Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:
Nochmals: Eine internationale Kunstausstellung in Mannheim
DOI Artikel:
Ein Plagiator
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0051

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
heft

Die Werkstatt der Kunst.

L7

falls auch, daß Professor Dill durch diese Ausstellungs-
leitung — wie Sie schon aus der Heftigkeit des An-
griffs ersehen — sich Gegner in der badischen Künstler-
schaft, und zwar in beiden Lagern, in .Genossen-
schaft' und .Bund', erworben hat. Aus diesen und
noch anderen Gründen, auf welche hier nicht näher
eingegangen werden kann, hat sich jener damalige
Gindruck bis heute, wie Sie sehen, frisch erhalten
sowohl bei dem Verfasser des vorstehenden Aufsatzes
als auch wohl noch bei vielen anderen.
Dies wären also im wesentlichen die Tat-
sachen. Ich möchte noch dazu bemerken, daß ich es
für selbstverständlich halte, wenn ein Künstler eine
solche Ausstellung zu machen und bis zu einem ge-
wissen Grade auch die Werke auszulesen hat, daß
der dann seinen persönlichen Geschmack nach
Möglichkeit durchzusetzen sucht. Daß bei der Zu-
sammensetzung der Jury in Karlsruhe (902, die aus
heterogensten Elementen bestand, der Einfluß Dills
sich fühlbar machte, war nur natürlich. Ihm selbst
kann ich daraus keinen Vorwurf machen. Ich per-
sönlich gehe auch in vielem längst nicht so weit, wie
der Verfasser.
Auch war die Karlsruher Jubiläums-Ausstel-
lung (s)02 künstlerisch durchaus hochstehend, und wenn
der Geschmack des Gberleiters der Ausstellung ein
gewisses Gepräge gab, so kann man ihr als un-
befangener Beurteiler jedenfalls nicht abstreiten, daß
dies ein durchweg künstlerisches war. Gb ich ein
anderes Gepräge, sei es daß ich es für ebenso
künstlerisch oder noch viel künstlerischer halte, vor-
zöge, ist wieder eine ganz andere Frage.
Ich persönlich bin auch überzeugt, daß die Mann-
heimer Ausstellung unter Dills Führung eine gute,
eine künstlerische, eine hochstehende werden wird.
Nur hätte ich mir von einer national-deutschen mehr
Nutzen, mehr Segen in wirtschaftlicher wie in ideeller
Beziehung für uns deutsche Künstler versprochen,
und deshalb mein Bedauern, das in der Zuschrift
an die .Werkstatt der Kunst' ihren Ausdruck fand.
Einzelnen Personen sollten meine Zeilen über-
haupt nicht gelten, vor allen Dingen schon deswegen
nicht, weil es vorläufig noch unbekannt ist, ob cherr
Professor Dill irgend welchen Einfluß ausgeübt hat,
um Mannheim speziell für eine internationale
Ausstellung zu begeistern, ferner ob überhaupt die
Frage, ob international oder nicht, von den
Mannheimern oder perrn Professor Dill oder von
beiden oder von wem, der sonst noch an diesen Plänen
beteiligt war, aufgeworfen und beantwortet wurde."
Soweit zunächst der von uns angerufene Künst-
ler. Vielleicht wird Lserr Professor Dill sich noch
selbst äußern, aber natürlich können wir in dieser
Beziehung nichts versprechen. Aber von dem einen
wenigstens sind wir überzeugt, daß die Gelegenheit
zur gründlichen Aussprache über alle diese Dinge
nunmehr gegeben erscheint und daß es wohl sehr
am Platze wäre, wenn diese Aussprache von seiten
der Künstlerschaft herbeigeführt wird.

Em Plagiator
muß wieder einmal der Geffentlichkeit bekannt ge-
geben werden. Derselbe heißt Martin Diehl und
wurde auf der Tat betreten in der in Berlin seit
kurzem (also im Jahre 1H05) erscheinenden illu-

Abbildung N


strierten Zeitschrift für den deutschen Jäger, „Die
Jagd". Der mit einer Dreistigkeit sondergleichen
seines künstlerischen Eigentums Beraubte ist Professor


Abbildung 2.

Ls ans v. Volkmann in Karlsruhe und zwar in
seinen Illustrationen zu den in dem Sammelwerke
 
Annotationen