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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0202

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Kol

— 189 —

Kol

Dominikaner-K. Herstellungsbau 1689, einfaches Rck. mit Holz-
tonne. — Pietas in einer Nische der SWand, schön, Überg. von
Got. zu Renss.

Burg gegr. 1027 von Pfalzgraf Ezo (daher der 8 eck. Unterbau des
Bergfrids), ausgebaut 1. H. 14. Jh. von Erzb. Balduin, seit den Be-
schießungen 1673 und 1689 Ruine. Neu aufgebaut 1869—77 nach
Entwürfen von Ende und Raschdorff. Zur Einrichtung alte Stücke
benutzt, nicht immer rheinischen Ursprungs.
Stadtbefestigung auf größere Strecken erhalten, doch nicht be-
deutend. Im Innern der Stadt Spuren eines gesondert ummauerten
Bezirks, des Burgfriedens.

KOLGENSTEIN. Pfalz BA Frankental. Im. II.
Pfarr-K. Nüchterner Saalbau 1815. In W ansehnlicher rom. T. °,
etwa 1. H. 12. Jh. Ohne Portal. Ursp. 3 sich verjüngende und in
der Höhe sukzessive abnehmende Stockwerke, verputzte Bruchstein-
fläche mit Eck- und Mittellisenen in Quadern, Bg.Friesen auf
Fratzenkonsolen, im obersten Stockwerk jederseits 2 gekuppelte
Fenster. Noch in rom Zeit ein 4 tes Geschoß mit Mitteldach auf-
gesetzt. Im Innern ein spgot. Kanzelfuß0 (aus Klst. Höningen)
die Flächen in aparter Weise mit naturalistischem Astwerk über-
sponnen.

KÖLLN. RB Trier Kr. Saarbrücken. [B.]
Ev. Pfarr-K. S.Martin. Neubau spätestgot. 1548. 3 Sch. zu 4 J.
Kreuzgwbb. auf Rundpfll. Im Chor bmkw. figürl. Dienstkaptt. —
Steinkanzel mit reichen Maßwerkmustern.

Ruine eines gräfl. saarbrückischen Wasserschlosses. Quadr. An-
lage von 44 m Seite, 4 runde Eck-T., kunstvolle Schießscharten-
anlage. 15.—16. Jh.

KOLMAR. OElsaß. [D.]
Stifts-K. S. Martin. Bis auf den (jüngeren) Chor einheitliche
frgot. Anlage. Ursp. von der Straßburger Schule unabhängig, im
Laufe der Ausführung allerdings von deren Einfluß nicht un-
berührt. Ansehnliche Dimensionen, schönes Material, gediegene
Technik, großartige Raumbehandlung, die Einzelformen etwas
nüchtern. Von 1263 ab weisen Ablaßbriefe auf einen begonnenen
Neubau, unmittelbare Baunachrichten fehlen. Für die Datierung
aus stilgeschichtlichen Momenten ist das Qsch., als der älteste Teil,
maßgebend und hier besonders die SFront. Es ist denkbar, wenn
auch keineswegs dringend indiziert, daß die Komposition des
Fenstergeschosses schon nicht mehr ganz den Absichten des ersten
Meisters entspricht. Aber auch wenn man das Erdgeschoß mit
dem Portal für älter hält, so ist doch kein Anlaß, es über 1263
zurückzuversetzen. Die Komposition dieses Portales geht zwar
auf die rom. Überlieferung zurück; abgetrepptes Gewände,, an
 
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