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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 23
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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreiben
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0315

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yeft 23.

Die Werkstatt der Aunst.



die gegenseitige Achtung im eigenen Lande auch die Achtung
des Auslandes sichert.
Wohin sind wir nun gekommen? Ueber die zusammen-
brechenden Mauern der Achtung vor einer nationalen deutschen
Aunst, über die Trümmer der gegenseitigen Schätzung sind
die Fluten des Auslandes gestürmt und sind am Werke,
die nationale deutsche Aunst fortzuspülen, deren Erhaltung
und Förderung die Allgemeine Deutsche Aunstgenossenschaft
auf ihre Fahne geschrieben hatte. Gewiß ist die gesamte
Aunst international, aber ein Land, welches den nationalen
Lharakter der einheimischen Aunst nicht zu wahren weiß,
hat keine eigene und selbständige Aunst mehr und wird es
zum Schrecken der Aünstler bald gewahr werden. Dessen
sollten wir uns heute bewußt sein, wo wir vor dem fünfzigsten
Geburtstage einer Einrichtung stehen, die so machtvoll ein-
setzte und das ganze deutsche Volk durchdrang.
Aönnen wir dem Tage nicht mit Jubel gegenüber-
treten, so wollen wir es mit Mut tun. Ebenso wie der
Hauptvorstand in Dresden mit Nut und Ueberzeugung die
Aunstgenossenschaft hochgehalten hat und in selten objektiver
weise allen wünschen neuerer Anschauungen entgegenzu-
kommen suchte, so ist es auch unsere Pflicht, an dem Ge-
deihen der Genossenschaft selbstlos mitzuarbeiten. Es ist noch
vieles zu erhalten und zu fördern und es ist eine Tatsache,
daß die gemeinsame Selbsthilfe, welche alle produktiven Stände
erstreben, der Aunst am notwendigsten ist. Man wird sie
wieder in Anspruch nehmen, sobald die egoistischen und per-
sönlich ehrsüchtigen Motive der Gegner einer gemeinsamen
Förderung erkannt werden, sobald es voll erkannt wird,
daß es mit der wirtschaftlichen Lage der deutschen Aunst wie
bisher nicht weiter gehen kann.
Zu Ehren der Stifter der Allgemeinen Deutschen Aunst-
genossenschaft und zur Erinnerung an unsere Pflichten schlägt
der Vorstand eine festliche Versammlung vor, deren Art und
Zeit später bekannt gegeben werden soll. Der Vorschlag wurde
mit Begeisterung einstimmig angenommen.

Orlsverein vresäen.
In der Hauptversammlung des Grtsvereins Dresden
der Allgemeinen Deutschen Auustgenossenschaft wurden ge-
wählt als erster Vorsitzender: Geheimer Hofrat Prof. Paul
Aießling, als zweiter: Architekt Georg v. Mayenburg;
als erster Schriftführer: Maler Adolf Thamm, als zweiter
Gskar Schütz; als Schatzmeister: Architekt Martin Pietz sch;
als Vertrauensmänner die Maler: A. Fisch er-Gurig, Ldm.
Aörner, W. Witting, N. Pietschmann und Bildhauer
D. petrenz; als Beisitzer im Hauptvorstand: Geheimer Hof-
rat Prof. Paul Aießling, als Stellvertreter: Ad. Fischer-
Gurig.
Oer Vorstand.

Ortsverein Stuttgart.
Die Ausschußwahlen, welche in der Generalversamm-
lung vom ;s. Februar stattgefunden haben, hatten folgendes
Ergebnis. Es wurden gewählt als erster Vorsitzender: Maler
Theodor Lauxmann, als zweiter: Maler Prof. Reinhold
Schmidt; als erster Schriftführer: Maler Hans Weißhaar,
als zweiter: Maler Leo Bauer; als Schatzmeister: Bildhauer
Georg Rheineck; als Beisitzer: Bildhauer EmilAiemlen
und Maler Aarl Schmauk; als Ersatzmänner: die Maler
Hermann Drück und Fritz Zundel.
Oer Ausschuss.

Ortsverein Hamburg.
Nachtrag.
Zum zweiten Vorsitzenden wurde Professor A. Lut-
teroth gewählt.

Geplante Ausstellungen.

Berlin. ä:v. (Die XIX Ausstellung des Vereins
der Aünstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Ber-
lin) findet statt vom H. April bis 6. Mai, Potsdamerstr. ;20.
Die Anmeldungen haben bis ;o. März an Frau Anna
Gumlich-Aempf, Berlin zo, Winterfeldstr. 22, zu geschehen,
an welche auch alle Mitteilungen, Anfragen u. s. w. zu richten
sind. Berliner Aünstlerinnen haben die Kunstwerke am Sonn-
abend, den 2H. März von 9—q< Uhr in dem Ausstellungsraum,
Berlin^., Potsdamerstr. ;2O, einzulicfern. AuswärtigeAünst-
lerinnen haben dieselben zwischen dem ;o. und 20. März
an die Vereinsspediteure w. Marzillier A Eo., Berlin V/.,
Lützowstr. ;O2, einzusenden.
Eröffnete Ausstellungen.

Aachen, 6V. (Im Museumsverein im städtischen
Suermondt-Museum) wurden neu ausgestellt: Die Adresse
der Stadt Aachen zum Jubiläum des Aaiserpaares, die Adresse
der Agl. Technischen Hochschule zu Aachen, derselben Bestim-
mung dienend, ferner Arbeiten von Prof. A. Frenz-Aachen
(eine Kollektion von Porträts und Figurenbildern), A. Fries-
Darmstadt („Christus"), Emil Galle-Nancy (Aunstgläser),
Gabriele Zärtner-Berlin (Aunstschmuck).
Berlin, vlllc. Der Ausstellung des Gironffchen Kolossal-
gemäldes und der Kollektion Mediz-Pelikan im Aünstlerhause,
Bellevuestr. Z, wurde noch die Adresse beigefügt, welche der
Verein Berliner Aünstler dem Aaiserpaar zur silbernen Hochzeit
überreicht. Die Adresse und Schrift sind von E. Barlösius
das begleitende Gedicht vom Bildhauer Paul warncke. Beides
konnte jedoch nur bis 25. Februar ausgestellt bleiben.
Berlin, es. (Bei Eduard Schulte) begann am 25. Fe-
bruar eine neue Ausstellung, in der besonders reichhaltig Walter
Georgi-Holzhausen und Hans Peter Feddersen-Aleiseer-Aoog,
ferner mit Kollektionen H. Dischler-Freiburg i. B., Ioh. Georg
Dreydorff-Sluis, Philipp Gtto Schaefer-München, Adrian und
Marianne Stokes-London, Gtto Strützel-München rc. vertreten
sind. — Es ist dies die letzte Ausstellung im alten Heim, Unter
den Linden Die nächste findet Anfang April zur Eröffnung
der neuen, von Alfred Messel errichteten Räume: Unter den
Linden 75, Ecke der Neuen wilhelmstraße, statt.
Breslau. s.l. (Im Aunstverein-Gemälde-Aus-
stellung Lichtenberg) in: Schlesischen Museum der bil-
denden Künste waren in den letzten Wochen ausgestellt: Kol-
lektionen von A. Schlabitz-Berlin, P. Lumnitzer-Teplitz, G.
Jahn-Dresden, H. Genehr-Breslau, I. Rosenbaum-Breslau,
A. Daltrop-Breslau, M. Friedrich-Breslau, A. Grätzer-Dres-
den, G. Fritz-Lübben, S. Haertel-Breslau, G. Neuhaus-
Dresden, L. von Falkenhausen-Breslau, M. Riesenberger-
Liegnitz und N. Fleischer-Wiemens-Grunewald; einzelne
Bilder von H. Fechner-Berlin, A. Kampf-Berlin, W. Hamacher-
Berlin, F. Douzette-Lharlottenburg, R. Raudner-Schleißheim,
S. von Salwürk-Berlin, w. Lallmeyer-Frankfurt a. M., L.
Hoppenrath-Berlin, w. Toppelius-Weimar, I. Gentz-Berlin,
I. Rummelspacher-Berlin, R. Klinner-Breslau, M. Berger-
Breslau, M. Nonnenbruch-München, H. Dreßler-Breslau, E.
Brack-München, N. Sichel-Berlin, A. Holmboe, H. Lossow ff,
H. Benedict-Breslau u. a. m. Plastiken von Paul Schultz-
Breslau.
Dessau. Llcv. (Im Anhaltischen Aunstverein)
waren ausgestellt im Februar 57 Bilder von Hugo Darnaut-
Wien, ;9 Bilder von Paul Baum-Berlin, ZOO Blätter deut-
scher, französischer und englischer Graphiker.
Dresden, sllv. (Eine Konstantin Meunier-Aus-
ftellung) wurde im Sächsischen Aunstverein am 2. März in
feierlicher weise eröffnet. Der König, Prinz Johann Georg
und Prinzessin Mathilde waren bei der Eröffnung zugegen.
Frankfurt a. M. tllv. (Im Aunstverein) wurde neu
ausgestellt eine große „Mainlandschaft" von Or. p. Burnitz ff,
sowie ein von Max Roßmann-Amorbach gemaltes Porträt
 
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