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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0031

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Arn

— 18 —

Arn

schmäler und breiter (1,34—1,57). Über den Hauptpfll. leicht vor-
gekragte Pilaster und an diesen Konsolen mit kurzen Stielen.
Außerdem in den 2 OJochen leichte Runddienste über den Zwischen-
pfeilern. Also hier 6teil. Gwbb. mindestens beabsichtigt. (Die
verbreiteten Zeichnungen geben irrig in allen Jochen einfache
Kreuzgwbb.). Spitzbg. vorauszusetzen. Rippenansatz am Vierungs-
gwb., starker, etwas geschärfter Rundstab. Die Gwbb. der Ssch.
rundbg. und grätig. Die Detaillierung der Kaptt. wechselnd:
modifizierte Kelchwürfelform, Knospen, glatte Kelche. Struktur-
glieder aus mächtigen Lavablöcken, Wandfläche in Rauhmauer-
werk. — Ältere Abb. zeigen einen 8eck. Vierungs-T, — 2 Grab-
steine stark beschädigt, aber von bmkw. guter Qualität. Johann
v. Falkenstein f 1365, in Anordnung und Stil dem Günther v. Schwarz-
burg im Frankfurter Dom so ähnlich, daß dieselbe Werkstatt wahr-
scheinlich wird. Ehegrabst. des Joh. v. Linden 1394.
Klostergebäude. Der Kreuzgang abgebrochen. Die Gebäude
um ihn her teils verbaut, teils ruiniert, mindestens im Gr. überall
nachzuweisen. Gut erhalten das Kapitelhaus: Teilung 3x3,
rippenlose Kreuzgwbb. zwischen frgot. Pfll. aus 4 Rundgliedern
mit Verbindungskehlen, Kaptt. in Knospenform, der allgemeine
Eindruck von Raum und Konstruktion leicht und elegant, nicht vor
M. 13. Jh. Eine Eigentümlichkeit ist, daß die Wandpfll. nicht mit
der Wand bündig sind; es liegt ein leerer Raum von c. m da-
zwischen, auch sind die Kaptt. ringsum bearbeitet. Zwischen ihnen
steinerne Bänke. — 1722—45 außerhalb der ma. Klausur ein neues
behagliches Konventsgebäude in stattlicher Barockerscheinung, der
Mittelbau (Prälatur) sogar reich. Prächtig dekorierter Saal. Jetzt
Schloß der Grafen v. Solms-Laubach.

ARNSTEIN. RBWiesbd. Unterlahnkr. Inv. [D.]
Prämonstr. Klst.-K. Gegr. vom letzten Grafen von A. (f 1185)
auf der Stelle seiner Burg, die K. gew. 1208. Eine got. Rest.
M. 14. Jh. (Inschr. 1359) hat den Eindruck nicht allzu sehr ver-
ändert. Der eigentümlichste Wert des Denkmals beruht in seiner
Lage: das Bild der K. im Rahmen seiner landschaftlichen Um-
gebung ist heute unverändert dasselbe, wie zur Zeit der Erbauung. —
Die Anlage0 hat, bei nur mittelgroßen Abmessungen (c. 44 m 1.),
alle Attribute einer ganz großen rom. Klst.-K.: kreuzf. Basl. mit
WChor und 2 Turmpaaren (dazu ursp. noch Zentral-T.). Der
ö Abschluß mit 5 staffeiförmig vortretenden Apsiden ist der Cister-
cienserarchitektur entlehnt; durch got. Umbau (unter Abt Wilhelm,
beg. 1323—67) verändert, aber die ursp. Gestalt, besonders am
n Kreuzflügel, deutlich zu erkennen. Das im Gr. aus 3 Quadr.
zusammengesetzte Qhs. hat über der Vierung ein 8seit. Klst.Gwb.
Das Lhs. hat 4 rundb. Arkaden; die Ssch. grätig gewölbt mit
 
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