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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 4
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Ein Plagiator
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Die bildenden Künstler und öffentliche Kunstfragen
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0053

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Die Werkstatt der Kunst.

49


Abbildung 8.

tiale (Abbildung 9)- beider ist das daliegende Reh
ebenfalls gestohlen, wie Figura zeigt in Abbildung (0.

Abbildung 9.


(Ausschnitt aus einer Illu-
stration zu dein Liede „Das
Rehchen".)
Gb der edle Herr Martin
Diehl noch fernere Arbeiten
des Künstlers oder über-
haupt noch anderer Künstler
beraubt hat, können wir im
Augenblick nicht feststellen,
da uns lediglich die drei ge-
nannten Hefte der Zeitschrift
zur Verfügung standen, indes:

in diesen drei Heften sechs Plagiate — wir meinen,
das wird zur Lharakteristik dessen, was Herr Martin
Diehl tut und treibt, vollauf genügen. Mir wollen

uns auch aller starken Worte, die fa bei dieser Ge-
legenheit, wie nur sonst bei einer, am Platze wären,


enthalten: Die Künstlerschaft und die beteiligte
Geffentlichkeit wird auch ohne diese von nun an
auf Herrn Martin Diehl ein wachsames Auge be-
halten, wenn ihm nicht überhaupt sein Handwerk

durch diese Veröffentlichung auf immer verleidet
sein dürfte. -—-
Die Verlagsbuchhandlung Fischer 6c Franke, so-
wie die Redaktion der „Jagd" (welche inzwischen,
wie wir bei Schluß der Redaktion erfahren, auch noch
in anderen später erschienenen Heften von Herrn
Diehl mit feinen Plagiaten betrogen wurde), haben
wir von dem Treiben des Herrn Diehl in Kennt-
nis gesetzt. Die Redaktion der Zeitschrift schreibt uns:
„Für Ihren Brief, Herrn Martin Diehl betreffend, fagen
wir Ihnen unseren besten Dank. Nach Einsichtnahme der
Zeichnungen des Herrn Professor Hans v. Volkmann in Karls-
ruhe sind wir mit Ihnen überzeugt, daß Herr Diehl uns in
den vorbemerkten Fällen tatsächlich Plagiate geliefert hat.
Mir sind sehr entrüstet und empört darüber, daß dieser
Mann es gewagt hat, uns solche Sachen als (Originale an-
zubieten und zu verkaufen. Wir stehen vollständig auf dein
Standpunkt, den Sie in Ihrem Brief an uns mitgeteilt haben.
Wir geben Ihnen nun zur Nachricht, daß wir sofort jede
Verbindung mit Herrn Martin Diehl abgebrochen haben und
niemals wieder eine Zeichnung von dem Herrn erwerben
werden. Wir bitten Sie hierdurch ergebenst, nicht nur hier-
von Kenntnis zu nehmen, sondern auch in Ihrer Veröffent-
lichung zu erwähnen, daß ,Die Jagd' über die Handlungs-
weise des Herrn Diehl entrüstet ist und weitere Verbindung
mit dem Herrn abgelehnt hat. . ."
was geschehen und womit Herr Martin Diehl
nun gerichtet ist.
Oie bildenden Künstler uncl öffent-
liche Kunstfragen.
Den Einfluß der Architekten bei allen öffent-
lichen Kunstfragen der Gegenwart, der Umstand
ferner, daß Maler und Bildhauer in Angelegen-
heiten dieser Art, sogar wo sie ihr ureigenstes Wort
mitzusprechen hätten, so wenig um ihr Urteil befragt
werden, bespricht in einem Aussatz der „Frankfurter
Zeitung", der sich mit scharfen Worten gegen die
beabsichtigte Vergewaltigung des Otto Heinrichs-
baues des Heidelberger Schlosses richtet, Wilhelm
Trübner-Karlsruhe wie folgt:
 
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