Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0265

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Mar

— 252 —

Mar

Schulhaus in der kalten Gasse (1737—39), nüchternster Nutzbau,
obwohl von Bibiena selbst.

Sternwarte 1772—1774, schlichtes 4 Eck, dann Oktogon, Pläne des

Astronomen Pater Christian Mayer mit Rabalhati.

An Privatgebäuden hervorzuheben das ehem. Hillesheimsche Palais

(jetzt Kasino R. 1) vor 1718: sockelartiges Erdgeschoß und der
offenbar in Mannheim fast kanonischen Gliederung des Ober-
geschosses und des Mezzanins durch durchgehende Pilaster. —
Palais Bretzenheim, für die natürlichen Kinder des Kurfürsten
1781 —1788 erb. von Verschaffelt, im Äußern schlichtester, großer
Bau in strengstem Louis XVI., im Innern in üblicher französischer
Anlage mit Treppenhaus, grande salle, grand appartement, aber
feinster Gliederung und Dekoration, mit Statuen und Reliefs von
Verschaffelt, Porträts im Rittersaal von Karl Brandt, Stuckaturen
von Possi, Malereien von Leydensdorff (}), Stassens, Kobell usw.;
beste, wenn auch steife Schmiedeeisenarbeit an Treppengeländern
und Traillen. — Weitere Privathäuser, Rokoko und Louis XVI.:
Waldkirch Riancourt N2-3, Dalberg N 3-4, ferner L4"4, B4i,
B4"4. — 1 stock. Bürgerhäuser in ursprünglichem, gut durch-
gebildetem Typus; Beispiel: der kleine Mayerhof L 4• 6; Ecknischen
mit oft reicherer, plastischer Ausgestaltung, so L 211, B 4 . . Türen
im späten Rokoko: N2-12 und C4'9b; in gutem Louis XVI.:
D 2 -14, P 5-2—3 usw.

Von Denkmälern zwei ursprünglich nicht für Mannheim bestimmte,
später hierher übergeführte zu erwähnen: die sog. Pyramide auf
dem Paradeplatz von Grupello, kleinlicher Bronzeaufbau mit zahl-
losen Emblemen und Allegorien, Krieg, Frieden usw., 1738—43
hierhergebracht, Blumenschalen neu. Denkmal auf Marktplatz:
großer Aufbau in figurenreichem Contrapost, 1719 von Peter von
den Branden; 1767 der Stadt geschenkt, Umarbeitung zur Allegorie
von Handel und Mannheim durch Joh. Matthäus von den Branden;
der klassizierende Sockel von Pigage. Von /. M. von den Branden
noch zu erwähnen die Statuen in der Kap. des jetzigen Landes-
gefängnisses, der gute Hirte am Äußern, Apoll und die Musen am
Theatergiebel; von Verschaffelt u. a. Joh. d. T. am Hause O 2—10.

MARANGE. Lothr. Kr. Metz. Inv.
Kirche. Spgot. Basl., im Lhs. 5 J. auf Rundpfll.

MARBACH. OElsaß Kr. Colmar. [D.]
Augustiner-Stifts-K. Wenige Reste erhalten. Einst das bedeutendste
Klst, neben Murbach, im oberen Elsaß. Gegr. 1090, in der Revo-
lution aufgehoben, erst nach 1822 gänzlich abgetragen. Ansichten
von 1726 und 1818—22 (Denkmalarchiv) sowie die kürzlich von Prof.
E. Müller angestellten Grabungen geben über die Grundzüge der
 
Annotationen