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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0019

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Als

— 6 —

Alt

ALSPACH b. Kaysersberg. OElsaß Kr. Kolmar.
Ehem. Benedikt. Klst.-K. Jetzt von einer Fabrik benutzt. Nur
Msch. und n Ssch. erhalten; 12. Jh.; engere Zeitbestimmung im
heutigen Zustande schwierig. Die nach der Längsachse etwas ge-
streckten Pfll. zeigen einen regelmäßigen Wechsel der Form: 4 Säul-
chen in die Ecken eingelassen oder 1 Säulchen aus der Front vor-
tretend, jedoch ohne Verkröpfung der Kämpferplatte. Das Msch.
muß flach gedeckt gewesen sein. Die Qratgwbb. der Ssch. an-
scheinend aus der ersten Bauzeit. Der Chor war (alte Zeichnung(
schon got. umgebaut. WFassade turmlos, 3fach abgetrepptes Portal;
wegen der starren und mageren Formen vielleicht noch 1. H. 12. Jh.
Reste des rom. Kreuzgangs. (Rohe Skulpturen im Mus. Kolmar.)

ALTBRONN. UElsaß Kr. Molsheim. Inv.
Wallfahrts-Kap. bez. 1397. Holzskulptur 14. (?) Jh.

ALT DORF. UElsaß Kr. Molsheim. [D.]
Benediktiner-K. Das Klst. gegr. 974. Die K. kleiner, aber sehr vor-
nehm behandelter Sandsteinquaderbau aus der reifsten Zeit des rom.
Stils. Gr. und System schließen sich eng der benachbarten K. von
Rosheim an, die Raumbildung ist freier, die vertikale Entwick-
lung stärker betont. Entstehungszeit kaum vor 1200. Selbst unter
dieser Annahme muß man die Gwbb. des Hochschiffs c. 25 Jahre
später setzen, da an ihren Kämpfern frgot. Blattformen auftreten.
Qsch. und Chor sind bar. (etwa A. 18. Jh.) erneuert, übrigens dem
alten Raumbilde gut angepaßt; Mauerrest des rom. Qsch. auf der
SSeite. Im Innern der sehr starken w Vierungspfll. Anfänge von
Treppenaufgängen; also für den rom. Bau ein Vierungs-T. zu ver-
muten, was um so wahrscheinlicher, da die WFront turmlos. Das
intakte Lhs. hat 2 Doppeljoche, dazu im W ein einfaches Joch für
eine (bar. veränderte) Empore (wie am Niedermünster und in Ros-
heim). Die Stützen (auch die intermediären in Pfeilerform) und
Gewölbeträger von echt elsässischer Schwere, dabei durchaus edel
gebildet, an den Kaptt. mit sehr reichen und vollen Profilen. Die
NSeite scheint um einiges später ausgeführt; an den steilen Basen
frgot. Eckblätter (das Steilprofil erhält sich im Elsaß und der Pfalz
bis in späteste Zeit). Zu bemerken die nachdrückliche Behand-
lung der wagerechten Teilungsglieder. Das Arkadengesims 3gliedrigr
auf der NSeite Kehlen mit eingelegten gebrochenen Stäben (genau
wie im Straßburger Münster an der WWand des Qsch.), auf der
SSeite durchlaufende Stäbe. Über den Zwischenstützen dünne
Wanddienste, mit denen sich das Arkadengesims verkröpft. Bmkw.
die Anordnung eines zweiten Gesimses unter den Fenstern, mit
den Deckplatten der Gwb. Träger zusammengehend. Scheidbgg.
und Gewölbegurte leicht gespitzt, dagegen die Schildbgg. des Hoch-
schiffs rundbg., weil der Gwb. Grundriß (auch dies in Elsaß und Pfalz
 
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