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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0453

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Tri

— 440 —

Tür

TRIFELS. Pfalz. Inv. I.
Reichsburg (Ruine). 1113 im Besitz Kaiser Heinrichs V., später
der Staufen. 1126—1273 Aufbewahrungsort der Reichskleinodien.
König Richard Löwenherz saß hier gefangen. Ludwig der Baier
verpfändete die Veste 1330 den Pfalzgrafen bei Rhein. Im 16.
und 17. Jh. in Verfall. 1660 wurden angeblich 40 Säulenschafte
und 66 weiße Marmorplatten nach Auweiler und Buxweiler ver-
schleppt; nicht mehr nachzuweisen. Im 19. Jh. zum Teil rest. —
Gelegen auf einem 150 m langen Felsgrat, der an seiner Wurzel
62 m br., an der Spitze 8 m br. ist. Die Mauern teils als Ver-
blendung des Felsens, teils freistehend, die älteren in Bruchstein,
die jüngeren in Buckelquadern. Im Hauptbau (N) ein großer
4eckiger (9,18 : 12,70 m) Bergfrid in vortrefflichem Buckelquader-
werk, der besterhaltene Teil der Ruine. Das Erdgeschoß Wacht-
lokal und Torhalle für den Palas. Das 1. Obergeschoß Kap. und
Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, im 2. Obergeschoß wird
das conclave caesaris vermutet. Die Rippenprofile der Kap. deuten
auf Erbauung A. 13. Jh. Die Altarnische als Chörlein ausgekragt.
Über dem 17 m 1. Felsenkeller, zugleich die ganze 2. Felsstaffel
einnehmend, lag der Palas.

TRITTELINGEN. Lothr. Kr. Bolchen. Inv.

Kirche 1728. Als Sakristei dient der Chor der alten K., Über-
gangsstil.

TRUBENHAUSEN. UElsaß Kr. Erstein.

K. des ehem. August.-Chorherrenstifts, gegr. 1182
1444, 1490, 1524, 1555. Ruine geblieben, lsch
mit WTurrri.

TÜRKHEIM. OElsaß Kr. Colmar. [D.]

Stadt-K. Charakteristischer Bau des Klassizismus um 1830. Seitlich
ein Rest eines gotisierend sprom. Baus. Von diesem erhalten
der kräftige WTurm mit spitzbg. gekuppelten Klang-Arkk. in
2 Geschossen. An seiner OWand der Querschnitt des abge-
brochenen Lhs. zu erkennen. Das eine Joch desselben greift in
das Erdgeschoß des T. ein, eine für diese Zeit ungewöhnliche An-
lage. Das System (gebunden) steht auf der Stufe von S. Leodegar
in Gebweiler.

Anziehende Straßenbilder. Einfache Steinhäuser in spgot. Cha-
rakter mit gestaffelten Giebelfronten. Die Fachwerkhäuser meist
17. Jh., darunter ein sehr reiches (stark rest.) mit altem Wirtshaus-
schild.

Charaktervoll wuchtiges Stadttor 16. Jh. (rest.).

Zerstörungen
spgot. Anlage
 
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