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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 13
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Staatsaufträge etc. / Auszeichnungen und Medaillen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Juristisches / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0180

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l(76

Die Werkstatt der Aunst.

Heft sI.

Hauer Imre Simay und der Esterhazy-Preis von 600 Ar.
dein Kunstmaler Gedön Tüll zuerkannt.
München. (Professor v. Hauberrisser) erhielt vom
König von Württemberg das Ehrenkreuz des Grdens der
rvürttembergischen Krone. Diese Ehrung hängt wohl mit
Hauberriffers Verdienste um die Renovation des Alten Ulmer
Rathauses zusammen.
München. (Prof. Franz Stuck) ist vom Regenten
mit dem Verdienstorden der Bayerischen Krone ausgezeichnet
worden; dieser Grden verleiht bekanntlich seinen Trägern
den persönlichen Adel.
Paris. Off. Man schreibt uns aus Paris: Die Stadt
verlieh dem seitIahren hier lebenden Maler Raphael Kirchner
aus Wien den „Oroix ä'bonnenr pour l'ari" für seine in der
Kunstausstellung der Stadt Paris ausgestellten Arbeiten.
sk>ersonal-!7ackrick)len.

Budapest. V.^. (Zum Direktor der hiesigen zwei-
ten Maler-Mei st erschule), deren Leiter, Maler Professor
Karoly Lotz, im vorigen Jahre gestorben ist, wird demnächst
der MalerBertalanSzikely ernannt. DerNalerpal Szinyer
Merse wird an Stelle des vorigen Direktor der Landes-
Zeichenschule werden.
Paris. Off. Man schreibt uns aus Paris: An Stelle
des Malers Donnat wurde der Maler Luc. Glivier Merson
an der Akademie der schönen Künste als Lehrkraft ernannt.
Derselbe ist 59 Jahre alt und wurde 1869 mit dem Rom-
preis ausgezeichnet.
^ocleskälle.
Brüssel. Hier starb im Alter von 86 Jahren der
Historienmaler und frühere Akademieprofessor M. I. van
Severdonck.
Düsseldorf. (Der Naler Gtto Erdmann), der am
9. Dezember in Düsseldorf gestorben ist, war 1834 zu Leipzig
geboren und hatte somit eben das Lebensjahr vollendet.
Erdmann, der sich namentlich durch Genreszenen aus der
Rokokozeit einen Namen gemacht hat, war seit 1.868 in
Düsseldorf ansässig.
München. (Der Genremaler Adolf Lüben) ver-
schied am 16. Dezember hier im Alter von 68 Jahren. Er
war geboren 1837 zu Petersburg, studierte in Berlin und
Antwerpen und lebte seit 1876 in München. Die Beerdigung
erfolgte in Berlin.
Paris. Off. Man schreibt uns aus Paris: A1N4. d. Mts.
endete hier durch Selbstmord der bekannte Kupferstecher Karl
Soderland, ein gebürtiger Stockholmer.
Stuttgart. (Der Landschafts- und Porträtmaler
Treidler), Professor an der Technischen Hochschule, ist an
Herzlähmung gestorben.
Aus Künstler- uncl Kunst-Vereinen.
Dresden, tb. (Die Künstlergruppe „Die Elbier")
hielt am 25. November ihre diesjährige Generalversammlung
ab. Der Vorsitzende, Maler Dorsch, stattete, nachdem er das
neue Mitglied der Gruppe, Prof. E. Hegenbarth, der die
Wahl als Mitglied inzwischen angenommen, begrüßt hatte,
seinen Jahresbericht ab. Derselbe lautete für die Gruppe
überaus günstig. Die Gruppe hat auch in diesem Jahre
wie bisher verschiedene Ausstellungen mit Erfolg veranstaltet
(München, Stuttgart, Karlsruhe, Berlin, Köln, Posen rc.)
Nachdem der Kassier, Radirer Erler, den Rechenschaftsbericht,
der auch ein gutes pekuniäres Endresultat ergab, vorgelegt
hatte, wurde der Vorstand für das Jahr 1906 gewählt. Als
erster Vorsitzender wurde Naler F. Dorsch, als zweiter Vor-
sitzender Maler F. Becker und als Kassier Radierer Erler
einstimmig wiedergcwählt. Die Gruppe plant in diesem
Jahre wieder eine Anzahl größerer Ausstellungen und zwar

beginnt sie mit einer großen Ausstellung der neuesten Werke
ihrer Mitglieder im Februar in Wien im Hagenbunde und
dann im März 1906 in Dresden bei Emil Richter Nachfolger,
Pragerstraße, um dann später in München, Berlin rc. weitere
folgen zu lassen. — Professor Kuehl, der Ehrenmitglied der
Gruppe ist, wird sich in diesem Jahre zum ersten Male an
den Ausstellungen der Gruppe beteiligen und zwar in Wien
und Dresden mit einer größeren Kollektion seiner Werke.
München. (Der Bayerische Verein der Kunst-
fr e u n d e, N u s e u m s - V e r e i n) beabsichtigt in diesem Winter-
semester an Ausstellungen: Die schon genannte Ausstellung
altägyptischer Fayencen von vr. v. Bissing, event. verbunden
mit der 2. Ausstellung antiker Kunst aus bayerischem Privat-
besitz (im Winter). Z. Ausstellung bayerischer Wandteppiche
(im nächsten Jahre während der Fremdensaison). Die Ent-
wicklung folgender Gruppen und Manufakturen ist zu zeigen:
Teppiche Gtto Heinrichs in Neuburg und die Frankenthaler
Manufaktur unter Friedrich KI. und seinen Söhnen, Teppiche
der I. Manufaktur in München 1604—1615, Teppiche der
II. Manufaktur in München 1718—1810, Teppiche der Ma-
nufaktur der Fürstbischöfe von Würzburg 1730—1749,
München. (Zum Böcklin-Fest) des Akademischen
Vereins für bildende Kunst, das am 3. Februar in den
Lokalitäten des „Hirschen" in Solln (Staatsbahnhaltestelle)
stattfindet, sei vorläufig so viel bemerkt, daß die antike
Seite der Böcklin'schen Phantasiewelt zum Leitmotiv dienen
soll in der Dekoration der Räume und im ganzen Charakter
des Abends, also vor allem auch in den Kostümen. Neben
den heiteren und farbenreichen Motiven der altrömischen
Weinschenken können die anderen Erscheinungen aus Böcklins
Kunst möglichst zurücktreten; unpassende Kostüme sind von
vornherein ausgeschlossen. Die Festkommission wird keine
Mühe sparen, den Charakter farbigen Glanzes und aus-
gelassenen Humors im Sinne Böcklins durchzuführen.
Rom. (Line Gedenkfeier für Johann Joachim
winckelmann) veranstaltete der deutsche Künstlerverein in
Rom zur Erinnerung an den Tag, an dem vor 150 Jahren
der berühmte Kunsthistoriker den Boden Roms zum ersten
Male betrat. Der Geschichtschreiber der Deutschen in Rom,
Vr. Friedrich Noack, hielt die Festrede.
Stuttgart, nbv. (Der württembergischen Kunst-
verein) hielt am ;3. Dezember seine ordentliche General-
versammlung ab. Dem zum Vortrag gebrachten Rechenschafts-
bericht über die Verwaltungsperiode 1 Gktober 1905/05 ist
zu entnehmen, daß der Kunstverein, der nun sein 78. Vereins-
jahr zurückgelegt hat, sich fortdauernd in erfreulicher Weise
weiterentwickelt und seine Bestrebungen auch in weitesten
Kreisen Anerkennung gefunden haben. Besonderes Interesse
wurde dem Verein auch in der abgelaufenen Periode von
seinem Protektor, dem König, von der Königin, den Mit-
gliedern des Königlichen Hauses, dem Kultusministerium
und von der Vertretung der Stadt Stuttgart bewiesen. Die
Mitglicderzahl hat wieder zugenommen. 1903/0-1 zählte der
Verein 2587 Mitglieder mit 2683 Anteilscheinen, 190-1/05
2661 Mitglieder mit 2757 Anteilscheinen- In der abgelau-
fenen Verwaltungsperiode wurde die Ausstellung des Kunst-
vereins von 201 21Z Personen besucht; ausgestellt waren
6037 Werke der Malerei, Plastik und Graphik. Privatver-
käufe wurden vermittelt für -1-1 057 Mk. Am 23. November
1903 gelangten 136 Gelgemälde, Aquarelle, Pastelle, plasti-
sche werke zum Ankaufspreis von 21 290 Mk. zur Auslosung
an die Mitglieder. Als Vereinsgabe kam eine Radierung von
M. Horte nach Murillos „Heilige Familie" zur Verteilung.
Für 1905/06 ist wieder eine Vereinsgabe in Aussicht ge-
nommen. Der Kassenbericht weist pro 1904/05 an Einnahmen
50 243 Mk., an Ausgaben 42 654 Mk. auf. (Für Ankäufe
für die Vereinslotterie wurden 2? 857 Mk. verausgabt), so
daß ein Ueberschuß von 7588 Mk. verbleibt. Der Etatent-
wurf 1905/07 bilanziert Einnahmen und Ausgaben mit
71 388 Nk. Für Ankäufe für die Vcreinslotterie und Ver-
einsgabe konnten 35 500 Mk. eingestellt werden. 5000 Mk.
wurden zur Anschaffung von Wertpapieren vorgesehen, um
 
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