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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 8
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Erledigte Preisausschreiben / Laufende Preisausschreiben / Denkmäler / Aus Galerien und Museen / Stipendien und Stiftungen / Staatsaufträge etc. / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Auktionen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0111

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Heft 8.

Die Werkstatt der Aunst.


trag, drei Figuren für das Progymnasium in Forchheim
auszuführen. In der Mitte kommt die Statue des Regenten
und zu beiden Seiten die Statuen Kaiser Karl des Großen
und Leupolds von Bebenburg zur Aufstellung.
München. (Deutsches Museum.) wir brachten kürz-
lich die Mitteilung, daß ein Münchener Bürger für das Treppen-
haus des Museums ein großes Gemälde -— die Vorführung
der Magdeburger palbkugeln durch «Otto v. Guericke auf dem
Reichstag zu Regensburg im Jahre 1652 — gestiftet hat.
Wie wir nun weiter erfahren, hat Wilhelm Räuber, der
insbesondere durch die aus derselben Zeit und der des Dreißig-
jährigen Krieges entnommenen Bilder sich bekannt gemacht
hat und von welchem auch das große, der Nationalgalerie
in Berlin gehörige Gemälde: „Die Uebergabe von Warschau
an den Großen Kurfürsten von Brandenburg 1657" herrührt,
sich auf Ersuchen der Museumsleitung bereit erklärt, die Aus-
führung dieses Gemäldes zu übernehmen. Dasselbe wird ein
Gegenstück zu dem von der Stadt Nürnberg gestifteten Ge-
mäße „Eröffnung der Nürnberg-Fürther Eisenbahn im Jahre
1833" bilden.
Versonal-I^Lr^rickten.
Berlin. (Albert Maennchen), Bruder des Düssel-
dorfer Akademieprofesfors Adolf Maennchen, wurde aus An-
erkennung für seine Wandgemälde im neuen Rudolstadter
Iustizgebäude zum „Professor" ernannt.
Breslau. (Der Bildhauer Theodor v. Gosen) ist
zum ordentlichen Lehrer an der Kgl. Kunst- und Kunstgewerbe-
schule in Breslau ernannt worden.
Karlsruhe i. B. (Professor Julius Bergmann)
in Rupprechtsau bei Straßburg i. E. hat den Ruf an die Aka-
demie der Künste in Karlsruhe als Nachfolger Weißhaupts
angenommen. Der Berufene steht im 44. Lebensjahre.
München. (Professor Matthias Schmid) feierte am
14. d. M. seinen 70. Geburtstag.
Paris. (Der Maler und Graphiker Earl Iozsa)
hat seinen Wohnsitz nach Paris verlegt, um sich dem Stu-
dium der französischen farbigen Radierung zu widmen. Zu-
schriften erreichen ihn unter der Adresse: 29,rusöoulLr6, Villaiö.
Stuttgart. (Dem Maler Paul Lang), Lehrer an der
höheren Webeschule in Krefeld, ist die Professur für Pflanzen-,
«Ornamenten- und Figurenzeichnen an der Kunstgewerbeschule
in Stuttgart übertragen worden.
Weimar. (Professor Ludwig v. poffmann), seit
zwei Jahren Lehrer an der Großherzoglichen Kunstschule in
Weimar, hat den an ihn ergangenen Ruf an die Kgl. Aka-
demie in Stuttgart abgelehnt.
^säeskätte.

Antwerpen. (Der Naler Leon Abry) starb hier am
7. ds. Mts. Er bevorzugte in seinen Motiven Szenen aus dem
Militärleben. Das Diorama auf der kürzlich beendeten Lüt-
ticher Ausstellung stammte von seiner pand.
Darmstadt. (Der großherzogl. Pofmaler August
Noak), früher Professor an der Technischen Pochschule, starb
hier im 84. Lebensjahre. Noak studierte in den Jahren t829
bis Z842 an der Düsseldorfer Akademie und setzte dann später
in München und Antwerpen seine Studien fort. Der ver-
storbene war geborener Darmstädter.
Wien. (Der Maler professor Nichael Rieser), ein
geborener Tiroler, 7? Jahre alt, ist hier gestorben. Von ihm
rühren u. a. die „peilige Familie" und vier peiligenbilder der
Spitalskirche in Trier, sowie die 31 lebensgroßen und 14
kleineren heiligen Gestalten in der Lothringerkirche in Nancy her.
Aus Tünstier- unä Tun st-Verein en.
Düsseldorf, em. Der wegen seiner glänzenden Künstler-
feste berühmte Künstlerverein Malkasten veranstaltete, zu-

sammen mit dem Verein Düsseldorfer Künstler, am
15., 16. und 17. November ein großes Künstlerfest in sämt-
lichen unteren und oberen Räumen der Städtischen Tonhalle.
Da diese Feste sich wegen der damit verbundenen enormen
Arbeit und Kosten nur alle fünf oder sechs Jahre wiederholen,
so bilden dieselben ein Ereignis, welches Besucher aus allen
Teilen Deutschlands sowohl, wie auch aus dem Auslande an-
zieht. Der Reinertrag des diesjährigen Festes ist für die
Künstlerunterstützungs- und die Künstlerwitwenkasse bestimmt.
Die Grundidee dieses Festes war eine durchaus künstlerische,
wie sie eben nur in einer Kunststadt zur Durchführung ge-
langen kann. Zu dem Festspiel „Ein Künstlerfest in der Villa
padriana in Rom" wurden die Tonhallensäle mit altrömischer
Architektur ausgestattet, und mit prächtigen Malereien ge-
schmückt. Ein großer Festzug, in welchem alle römischen Be-
rühmtheiten vertreten waren, eröffnete das Fest, woran sich
alsdann ein Basar anschloß, der alles bot, was Künstler-
humor ersinnen konnte. Auch war mit dem Fest eine Ver-
losung von Griginalkunstwerken verbunden, welche von den
Künstlern zu diesem Zwecke so freigebig gestiftet worden sind,
daß auf eine Serie von 100 Losen ein wertvoller Gewinn
sichergestellt war. In den oberen Räumen der Tonhalle kamen
die Kunstwerke zur Ausstellung im Verein mit einer humo-
ristischen Kunstausstellung, auch die Theateraufführungen fan-
den zum Teil in den oberen Räumen statt.
München. (Der Bayerische Museums-Verein),
unter dem Protektorat des Prinzen Rupprecht stehend, hielt
kürzlich seine Generalversammlung ab. Die jährlichen Bei-
träge und einmaligen Schenkungen erreichten im ganzen den
Betrag von etwas über 12000 Mk. Der Verein hat bereits
eine antike Statue aus der polykletischen Schule um den Preis
von 10000 Mk. erworben. Auch die Propaganda-Kommission
war tätig, indem sie ein Programm von Vorträgen von Kunst-
gelehrten, sowie einige Ausstellungen in Aussicht stellt.
Auktionen.

Amsterdam, (pohe Bilderpreise.) Aus Amsterdam
wird der „vossischen Zeitung" geschrieben: Als Beweis der
ungemeinen Preis- und Wertsteigerung der Gemälde der her-
vorragendsten unserer niederländischen Naler mag die Tat-
sache dienen, daß auf einer Gemäldeversteigerung von moderner
Kunst in New-Por? aus der Kollektion Thomas Waggaman
für die Gemälde von Mauve, „Schafe im Walde", das 1888
im pariser Salon ausgestellt war und für 5000 G. verkauft
wurde, über 100000 G. bezahlt worden sind. Ein Israels,
„Großvaters Trost", wurde für 46 000 G. und ein Jacob
Maris, „Line Gracht in Dordrecht", für 32500 G. losge-
schlagen. von letztgenanntem Künstler hat vor einigen Jahren
eine hiesige Kunstfirma ein Gemälde, das sie nach England
für etwa 10000 G. verkauft hatte, nach dem Tode des Be-
sitzers für 30000 G. zurückgekauft, um es für mehr als den
doppelten Preis nach Amerika wieder zu verkaufen.
Berlin. In der am 31. Oktober stattgehabten Kunst-
auktion bei Keller 6c Reiner wurden u. a. bezahlt für das
Bild „Der Kellermeister" von Grützner 3770 Mk., für „Zwei
Katzen" von Adam 1210 Nk. Ein „Tiroler Bua" von Def-
regger erzielte 1235 Mk., ein kleines Damenbilduis von
pabermann 525 Mk. Für eine kleine Marine von Achen-
bach wurden 1550 Mk. gezahlt, für einen Kowalski-Wie-
rusz 1660 Mk. und für ein Porträt von Gabriel Max
1530 Mk. geboten.
Vermisstes.
Berlin. (DieGrabstätteAdolfv. Menzels) auf dem
alten Dreifaltigkeitskirchhofe in der Bergmannstraße wird jetzt
in entsprechender Weise hergerichtet. Für eine Einfriedigung
der Stätte, in die auch die Gräber der Eltern des verewig-
ten, Karl Erdmann Menzel, gestorben 1832, Charlotte Emilie
Menzel, gestorben 1846, einbezogen werden, sind jetzt die
Maurer mit der Legung starker Fundamente beschäftigt. Der
 
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