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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0181

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Kär

_ 168 —

Kar

Kreuzgang (N) got., 2 Flügel erhalten. Über dem in der Flucht
des Qsch. der K. der Kapitelsaal (?), Skulpturen und Gemälde des
16. J. Im Kreuzgang Grabsteine 1447, 1557, 1559. — An der NSeite
des Kreuzgangs ein interessantes sprom. Gebäude (rest.), Rck.
von 22 m L. und 7 m Tiefe. 3 Geschosse, das unterste tonnen-
gewölbter Keller, die beiden andern in ganzer Ausdehnung Säle
mit Balkendecke; im oberen die Fenster ursp. gekuppelte Doppel-
öffnungen, abwechselnd von rundbogiger und kleeblattförmig über-
höhter Blende eingeschlossen. — Ein zweites ähnliches Gebäude
nach 1870 abgebrochen.

Zehnthaus an der Mosel (rest.), gleich den vorigen A. 13. Jh.
Rck. mit turmartigem Anbau in Quadern. Im Erdgeschoß, das
früher in 2 Räume geteilt war, 2 Kamine. Im Obergeschoß
durchgehender Saal. Das Turmgeschoß mit gesondertem Eingang
durch äußere Freitreppe. In der äußeren Ansicht treffliche Pro-
portion der Massen. Besonders zu beachten die Fensterarchitektur.
An der Moselseite gerade Stürze über Teilungssl. An der anderen
Seite gekuppelte Rundbgg. Die Wölbsteine des Blendbg. gegen
den Scheitel verstärkt, so daß am Rücken eine spitzbg. Linie ent-
steht, wie oft an den Palästen der Florentiner FrRenss.
Burghaus von 1562 (rest.). — Auf dem Kirchhof oberhalb der Stadt
sprom. Turm, nach der Überlieferung von einer untergegangenen
Kirche.

KÄRLICH. RB Koblenz Kr. Koblenz. Inv.
Kirche. Ursp. rom., im 16. und 18. Jh. gänzlich verändert. Aus
diesen Epochen Skulpturen von einigem Wert. Glocke mit
Kreuzigungsrelief 1414.

KAR LS BERG b. Homburg. Pfalz. Inv. I.
Das 1780 ff. von /. C. Mannlich für Herzog Karl II. von Zwei-
brücken erbaute, phantastische riesengroße Lustschloß wurde 1794
von den Franzosen verbrannt und danach abgetragen; erhalten nur
einige Kellerräume.

KARLSRUHE. Baden. [D.]
Das älteste Gebäude der Stadt, weit älter als diese selbst, erst durch
die jüngste Entwicklung in sie einbezogen, ist Schloß Gottesau,
im Ma. Kloster, im 16. Jh. fürstlicher Lustsitz, jetzt Kaserne. Das
Klst. im Bauernkrieg 1525 verwüstet und seitdem verfallen. Das
Schloß Neubau 1588—79 unter Mgf. Ernst Friedrich. Brände
1689 und 1735. Anlage sehr schmales Rck. (c. 57: 17 m), 4 stark
vorspringende Rundtürme an den Ecken, ein 5ter als Treppen-T.
in der Mitte einer Langseite. Aufbau in 2 wenig differenzierten
Geschossen, ein drittes nach 1735 abgebrochen. Wandpfll. tragen
flache Korbbgg. Vorgesetzt ein System von dor. Pilastern, die
unteren stark geschwellt. Schlanke Fenster, durch rustizierte Pfosten
 
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