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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0275

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Mes

- 262 —

Met

gende Eckpavillons, um 1 Geschoß gegen den Hauptbau überhöht,
Satteldächer mit Volutengiebeln. Im 1. Drittel 18. Jh. wurden die
meisten Fenster neu umrahmt und am Mittelbau eine effektvolle
Freitreppe mit großer Portalgruppe angelegt.

MESENICH. RB Koblenz Kr. Zell. Inv.
Kirche. Got. und bar., WTurm rom. — Malerische Fachwerk-
häuser (Inschriften 1585, 1605, 1777).

METTENHEIM. Hessen Kr. Worms.
Ev. Pfarr-K. 1748; bescheiden, aber fein ausgestattet. Im W der
Herrenstuhl (Gf. v. Leiningen), im O die Orgel von 1762.

METTLACH. RB Trier Kr. Merzig. [D.]
Ehem. Benedikt.-Abtel. Gegr. im 7. Jh. Die Kirchengebäude ver-
schwunden bis auf eine rom. Kap. (der „alte Turm", Ruine). 8eck.
Zentralbau mit Nischen. Das Erdgeschoß spgot. verändert zur Auf-
nahme eines Rippengwb., doch besteht kein Zweifel, daß die An-
lage nicht dem Aachener Typus, sondern dem von S. Gereon in
Köln zuzuzählen ist. Über dem Nischenkranz lag ein niederer
Umgang; die von einem Blendbg. umspannten 3teil. Öffnungen
unverändert erhalten; an den Kaptt. der Teilungssäulchen flach
skulpiertes Blattwerk. Im W wird das System durch einen hohen
Eingangsbg. unterbrochen. An ihm 2 schlanke runde Flankentürme
(einer erhalten). Genauere Zeitbestimmung nicht möglich: un-
gefähr 2. H. 11. Jh.

Klostergebäude 18. Jh. An den Giebeln der Hofflügel neben den
bezügl. Abtswappen die Jahreszahlen 1736 und 1771, voraussetzlich
Anfang und Ende der Bauführung. Vollkommen durchgeführt ist
der Plan überhaupt nicht. Originalriß erhalten. Die Bauformen in
Verbindung mit dem Datum 1736 machen es mir evident, daß Bal-
thasar Neumann, der von 1734 ab für den Kurfürsten von Trier Ent-
würfe lieferte, auch diesen Plan entworfen oder mindestens starken
Anteil an ihm genommen hat (Palastfassade und K.), für die Aus-
führung käme Seis in Frage. Die Fassade, dicht am Fluß, 112 m
lang, in den 3 Risaliten je 3, in den Rücklagen je 9 Achsen, Aufbau
in bloß 2, aber mit gleichmäßigem Reichtum behandelten Geschossen.
Das wundervolle Material steigert die Pracht der Wirkung. Das
Detail allerdings erreicht nicht die geistreiche Lebendigkeit Neu-
mannscher Originalausführungen. — Am SEnde des Palastes, die
Front gleichfalls gegen den Fluß, sollte sich die Kirche an-
schließen. Sie kam nicht zur Ausführung. Auf dem Riß 1 sch.
Kreuzanlage von 57 m L. im Lichten und 15,5 m Gwb. Spannung.
Die Gliederung der Wände und die Verbindung des WTurms mit
der Fassade dieselben wie in S. Paulin in Trier. — Hinter der
Palastfront liegt ein quadr. Kreuzgang und ein im Projekt auf
 
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