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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 45
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Kunstausstellungs-Lotterien
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Die Kunst im bayerischen Landtage
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Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Vermischtes
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Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0629

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Heft H5.

Die Werkstatt der Kunst.

625

Käufer von zwei Losen gewinnt bestimmt ein Ori-
ginalblatt, das er für den Preis von Mk. sonst
schwerlich hätte erwerben können, und hat noch die
Möglichkeit, eine von den Galerien oder einen der
übrigen größeren Gewinne zu erhalten. In
beiden Punkten verdient das Verfahren der Kölner
Ausstellungs-Lotterie Nachahmung. 8.
Oie Kunst im bayerischen Lanätage.
Den Reden der Abgeordneten Fischer und v. voll-
mar in der Kammer der Abgeordneten, über welche
wir in unserem Hefte H2 berichteten, ist auch in der
Kammer der Reichsräte eine hochwichtige Erörte-
rung gefolgt, welche sich mit der gegenwärtigen Lage
der Kunst in München befaßte. Ls sprachen Akademie-
direktor Ferd. v. Miller und Prinz Rupprecht
von Bayern, was das Eingreifen des Prinzen
Rupprecht anbetrifft, so darf seine Rede nicht bloß
als eine solche eingeschätzt werden, welche, weil ge-
rade beim Kapitel der Akademie der bildenden Künste
sich die Gelegenheit dazu bot, mit diesen oder jenen
Dingen sich befaßte, wie dies ein anderer Redner
vielleicht hätte auch tun können, sondern diese Rede
muß in höherem Sinne als ein Zeugnis betrachtet
werden dessen, wie es um die Kunst in München
überhaupt bestellt sei. Denn die Rede des Prinzen
zeigt, daß jener Geist, welcher, im allmählichen Auf-
bau, seit ungefähr einem Jahrhundert, die heutige
Kunststadt München hervorbrachte, auch heute noch
in alter Kraft vorhanden ist. wir sehen einen
Prinzen, den künftigen König von Bayern,
mit allen die Münchener Kunst betreffenden Dingen
so vertraut, als ob er, der doch an erster Stelle
Soldat ist, Zeit seines Lebens sich mit der Kunst
beschäftigt hätte. So also durchdringt die Kunst
alle Verhältnisse des Lebens in München,
so widmet man sich ihr bis an die höchste
Stelle hinauf. Dieser Geist, welcher erst vor kurzem,
und zwar wiederum in ganz anderer weise, bei der
Ausschmückung der Stadt und dem Festzuge gelegent-
lich des Schützenfestes mit elementarer Gewalt zum
Ausdruck kam und sich so an hundert anderen Bei-
spielen nachweisen ließe, ist es, welcher der Kunst
in München den ungeheuren Vorsprung vor jener
der anderen Kunstmittelpunkte Deutschlands gewinnen
läßt. So lange dieser Geist in München lebendig
ist, wird es daher deutschen Städten sehr schwer sein,
der Stadt München den Vorrang in der Kunst ab-
zulaufen.
Ueber die beiden Reden selbst werden wir un-
sere Leser im nächsten Hefte unterrichten.

Oersonal-rrackricklen.
Berlin. (Der Naler, Professor Mold emar Fried-
rich), Senator der Berliner Akademie der Künste und Lehrer
an der akademischen Hochschule für die bildenden Künste,
feierte am 20. August seinen sechzigsten Geburtstag.

Berlin. (Der Grientmaler Nax Rabes) in Berlin
ist vom neuen Breslauer Schauspielhaus als künstlerischer
Beirat gewonnen worden.
Dresden. (Geh. Hofrat, Prof. Gotthardt Kuehl)
wurde zum Mitglied des städtischen Kunstausschusses gewählt.
Dresden. (Baurat Ernst Martin Herrmann), Pro-
fessor der Baukunst an der Kgl. Akademie der bildenden Künste
zu Dresden, vollendete am August fein so. Lebensjahr.
Dresden. (Der Bildhauer Lrnst Hottenroth) in
Aesden hatte vor mehreren Wochen einen Ruf des Groß-
herzogs von Hessen erhalten, unter glänzenden Bedingungen
als Professor in die Darmstädter Künstlerkolonie einzu-
treten. Den Bemühungen der Freunde Hottenroths ist es
gelungen, ihn zu einer Absage zu bewegen.
Metz. (Der Architekt und Dombaumeister Schmitz)
in Trier wurde zum Dombaumeister in Netz ernannt.
Stuttgart. (Professor Albert Käppis), Landschafts-
maler und früher Lehrer an der hiesigen Akademie, feierte
am 20. August seinen 70. Geburtstag.
Auszeichnungen unä MeciaiUen.
Homburg v. d. H. Gelegentlich der kürzlichen Enthül-
lung des Landgrafen-Denkmals verlieh der Kaiser den roten
Adlerorden III. Klasse mit der Schleife und mit der kgl. Krone
dem Schöpfer des Denkmals, Prof. Fritz Gerth; die Brillan-
ten zum kgl. Kronenorden II. Klasse dem Geh. Baurat, Prof,
vr. Jacobi-Hornburg.
München. Im Hinblick auf das im vorigen Monat
hier stattgefundene ^5- Deutsche Schützenfest wurde dem Er-
bauer der Festbauten, Prof. Emanuel Seidl, das Ritterkreuz
des Verdienstordens der Bayerischen Krone verliehen, mit
dem bekanntlich der persönliche Adel verbunden ist. — Zum
50. Geburtstage Emanuel v. Seidls (am 22. August) brachte

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