Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0670
DOI Heft:
Heft 48
DOI Artikel:Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Staatsaufträge etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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666
Die Werkstatt der Aunst.
heft §8
sein. Adresse: 2. I. Werthauer jun. Nachfolger in Kassel,
Untere Königstr. 52. Die Wettbewerbsunterlagen sind von
der Firma zu beziehen.
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Grt der Ein-
lieferung
ro¬
tt
25.—30.
Handarbeiten
Leipzig
55
zo. Sept.
Bibliothekbau
Freiburg i.d.Schw.
§2
50. Sext.
Volksbüchereibau
Eger
-12
I. Gkt.
Unabhängigkeilsdenkmal
Paris
31
33
1-Gkt.
Krankenhaus
Berlin
41
1. Gkt.
Schreibzeug
Leipzig
4^
1. Gkt.
Ausstellungspark
München
44
8. Gkt.
Bischofsdenkmal in Dillingen
München
52
15. Gkt.
Photographische Natur-Urkunden
Leipzig
26
15. Gkt.
Bennosäule
München
50
15. Gkt.
Staatsmedaille
Dresden
46
15. Gkt.
Titelbild
München
HS
20. Gkt.
Plakat
Stuttgart
§2
51. Gkt.
Lesebuchschmuck
Zürich
56
1. Nov.
Kirche, pfarr- u. Gemeindehaus
Barmen
4t
1. Nov.
Zier- u. Gebrauchsgegenstände
Dresden
42
10. Nov.
Brunnendenkmal
München
52
io. Nov.
Gedenkblatt
Leipzig
48
15. Nov.
Warenhaus
Düsseldorf
15.Nov.
Tischzeug
Deutsch Liebau
48
50. Nov.
Gebrauchsgegenstände
Leipzig
40
I.Dez.
Plakat
Meran
45
^.-10.^
Plakat
Eöln
47
29. Dez.
Stadtpark
Schöneberg
44
50. Dez.
Villa in Hildesheim
Berlin
45
lyor
5. Ian.
Stadterweiterungsplan
Pforzheim
41
2s.Febr.
Freiheits-Denkmal
Budapest
56
1- April
wißmanndenkmal
Berlin
41
27. April
Kabinetts- und Kleinplastik
Dresden
46
I.Mai
Gesellschaftshaus
Berlin
58
ErlecLigre ArsisLUSsckireibsn.
Dresden. Die Lieferung eines Bebauungsplanes für
einige Flurteile von Kemnitz und Briesnitz war unter den
Mitgliedern des Dresdener Architektenvereins ausgeschrieben
worden. Das Preisgericht erkannte den ersten Preis (1000 Mk.)
dem Architekten Gswin Hempel, den zweiten (750 Mk.) dem
Architekten Richard Schleinitz zu; der dritte Preis konnte
nicht erkannt werden, anstatt dessen wurden angekauft um je
500 Mk. die Entwürfe der Architekten Vskar Menzel, F.
Mebius, R. Kolbe und I. Lehnert.
Denkmäler.
Bremen. (Zur Errichtung eines Moltke-Denk-
mals) hatte der Kaufmann Bernhard Loose testamentarisch
die Summe von 75 ooo Mk. hinterlassen und der Senat hatte
eine Kommission, bestehend u. a. aus Artur Fitger, Professor
Lichtwark, Hamburg, Bildhauer Tuaillon, Direktor Pauli,
Bremen berufen, um die testamentarische Verfügung zur Aus-
führung zu bringen. Ls wurden sieben Künstler eingeladen,
Entwürfe einzuschicken: Pros. Hahn-München, Prof. Kauff-
maun-München, Diedrich Kropp-Bremen, Gg. Roemer-
München, Prof. F. Schaper-Berlin, Prof. Siemering-
Berlin, Georg Wrba-München. Schaper und Siemering
lehnten ab, an ihre Stelle traten Prof. A. Vogel-Berlin
und Max Kruse-Berlin, von den eingesandten Entwürfen
ist der von Prof. Hahn-München vorgelegte Entwurf zur
Ausführung angenommen worden. Er stellt ein Hochrelief
dar, das den Feldmarschall zu Roß zeigt und an der west-
lichen Außenmauer des Stadtturmes der „Unserer Lieben-
Frauenkirche", der hiesigen Garnisonskirche, angebracht wer-
den soll. Prof. Hahn hatte auch noch ein Standbild, auf
hoher Säule den stehenden Moltke tragend, eingesandt, in-
dessen hat man das Relief bevorzugt. Der Feldmarschall
sitzt barhäuptig, etwas vornübergeneigt auf einem stilisierten
Roß, ein weiter Mantel fällt in einfachen Falten von den
Schultern. Umgeben ist das Relief mit einer, der Architektur
der Kirche angepaßten Grnamentik.
Graudenz. Hier hatte sich 1897 ein Verein zur Er-
richtung eines Denkmals Kaiser Wilhelms I. gebildet. Da
dem Ausschuß dieses Vereins nicht der Auftrag gegeben
wurde, durchaus ein Standbild, eine bildliche Darstellung
des Kaisers in ganzer Figur Herstellen zu lassen, und die
freiwilligen Gaben nicht mit Bezug auf eine bestimmte Ge-
staltung des Denkmals einliefen, nahm das Preisrichter-
kollegium im ^uli 1904 einstimmig den Entwurf zu einem
Brunnendcnkmal an, den der Bildhauer H. Günther-
Gera vorgelegt hatte. Man hatte sich für dieses, Motive der
altdeutschen Mythologie (Walküren) verwendende Kunstwerk
entschieden, um den üblichen Kaiserstandbildern zu entrinnen,
zumal Graudenz, in dem Driginalmodell des Denkmals Kaiser
Wilhelms I. in der Ruhmeshalle in Berlin von der Hand
Rudolf Siemerings, bereits ein würdiges Standbild des Mo-
narchen besitzt. Gegen Ende 1904 suchte nun der Graudenzer
Magistrat die Genehmigung des Königs von Preußen zur
Aufstellung des Walküren-Brunnens auf dem Markt der
Stadt nach und — erhielt einen abschlägigen Bescheid, war-
um? Das Porträtmedaillon in Relief, das in dem Brunnen-
entwurf zur Bezeichnung seines Denkmalcharakters vorgesehen
war, schien dem Kaiser keine genügende Würdigung seines
Großvaters zu sein, wie man bekannt gab, habe der König
bei Betrachtung des ihm vorgelegten Günther'schen Entwurfs
geäußert: „Medaillon ist eine nebensächliche Behandlung für
ein Kaiserdenkmal." Eine Gruppe des Vereins beantragte
nunmehr, dem König davon Kenntnis zu geben, daß das
Porträtrelief inzwischen von dem Künstler vergrößert worden
sei, und nochmals um die Genehmigung zur Aufstellung des
Denkmals anzusuchen. Bedauerlicherweise schloß sich der
Verein diesem Antrag nicht an, sondern faßte eine Resolu-
tion, welche die Beschaffung eines neuen Entwurfs im Sinne
des Kaisers fordert.
Wien. (Das Denkmal der verstorbenen Kaiserin
Elisabeth), das die Stadt Wien der Fürstin widmen will,
wird im Mai nächsten Jahres enthüllt werden können und
eine Vereinigung von Architektur und gärtnerischer Anlage
zeigen, wie sie bisher noch bei keinem Denkstein zur An-
wendung kam. Das Modell hat der Schöpfer des Werkes,
der Bildhauer Prof. Hans Bitterlich in Wien, bereits
vollendet. Auf einer mit Rosengirlandcn geschmückten Ruhe-
bank sitzt Kaiserin Elisabeth, die Hände im Schoße gefaltet.
Die Gestalt umschließt ein phantastisches Gewand: über die
Die Werkstatt der Aunst.
heft §8
sein. Adresse: 2. I. Werthauer jun. Nachfolger in Kassel,
Untere Königstr. 52. Die Wettbewerbsunterlagen sind von
der Firma zu beziehen.
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Grt der Ein-
lieferung
ro¬
tt
25.—30.
Handarbeiten
Leipzig
55
zo. Sept.
Bibliothekbau
Freiburg i.d.Schw.
§2
50. Sext.
Volksbüchereibau
Eger
-12
I. Gkt.
Unabhängigkeilsdenkmal
Paris
31
33
1-Gkt.
Krankenhaus
Berlin
41
1. Gkt.
Schreibzeug
Leipzig
4^
1. Gkt.
Ausstellungspark
München
44
8. Gkt.
Bischofsdenkmal in Dillingen
München
52
15. Gkt.
Photographische Natur-Urkunden
Leipzig
26
15. Gkt.
Bennosäule
München
50
15. Gkt.
Staatsmedaille
Dresden
46
15. Gkt.
Titelbild
München
HS
20. Gkt.
Plakat
Stuttgart
§2
51. Gkt.
Lesebuchschmuck
Zürich
56
1. Nov.
Kirche, pfarr- u. Gemeindehaus
Barmen
4t
1. Nov.
Zier- u. Gebrauchsgegenstände
Dresden
42
10. Nov.
Brunnendenkmal
München
52
io. Nov.
Gedenkblatt
Leipzig
48
15. Nov.
Warenhaus
Düsseldorf
15.Nov.
Tischzeug
Deutsch Liebau
48
50. Nov.
Gebrauchsgegenstände
Leipzig
40
I.Dez.
Plakat
Meran
45
^.-10.^
Plakat
Eöln
47
29. Dez.
Stadtpark
Schöneberg
44
50. Dez.
Villa in Hildesheim
Berlin
45
lyor
5. Ian.
Stadterweiterungsplan
Pforzheim
41
2s.Febr.
Freiheits-Denkmal
Budapest
56
1- April
wißmanndenkmal
Berlin
41
27. April
Kabinetts- und Kleinplastik
Dresden
46
I.Mai
Gesellschaftshaus
Berlin
58
ErlecLigre ArsisLUSsckireibsn.
Dresden. Die Lieferung eines Bebauungsplanes für
einige Flurteile von Kemnitz und Briesnitz war unter den
Mitgliedern des Dresdener Architektenvereins ausgeschrieben
worden. Das Preisgericht erkannte den ersten Preis (1000 Mk.)
dem Architekten Gswin Hempel, den zweiten (750 Mk.) dem
Architekten Richard Schleinitz zu; der dritte Preis konnte
nicht erkannt werden, anstatt dessen wurden angekauft um je
500 Mk. die Entwürfe der Architekten Vskar Menzel, F.
Mebius, R. Kolbe und I. Lehnert.
Denkmäler.
Bremen. (Zur Errichtung eines Moltke-Denk-
mals) hatte der Kaufmann Bernhard Loose testamentarisch
die Summe von 75 ooo Mk. hinterlassen und der Senat hatte
eine Kommission, bestehend u. a. aus Artur Fitger, Professor
Lichtwark, Hamburg, Bildhauer Tuaillon, Direktor Pauli,
Bremen berufen, um die testamentarische Verfügung zur Aus-
führung zu bringen. Ls wurden sieben Künstler eingeladen,
Entwürfe einzuschicken: Pros. Hahn-München, Prof. Kauff-
maun-München, Diedrich Kropp-Bremen, Gg. Roemer-
München, Prof. F. Schaper-Berlin, Prof. Siemering-
Berlin, Georg Wrba-München. Schaper und Siemering
lehnten ab, an ihre Stelle traten Prof. A. Vogel-Berlin
und Max Kruse-Berlin, von den eingesandten Entwürfen
ist der von Prof. Hahn-München vorgelegte Entwurf zur
Ausführung angenommen worden. Er stellt ein Hochrelief
dar, das den Feldmarschall zu Roß zeigt und an der west-
lichen Außenmauer des Stadtturmes der „Unserer Lieben-
Frauenkirche", der hiesigen Garnisonskirche, angebracht wer-
den soll. Prof. Hahn hatte auch noch ein Standbild, auf
hoher Säule den stehenden Moltke tragend, eingesandt, in-
dessen hat man das Relief bevorzugt. Der Feldmarschall
sitzt barhäuptig, etwas vornübergeneigt auf einem stilisierten
Roß, ein weiter Mantel fällt in einfachen Falten von den
Schultern. Umgeben ist das Relief mit einer, der Architektur
der Kirche angepaßten Grnamentik.
Graudenz. Hier hatte sich 1897 ein Verein zur Er-
richtung eines Denkmals Kaiser Wilhelms I. gebildet. Da
dem Ausschuß dieses Vereins nicht der Auftrag gegeben
wurde, durchaus ein Standbild, eine bildliche Darstellung
des Kaisers in ganzer Figur Herstellen zu lassen, und die
freiwilligen Gaben nicht mit Bezug auf eine bestimmte Ge-
staltung des Denkmals einliefen, nahm das Preisrichter-
kollegium im ^uli 1904 einstimmig den Entwurf zu einem
Brunnendcnkmal an, den der Bildhauer H. Günther-
Gera vorgelegt hatte. Man hatte sich für dieses, Motive der
altdeutschen Mythologie (Walküren) verwendende Kunstwerk
entschieden, um den üblichen Kaiserstandbildern zu entrinnen,
zumal Graudenz, in dem Driginalmodell des Denkmals Kaiser
Wilhelms I. in der Ruhmeshalle in Berlin von der Hand
Rudolf Siemerings, bereits ein würdiges Standbild des Mo-
narchen besitzt. Gegen Ende 1904 suchte nun der Graudenzer
Magistrat die Genehmigung des Königs von Preußen zur
Aufstellung des Walküren-Brunnens auf dem Markt der
Stadt nach und — erhielt einen abschlägigen Bescheid, war-
um? Das Porträtmedaillon in Relief, das in dem Brunnen-
entwurf zur Bezeichnung seines Denkmalcharakters vorgesehen
war, schien dem Kaiser keine genügende Würdigung seines
Großvaters zu sein, wie man bekannt gab, habe der König
bei Betrachtung des ihm vorgelegten Günther'schen Entwurfs
geäußert: „Medaillon ist eine nebensächliche Behandlung für
ein Kaiserdenkmal." Eine Gruppe des Vereins beantragte
nunmehr, dem König davon Kenntnis zu geben, daß das
Porträtrelief inzwischen von dem Künstler vergrößert worden
sei, und nochmals um die Genehmigung zur Aufstellung des
Denkmals anzusuchen. Bedauerlicherweise schloß sich der
Verein diesem Antrag nicht an, sondern faßte eine Resolu-
tion, welche die Beschaffung eines neuen Entwurfs im Sinne
des Kaisers fordert.
Wien. (Das Denkmal der verstorbenen Kaiserin
Elisabeth), das die Stadt Wien der Fürstin widmen will,
wird im Mai nächsten Jahres enthüllt werden können und
eine Vereinigung von Architektur und gärtnerischer Anlage
zeigen, wie sie bisher noch bei keinem Denkstein zur An-
wendung kam. Das Modell hat der Schöpfer des Werkes,
der Bildhauer Prof. Hans Bitterlich in Wien, bereits
vollendet. Auf einer mit Rosengirlandcn geschmückten Ruhe-
bank sitzt Kaiserin Elisabeth, die Hände im Schoße gefaltet.
Die Gestalt umschließt ein phantastisches Gewand: über die