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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0097

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Eul

— 84 —

Eut

Schloß. (Jetzt Unteroffizierschule.) Als Burg 1446 erwähnt; aus
dieser Zeit wohl der heute sehr erniedrigte sog. Römer-T. im SO
des Schloßhofes. Das sog. «Neue Schloß" zwischen 1558 und
1570 erb. mit dem monumentalen sprenss. Brunnen (reiches Be-
schlägornament) von 1612. Nach dem Brand von 1689 Erneue-
rung unter der Markgräfin Franziska Sybille (vgl. Favorite bei
Rastatt) zwischen 1728 und 1733. Anlage quadr. mit runden Flan-
kierungstürmen in den Ecken. Was von dem Bau des 16. Jh.
beim Neubau stehen blieb, ist noch nicht festgestellt. — Die Schloß-
Kap. 1735 errichtet; ihre Wirkung durch eingebaute Stockwerke
gestört. Die Fresken mit der Legende des Hl. Nepomuk an der
Decke von Luca Antonio Colomba, einem auch am Württemberg.
Hof beschäftigten Tessiner. Die Stuckaturen im Schloß von
D. R. Retti (1687—1741). [Die Portaltüren der Kap. in den gr.
Sammlungen Karlsruhe.]

Rathaus 1737 an Stelle des 1689 eingeäscherten, Umgestaltung
1892. T. gleichzeitig mit dem Bau im 18. Jh. Merkwürdiger
römischer Neptunstein hier eingemauert mit Inschr. von Hedio.
Der „Narrenbrunnen" auf dem Schloßplatz, an Stelle eines älteren,
vielleicht von dem markgräfl. Amtskelter Peter Narr c. 1500 ge-
stifteten und schon 1532 erwähnten Narrenbrunnen, wurde 1549
errichtet; Brunnenstock mit Pilasterfüllungen; auf dem korinth.
Kapital ein Narr mit den Insignien, zu seinen Füßen ein Knabe
mit Spruchband. Ob historisches Motiv oder Allegorie und welche
vorliegt, ist bis jetzt nicht nachzuweisen. Das stilistische Detail
erinnert an den Kamin des Heidelberger Schlosses.
Von den Befestigungen fast nur noch der Lauerturm" an einer Ecke
der alten Stadtmauer.

EUL BACH. Hessen Kr. Erbach.
Jagdschlößchen von 1770 in ländlichem Villenstil. Ältere Ge-
mälde und Werke des edleren Kunstgewerbes.

EUSSERTAL. Pfalz BA Bergzabern. Inv. I.
Ehem. Cisterc.-Klst.-K.o frgot. M. 13. Jh. Gr. in normalem Ordens-
schema. Am Qsch. 2x2 Kapp., Chor gerade geschlossen. Vom
Lhs., das in gebundenem System gewölbt war, nur das o Doppel-
joch erhalten. Gwbb. und Ark. spitzbg. Die Rippen des Msch.
auf Konsolen mit Knospenkaptt. Fenster rundbg. Der Fußboden
jetzt stark aufgehöht. Das Hauptgesims auf Kragsteinen. Keine
Streben außer an den Ecken des Qsch.

EUTINGEN. Baden Kr. Karlsruhe. [R.]
Dorf-K. Der netzgewölbte Chor, die Sakristei und der T. spgot.
Lhs. 1863. Grabdenkmäler.
 
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