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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0347

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Rol

- 334 —

Rom

ROLANDSECK. RB Koblenz Kr. Ahrweiler. Inv.
Burg (Ruine). Zuerst genannt 1040 als „Rulcheseck", 1120 neu-
gebaut, 1334 stark befestigt, zerst. im 15. Jh. Der letzte Bogen
stürzte 1839 ein und wurde neugebaut.

ROMMERSDORF. RB Koblenz Kr. Neuwied. Inv.
Prämonstratenserabtei. Die Baugeschichte der K. wenig geklärt.
Das Lhs. wird herkömmlich auf die Zeit nach 1135 gesetzt, das
Qsch. mit einer Weihenachricht zu 1210 in Verbindung gebracht;
der Chor got. Heute in Verfall. Das n Ssch. und ein Teil des
Qsch. abgetragen. — Das Lhs. war eine 4 achsige Pfl.Basl., in den
Ssch. mit grätigen Kreuzgwbb., im Msch. mit flacher Decke, spgot.
eingewölbt. Andere Veränderungen 1698, besonders an der WWand.
Die Flügel des stark ausladenden Qsch. in je 2 rck. Qwbb. geteilt,
ihre Gurten rundbg. mit rck. Profil. An der OWand des Qsch.
liegen je 2 quadr. Kapp, nach Cistercienserart. Zwischen der
SWand des Qsch. und dem Kapitelsaal des Klst. ein 3 teil. Zwischen-
bau. Die erste Tür jener SWand führt in einen schmalen tonnen-
gewölbten Raum, Durchgang zum Kreuzgang, die zweite in die
Sakristei (?); ein reich und eigentümlich behandelter Raum; die
Formen nicht die üblichen rheinischen, sondern cisterciensisch be-
einflußt; überall Rundbgg., aber die Gliederungen leicht und
schlank; Entstehungszeit doch wohl später als 1210, etwa 1220—30.
Über der SWEcke des Qsch. ein T. spätem Ursprungs; sonst ist
die K. turmlos; die WFassade verunstaltet.

Klostergebäude. Erhalten der Kapitelsaal und der o und s Flügel
des Kreugangs. Der erstere ein Hallenbau, gedeckt mit 3x4 quadr.
Kreuzrippengwbb. Die Bgg. Yakr., die Rippen und Gurten aus
feinen Rundprofilen zusammengesetzt. 6 unverjüngte Sil. mit
frühestgot. Blattkaptt., Seck. Deckplatten. An den Wänden steinerne
Sitzbänke, in der Mitte der 3stufig erhöhte Abtssitz. Das Portal
von seltenem Reichtum der feinen Gliederung; ähnlich das Ge-
wände des kreisrunden, das Hauptlicht gebenden Fensters über
dem Abtssitz. Erbaut von denselben Bauleuten, wie die Sakristei.
Verwandten Charakters, aber etwas mehr nach dem Gotischen hin
fortentwickelt, der OFlügel des Kreuzgangs. Seine 5 quadr.
Gwbb. zwar rippenlos, aber die Gurten (rundbg.) in derselben zier-
lich feingliedrigen Manier profiliert, wie Sakristei und Kapitelsaal.
Die Öffnungen gegen das Quadrum enthalten je 4 Arkk. (spitzbg.),
davon 2 und 2 unter eine kleinere Blende (spitzbg.), die ganze
Gruppe unter eine größere (rundbg.) zusammengefaßt, jedes Bogen-
feld von einem kleinen Vierpaß durchbrochen, die tragenden
Säulchen abwechselnd einfach und gekuppelt; die Hauptpfll. durch
Streben verstärkt. Besonders reizvoll, aber einer früheren, noch
rein rom. Epoche angehörend, das Pförtchen, das in das s Neben-
 
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