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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 47
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Erledigte Preisausschreiben / Laufende Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Staatsankäufe etc. / Staatsaufträge etc. / Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle / Stiftungen / Vermischtes
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653

Die Werkstatt der Aunst.

heft 47.

fährdete Bemalung des großen Bibliotheksaales des Klosters
Leubus zunächst im putz und Zusammenhang mit den
Manerflächen wieder herzustellen. Der Saal umfaßt ungefähr
2000 gm bemalte Gewölbe- und Wandflächen und ist eines
der bedeutendsten schlesischen Kunstdenkmäler. Der oben ge-
nannte Künstler hat auch die herrliche Friedenskirche in
Schweidnitz, welcher der Kaiser seinen Besuch zudachte, im
Innern wieder hergestellt.
Berlin. (Der Maler Prof. Joseph Scheuren berg),
Senator der Akademie der Künste zu Berlin und Lehrer an
der Akademischen Pochschule für die bildenden Künste, voll-
endete am 7. September das so. Lebensjahr. Frühzeitig
errang er künstlerische Erfolge mit seinen gemütvollen Bil-
dern, die ihm nach und nach alle Auszeichnungen, so auch
die große goldene Medaille, einbrachten. An die Berliner
Pochschule wurde er t«9t als Nachfolger von Max Michael
berufen. Der Akademie der Künste gehört Scheurenberg seit
Z889 an.
Metz. äve. Der Direktor des Netzer Museums und der
Bildergalerie, I. B. Kenne, erhielt den Professortitel.
München. (Der Maler Paul Bach), bekannt aus
den Ausstellungen der Münchener Sezession, ist nach Berlin
übergefiedelt.
Kuszeicknvmgen unä WecLsMen.
Düsseldorf, äw. (Dem Professor Jakobus Leisten),
Maler in Düsseldorf, verlieh der regierende Perzog Karl
Eduard von Sachfen-Koburg-Gotha die große goldene Perzog
Alfred-Medaille am grün-weißen Bande.
Karlsruhe i. B. veranlaßt durch den 80. Geburtstag
des Großherzogs von Baden sind folgende Auszeichnungen
an Künstler verliehen worden: Die goldene Medaille für
Kunst und Wissenschaft am Bande des Kommandeurkreuzes
des Grdens Bertholds I. dem Galeriedirektor, Professor vr.
Pans Thoma und dem Professor an der Akademie der bil-
denden Künste, Gustav Schönleber in Karlsruhe, das
Ritterkreuz I. Klasse vom Grden vom Zähringer Löwen dem
Mitglied des Badischen pilfsvereins in München, Maler und
Professor Zeno Di em er und der Professortitel dem Archi-
tekten Karl Moser in Karlsruhe, dem Maler Albert pau-
eisen in Karlsruhe und dem Lehrer der Lithographie an
der Akademie der bildenden Künste, Maler Karl Langheim
in Karlsruhe.
HoäeskäUe.

Berlin. (Der ungarische Karikaturenzeichner
Joseph Farago) hat in Berlin Selbstmord verübt. Farago
ist vor drei Jahren nach Deutschland ausgewandert. Bis
dahin galt er als der erste ungarische Karikaturenzeichner,
und seine Karikaturen wurden von sämtlichen Witzblättern
in Ungarn stark gesucht und gut bezahlt. Er gehörte jedoch,
wie der wiener „Zeit" aus Budapest mitgeteilt wird, zu den
Karikaturenzeichnern, die eine eigene Ueberzeugung haben
und nicht jedes Thema, das ihnen aufgegeben wird, aus-
arbeiten. Infolgedessen wurden ihm die Verhältnisse in Ungarn
zur Zeit, als die große Krise begann, unleidlich und er schlug
seinen ständigen Wohnsitz in München auf. Gerade in die
Zeit seines Münchener Aufenthaltes siel jenes Ereignis, daß
der Münchener „Jugend" in Ungarn der Postdebit entzogen
wurde, weil das Blatt eine ungarnfeindliche Karikatur ver-
öffentlicht hatte. Farago benützte damals die Gelegenheit,
um in einem offenen Briefe gegen die Maßregelung des
Münchener Blattes Stellung zu nehmen, mit der Begrün-
dung, daß die „Jugend" einen fo hohen künstlerischen wert
habe, daß man trotz ihrer ungarnfeindlichen Tendenzen sich
darüber freuen müsse, daß es ein solches Blatt überhaupt
gebe. Dieses offene Schreiben Faragos erregte in Ungarn
große Entrüstung, und von da an wurde Farago förmlich

boykottiert. Er konnte hie und da noch eine Arbeit in Ungarn
absetzen, doch konnte er davon kaum mehr sein Auskommen
finden. Dazu kam, daß im vorigen Jahre seine junge Frau
starb. Farago wurde von Trübsinn befallen, und in einem
Anfall von Melancholie scheint er auch den Selbstmord be-
gangen zu haben. Er hinterläßt drei Kinder im Alter von
anderthalb bis fünf Jahren.
Konstanz. (Der schweizerische Architekt, Prof.
Pans Auer), ist hier am 30. August im Alter von 59 Jahren
gestorben. Er war im Jahre Z84? in Wädenswil geboren,
feit Z8L7 als Architekt praktisch tätig, ging ^869 nach Wien,
wo er Mitarbeiter des Prof. Theophil Pansen wurde. Von
Z865 bis t888 war er Professor für die Baufächer an der
Staatsgewerbeschule in Wien. Ende der achtziger Jahre kam
er als Baumeister des Mstbaues des Bundespalastes und
dann des eigentlichen Parlamentsgebäudes nach Bern. In
den Kreisen der schweizerischen Künstlerschaft spielte Auer
eine führende Rolle. Seit Z890 war er Mitglied und viele
Jahre Präsident der Eidgenössischen Kunstkommission und
Vizepräsident der Gottfried Keller-Stiftung.
Metz. cl^v. (Der Maler Franz Blankenheim) starb
hier im 6H. Jahre. Er studierte auf den Akademien in
München und Karlsruhe, restaurierte die Metzer Gemälde-

LlMöH- unü löüMMben
kür keir^Lür»8tj erarbeiten, kür
Ltuciien u. dekorative ^zveeire.

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ILNKS pvospstris, in visr ZprLotrSn SvriÄiriiQlu.

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