungen an
Künstler bezw. deren Hinterbliebene gelangte sftO5
die Summe von rund 60 000 Mk. zur Ausgabe. Der
Vorstand war in der Lage, allen berechtigten Gesuchen
nach Tunlichkeit entsprechen zu können; ungefähr die-
selbe Summe ist in: Voranschlag pro ss)06 für diese
Zwecke ansgeworfen. Obwohl der Verein eigentlich
nur für seine Mitglieder wirkt, besteht doch ein, aller-
dings noch mäßig dotierter, Dispositions-Fond für
Nichtmitglieder, welcher bei der leider noch immer
bestehenden Depression auf unseren: Kunstmarkt derart
in Anspruch genommen wird, daß die verfügbaren
Mittel meist nicht genügen. Hier eröffnete sich ein
dankbares Feld zu Stiftungen und Zuwendungen von
Kunstfreunden und von privater Seite überhaupt.
Der Vorstand geht bei seinen Beihilfen sehr gewissen-
haft und nie ohne eingehende Erkundigungen vor,
weshalb den Spendern sichere Bürgschaft gegeben ist,
daß ihre Gaben durchaus entsprechend verwendet
werden. Es ist bekannt, daß wir hier in München
eine Anzahl selbst hochbegabter Künstler besitzen, die
in dem sorgenvollen Kampfe um's tägliche Brot all-
mählich unterliegen müssen und ohne rechtzeitige Un-
terstützung ihr hoffnungsvolles Talent nicht entfalten,
ihre idealen Bestrebungen nicht verwirklichen können.
Die Kanzlei des Vereins befindet sich Augustenstr. 20/0.
Der pro sß)06/07 gewählte Vorstand besteht aus den
Mitgliedern: Max Nonnenbruch, I. Vorsitzender; Prof.
Karl Seiler, dessen Vertreter; Ludwig Blume-Siebert,
Kaffenvorstand; Hermann Knops, dessen Vertreter;
Richard Falkenberg, Schriftführer; Eugen Kirchner,
dessen Vertreter. Als Beisitzer fungieren: Prof. Karl
Blos, Hofbaurat Eugen Drollinger, Oswald Kreße,
Karl Kronberger, Kunz Meyer, Otto Lang, Rudolf
Nißl, Prof. Heinrich Waders, Edwin Weißenfeld;
als Revisoren: Or. Otto Gampert, Theodor Knesing
und Heinrich Krefft.
Von äer bessiscken Landesausstellung
kreier unct angewandter Kunst
zu OarmstaÄt 1908.
Die Vorarbeiten für die Ausstellung sind jetzt so
weit fortgeschritten, daß die Anmeldungsformulare
verschickt werden können. Auf Grund der dann ein-
gehenden Anmeldungen, deren Schlußtermin auf dei:
s5. September ds. I. festgesetzt ist, wird ein genauer
Ueberblick über den Umfang und die Art der Be-
teiligung gewonnen werden, auf Grund dessen die
weiteren Maßnahmen zu treffen sind. Die Beteili-
gung hat auf Grund der in der Beschickungsordnung
enthaltenen Bedingungen zu erfolgen. Das Schwer-
gewicht der Ausstellung wird, den in Hessen gege-
benen Verhältnissen zufolge, voraussichtlich auf dem
Gebiet der angewandten Kunst, einschließlich der
Architektur, liegen. Deshalb wird sich die Ausstellungs-
leitung ganz besonders darum bemühen, alle Gegen-
stände, auch die Werke der freien Kunst: als Bilder,
Figuren, Graphik, möglichst in einer Umgebung vor-
zuführen, die auch ihrerseits einer wahrhaft edlen
Kunstpstege Anregungen zu geben vermag. Zugleich
soll auf diese weise nach Kräften angestrebt werden,
jeden: Stück an seinem Platze eine starke, individuelle
Wirkung zu sichern. Die Vorteile, welche eine kleinere
Ausstellung in dieser Hinsicht zu bieten vermag, wer-
den bewußt ausgenutzt werden. Massenanhäufungen
gleichartiger Gegenstände, soweit irgend tunlich, zu
vermeiden, wird sich die Ausstellungsleitung ange-
legen sein lassen. Zur Verwirklichung dieses Zweckes
denkt die Ausstellungsleitung daran, neben den größe-
ren einzelnen Räumen, die für Werke der freien Kunst