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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 6
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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreibungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0074

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70

Die Werkstatt der Aunst.

Heft 6.

Ter-
min
Ausstellungen und Stipendien
8
Ä
5.
März
Ein lief erung der Arbeiten für die Schultze- und
Blechen'sche Stiftung, Berlin.
2
«s.
März
Nu.Z5.
April
Einlieferung der Kunstwerke für die Baye-
rische Jubiläums-Landesausstellung 190s zu
Nürnberg.
30
30.
Juni
Ablieferung der Konkurrenzarbeiten für das
Martin v. wagner'sche Reisestipendium (nur für
euren Maler aus Franken).
39

Geplante Ausstellungen.

Budapest. V./r. (Für die Minter-Ausstellung)
des „Landesvereins für bildende Künste in Ungarn" sind
1200 Merke eingelaufen. Die von den Künstlern erwählte
Jury besteht aus den folgenden Künstlern: Maler: Sandor
Bihari, Laszlo Hegedüs, Gyula Benczur, Karoly Ferenczy,
Robert Nadler, Imre Kevesz, Nandor Katona, (Oszkar Glast,
Gyula Stettka, Imre Knopp; Bildhauer: Istvan Toth,
György Zala, Gyula Bezeredy, Ianos Horvai; Architekten:
Gyula Kann, Lajos Iambor, Gedön Lechner und Flöris
Korb. Man hat die Arbeit bereits begonnen. Die Ausstellung
wird am November eröffnet.
Budapest. O.^.. (Karoly Telexy), der 79jährige Nestor
der ungarischen Landschaftsmaler, wird im Februar ;9O6 eine
kollektive Ausstellung seiner Merke im Künstlerhause ver-
anstalten.
Dresden. (III. Deutsche Kunstgewerbeausstellung
1906.) Non der Volkskunst im alten Sinneistimallgemeinen
in deutschen Landen nicht mehr viel vorhanden. Das Zeit-
alter der Maschinen hat der alten primitiven Hauskunst fast
überall ein Ende bereitet. Aber in den Hamburger Vier-
landen ist noch echte alte Volkskunst vorhanden; dort schaffen
noch Tischler und andere Handwerker unbeeinflußt vom inter-
nationalen Stil für den einheimischen Bedarf. Von dieser
Volkskunst wird die III. Deutsche Kunstgewerbeausstellung
Dresden 190s Kunde geben. Professor Or. Brinckmann, der
Direktor des Hamburger Kunstgewerbemuseums, wird eine
Sonderausstellung dieser Volkskunst veranstalten. Der Senat
hat 7000 Mk. für die Herstellung eines Zimmers, das neu-
zeitliche Volkskunst zeigt, bewilligt. Die Sonderausstellung
soll in einem eigenen kleinen Gebäude im Park untergebracht
werden. Sicherlich wird dieses Zeugnis einer noch lebendigen
Volkskunst in weiten Kreisen großes Interesse erregen. — Auf
der Ausstellung sollen auch einzelne Werkstätten in Betrieb
vorgeführt werden. Darunter wird sich, wie das Direktorium
beschlossen hat, auch eine Werkstätte für Handtöpferei
befinden, die zwei ehemalige Schüler der Kgl. Kunstgewerbe-
schule zu Dresden — Rudolf Gerbert und Kurt Feuer-
riegel — einrichten werden. Durch diese Merkstätte soll ein
weiteres Verständnis für volkstümliche Kunstweise herbei-
geführt und dem sächsischen Töpfergewerbe Anregung im
gleichen Sinne gegeben werden. Der Betrieb der Merkstätte
soll im Gegensätze zu der heute üblicheu Massenerzeugung
durchaus handwerklich sein, und das Augenmerk soll gelenkt
werden auf den Vorzug eines solchen Betriebes, nämlich den
Reiz der Handarbeit. An den einzelnen Stücken soll deshalb
die alte, aber wenig mehr geübte Technik des freien Auf-
legens der «Ornamente gezeigt werden, die es verdient, wieder
Eingang in die Werkstätten der Töpfer zu finden. Die ge-
brannten Töpfereien sollen dabei immer in größerer Anzahl
in der Werkstätte ausgestellt sein, so daß das Publikum sowohl
den Merdcprozeß wie das fertige Erzeugnis vor sich sieht. —
Das Direktorium der Ausstellung hat für diese eine Tele-
gramm-Adresse festgesetzt. Sie lautet: „MerkkuustDres-
den". Alle unter dieser Bezeichnung aufgegebenen Telegramme

werden im Sekretariat der Ausstellung (vorläufig: Scheffel-
straße ; II., später: Ausstellungspalast, Stübelallee-Linnöstraße)
abgegeben.
Dresden. (III. Deutsche Kunstgewerbeausstellung
1906.) Das deutsche Buchgewerbe wird in der Dresdener
Ausstellung durch eine große Sonderausstellung vertreten sein,
die der Deutsche Buchgewerbeverein vorbereitet. Die buchge-
werbliche Gruppe umfaßt Techniken, kunsthandwerkliche, so-
wie kunstindustrielle Einzelerzeugniffe, Maschinen und Werk-
stätten des Buch-, Kunst- und Musikalienverlages, des Buch-
druckes, der Lithographie und des Steindruckes, des Kupfer-
druckes, der Schriftgießerei, der Buchbinderei, des Holzschnittes,
der Phototechnik, kurz aller Gewerbe, die bei der Herstellung
von Büchern und sonstigen Druckwerken beteiligt sind. Auch
die künstlerische Photographie, die nur in beschränktem Um-
fange auftreten soll, wird innerhalb der buchgewerblichen
Gruppe untergebracht. Damit der allgemeine Charakter einer
auserwählten Ausstellung gewahrt werde, dürfen nur die
besten deutschen Erzeugnisse — technisch wie künstlerisch —
ausgestellt werden; der Deutsche Buchgewerbeverein ist daher
berechtigt, angemeldete Gegenstände, die ihm für die Aus-
stellung ungenügend erscheinen, ohne Angabe von Gründen
zurückzuweisen.
Düsseldorf, sm. (DerAusstellungsverband Düssel-
dorf) wird vom 23. November bis 2-1. Dezember seine Jahres-
ausstellung bei Ed. Schulte abhalten. Mitglieder des Verbandes
sind: Max Elarenbach, A. Deusser, Andr. Dirks, Th. Funk,
Ernst Hardt, Gerh. Jansen, Reiferscheid, W.Schmurr, Schneider-
Didam, Max Stern, Liesegang, Erich Nikutowski, M. Schreuer,
Gust. Wendling.
Wien. Iclo. (Die wiener Künstlergenossenschaft)
eröffnet demnächst im Künstlerhause ihre Herbstausstellung.
Dieselbe wird die Gedächtnisausstellung von Merken ihres vor
Jahresfrist verstorbenen langjährigen Mitgliedes Prof. Rudolf
Ribarz enthalten. Außer dieser werden eine Anzahl von
Kollektionen einzelner Künstler wie Gottlieb Kempf Edler
v. Hartenkainpf, Hans Larwin, Karl Pippich, Eduard
Zetsche rc. und des in Paris lebenden wiener Malers
Viktor Scharf, sowie des Wiener Künstler-Trifoliums
Emanuel Baschny, Wilhelm Viktor Kremsz und Max
v. poesch nebst einzelnen Arbeiten der Mitglieder ausgestellt
werden.
Eröffnete Ausstellungen.

Berlin, vdlr. (Die Pastell-Ausstellung) im Künstler-
hause war nur noch bis zum Schluß der verflossenen Woche
geöffnet. Vielfach besteht beim Publikum noch die Besorgnis,
daß Pastelle nicht haltbar seien, da sie sich sehr leicht ver-
wischen. Es sei dem gegenüber besonders betont, daß durch
die Erfindung des Leipziger Prof. (Ostwald, der sich gegen-
wärtig durch den von: Kaiser angeregten Professoren-Aus-
tausch in Amerika auf einer Vortragstour befindet, ein Fixier-
mittel für Pastelle gefunden worden ist, das, ohne ihren far-
bigen Glanz irgendwie zu beeinträchtigen, ihnen vollkommene
Dauerhaftigkeit und Unverwischbarkeit sichert.
Berlin, om. (Die große Hammershöi-Ausstel-
lung bei Eduard Schulte) ist eröffnet worden. Sie ent-
hält 27 Werke dieses Künstlers, also eine Sammlung, wie
sie bisher in Deutschland von Wilhelm Hammershöi noch
nicht zu sehen war. Unter den ausgestellten Arbeiten befindet
sich das bedeutendste, was Hammershöi geschaffen, so daß
die Gelegenheit geboten wird, den Künstler, der als Däne-
marks außerordentlichster Künstler gilt, in besonders wert-
vollen Stücken kennen zu lernen und zu studieren. — Wegen
späterer anderweitiger Verpflichtungen des Salons kann diese
Kollektion nur noch bis zum November ausgestellt bleiben.
Berlin. (Der Bildhauer Gotthard Sommerfeld)
veranstaltet gegenwärtig eine Doppclausstellung seiner Werke:
im Künstlerhause und in seinem Atelier. Die Arbeiten um-
fassen Porträtbüsten und Hermen, Statuen, physiognomische
Studien, Köpfe und kunstgewerbliche Arbeiten.
 
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