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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0376

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Schw

hingen; die gefalteten Ecklappen der Basen genau wie im Chor
und in der Vierung des Straßburger Münsters; an den Kaptt. frgot.
Pflanzenbildungen, gemischt mit grotesken Ungeheuern und Szenen
aus dem Kreise der Monatsbilder.] — Die Klostergebäude
A. 18. Jh. neu aufgerichtet, der Hauptbau im 19. Jh. abgebrochen.
Auch an Neubau der K. war im 18. Jh. gedacht, doch begnügte
man sich mit neuer Ausstattung. Davon erhalten: Hochaltar
1752, sehr groß und reich (jetzt im s Qsch.). Vortrefflich das
Chorgestühl von 1700 und das gleichzeitige Lektionarium,
angeblich von einheimischen Klosterkünstlern. Orgel von Silber-
mann in Straßburg 1755.

SCHWEIXINGEN, Lothr. Kr. Saarburg. Inv.
Dorf-K. spgot. Sch. flachged., Chor mit gutem Detail an Fenstern
und Netzgwbb. Am Chor (N) ein Rund-T. (12. Jh.?). Schönes
Renss. Portal 1548.

SCHWETZINGEN. Baden Kr. Mannheim. [D.]
Kurf. Lustschloß. Der Mittelbau auf den Grundmauern einer ma.
Wasserburg. Die Türme mit mehreren netzgewölbten Geschossen
aus dem Umbau durch Kurf. Ludwig V. (Inschr. 1541). Rest, nach
dem 30 j. Kriege durch Karl Ludwig. Verwüstung 1689. Für den
heutigen Bestand maßgebend die Rest, und Erweiterung unter
Johann Wilhelm, voll. 1715. Der vordere Flügel des alten Burg-
vierecks niedergelegt, niedrigere Anbauten im Trikliniengrundriß.
Architekturformen anspruchslos, im Mittelbau noch in dem un-
behaglich finsteren Charakter, der den auf den großen Krieg fol-
genden Bauten so oft eignet. M. 18. Jh. trug sich Karl Theodor
mit großen Neubauplänen. Zur Ausführung kamen nur die Garten-
anlagen. Der Bestimmung des Lustschlosses entsprechend hatten
sie schon in den vorangehenden Epochen eine Rolle gespielt. Der
Garten Karl Ludwigs war holländischer Art gewesen; kleinräumig,
mit vielen Hecken, Lauben und Kanälen, Obst- und Gemüse-
pflanzungen. 1682 Umgestaltung in pompösem Barockgeschmack,
reich bevölkert mit Statuen (sehr schlechten, nach den Überresten
zu urteilen), die ersten Zitronen- und Orangenbäume. Schon 1689
völlig verwüstet. 1722 neue Anlage durch den Düsseldorfer Hof-
gärtner Joh. Belling. Im Mittelpunkt der große Brunnen mit der
Statue Grupellos, die 1741 nach Mannheim (Paradeplatz) geschenkt
wurde. 1724 Überführung der berühmten Düsseldorfer Orangerie.
Alle diese älteren Anlagen verschwanden vor der Karl Theodors
seit 1748. In dem Zweibrückener Hofgärtner Aug, Petri fand er
einen Künstler, der im Geiste von Versailles kongenial zu arbeiten
verstand. Wenige Motive, aber weit und groß. Zunächst am
Schloß der Zirkel, in der vorderen Hälfte von Orangeriegebäuden,
in der hinteren von Laubengängen (beides noch erhalten) ein-
 
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