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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0375

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Schw

— 362 —

Schw

Rathaus bar. von 1742. Nur ein Teil des Erdgeschosses als Halle
ausgebildet. — Barockhäuser mit stattlicher Fassade.

SCHWANEKIRCHE. RB Koblenz Kr. Kochern. Inv.
Kirche erb. 1473, neuerlich sorgfältig rest. 3sch. Hllk. mit Netzgwb.
in 4 J., lsch. Chor mit 6/s Schluß. Bruchstein mit Basaltgliede-
rung, das saubere Maßwerk in Sandstein. — Gefällig dekorierte
spgot. Sakramentsnische.

SCHWARZACH. Baden Kr. Baden-Baden. [D.]
Ehem. Benedikt.-Klst. Gründung im fr. Ma., E. 12. Jh. von Hirsau
reformiert, unter Abt Burkhard (1209—29) nach Brand der alten
K. völliger Neubau auf verändertem Platz. Dies die noch be-
stehende K. (verändert im 18. Jh., rest. E. 19. Jh. von J. Dürrn).
Die Anlage richtet sich genau nach der alten Hirsauer Über-
lieferung (spätestes Beispiel), speziell nach dem Vorbild von
Gengenbach, während im Formencharakter elsässische Einflüsse
überwiegen. O Schluß in 5 Apsiden, WFront turmlos, aber mit
tiefem 1 geschossigem Paradies in ganzer Breite (Fundamente nach-
gewiesen). Vierungs-T. in got. Erneuerung. Ganze innere L.
54,5 m. Im Chorquadrat Kreuzrippengwb., in den Nebenchören
Gratgwbb. Die beabsichtigte Wölbung des Qsch. ist unterblieben.
Das Lhs. von jeher auf Flachdecke angelegt. Die 8 Arkaden haben
je 7 Sil. + 1 Pfl. (auch dies typisch). Die Formbehandlung im
ganzen altertümelnd, in manchen Einzelheiten doch nicht ohne
Einwirkung der vorgeschrittenen Entstehungszeit. Die Sil. er-
innern in ihrer kraftvoll schweren Gesamterscheinung an elsäßische
Vorbilder; die Basen hoch, mit steilem Profil, in ungeregeltem
Wechsel mit oder ohne Ecklappen; die Kaptt. in Würfelform, stark
ausgeladen, einige an der unteren Fläche von einem Blätterkranz,
durch den sich ein Band hinzieht, umschlossen. Eigentümlich
sind die Archivolten behandelt; starker Rücksprung mit eingelegtem
Rundstab, der sich aus einem volutenförmigen Anlauf entwickelt.
— Außenbau. Großenteils Quadersandstein, jedoch der WGiebel
und der obere Teil der Mittelapsis sowie die Chorgwbb. aus Back-
stein ungewöhnlich großen Formats. Wahrscheinlich ist der Back-
stein durch lombardische Arbeiter eingeführt, deren Spuren E. 12.
bis A. 13. Jh. am Oberrhein vielorts zu bemerken sind. Hier wohl
Vermittlung durch Straßburg (vgl. S. Thomas, Giebel des w Qsch.
und Gwbb. des Münster-Qsch.). Das ursp. Bild des Außenbaues
nur an der OPartie gut erhalten; am Lhs. stören die bar. er-
weiterten Sschiffe und die deformierte WFront. Interessant ist an
letzterer das an Oberitalienisches erinnernde Portal; im Tym-
panon Christus auf dem Thron, neben ihm stehend Petrus und
Paulus; gute Arbeit in altertümelndem Stil. — [Fragmente der ge-
kuppelten Sil. des Kreuzgangs in Karlsruhe, Vereinigte Samm-
 
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