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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0137

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Ger

- 124 —

Gir

GEROLDSECK. UElsaß Kr. Zabern. Inv.
2 Burgen. Herren v. G. zuerst 1127. Groß-G. hat einen 4eck.
Bergfrid mit rundbg. Fenster- u. Türöffnungen. Geräumiger Keller.

GEROLDSECK i. Baden s. Hohengeroldseck.

GEROLSTEIN. RB Trier Kr. Daun. [B.]
Burg (Ruine) erb. im 12. Jh. von Gerhard v. Blankenheim, zerstört
von den Franzosen 1644. Durch Erneuerungen entwertet.
Reste der Stadtbefestigung. Alte Häuser.

GIESSEN. Hessen Kreisstadt. [D.]
Von älterer Kirchenarchitektur nichts erhalten, außer dem got.
Unterbau des T. der Stadt-K.

Altes Schloß. Täuschend „echt" erneuert, ohne Denkmalswert.
Zeughaus 1615, eine gewaltige Anlage mit wenig Schmuckformen,
aber in der Massenverteilung zu charaktervoller Wirkung gebracht.
Sonst ist in Gießen alles Fachwerkbau, auch wo monumentale
Ansprüche gestellt werden.

Neues Schloß. Erdgeschoß Stein, Obergeschoß Fachwerk, breites
polygonales Treppenhaus, mehrere Erker, in Umriß und Massen-
proportion die Hand eines echten Künstlers verratend. Angeblich
1533, jedenfalls später überarbeitet.

Altes Rathaus am Markt. E. 16. Jh. Schmaler Giebelbau, ursp.
freistehend. Im steinernen Erdgeschoß 2sch. Halle mit interessant
behandelten Ständern. Die Fachwerkkonstruktion der 2 Ober-
geschosse in niederdeutschem Typus. Der geschweifte Giebel be-
schiefert. Der Dachreiter in seinen Linienzug vorzüglich eingefügt.
Es ist kaum zuviel, wenn man das Ganze unter die „Perlen" der
Gattung rechnet.

Wohnhäuser. (Sämtlich Fachwerk.) Einhorn-Apotheke am Markt,
unverständig rest. Haus Sonnengasse 6, prächtige Hofgalerie. Die
Gruppe An der Stadtkirche Nr. 2—4. Im älteren got. Typus
Kirchstr. 2.

GINGSHEIM. UElsaß Kr. Straßbg. Inv.
Dorf-K. Verbauter rom. WTurm, gekuppelte Klangarkaden.

Gl RB ADEN. UElsaß Kr. Molsheim. [D.]
Burgruine. Wahrscheinlich von den staufischen Herzögen angelegt,
im 13. Jh. an das Bistum Straßburg und von diesem als Lehen weiter-
vergeben, u. a. den Ratsamhausen. Zerstört 1633. Auf der OSeite
eines geräumigen Hofes der älteste Teil, die Hochburg, auf derWSeite
die 1236 als „novum Castrum" bezeichnete Niederburg mit dem
großen Palas; Kamine, Fensterbögen, Säulenteile usw. in rom. Stil,
sprechen von einst reicher Ausstattung. Durch einen tiefen Hals-
graben getrennt die weitläufige Vorburg, in der Mitte die St. Va-
lentinskap., rom. und bar. Der Bergfrid der Hochburg in glatten
Quadern, sonst herrscht Buckelquaderwerk in trefflicher Ausführung.
 
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