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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0201

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Koch

— 188 —

Koch

ornamentaler Bemalung. Selbst die Außenwände waren bemalt.
Auch der Moselflügel (Bibliothek) in der Anlage sprom.; im
15. Jh. umgestaltet und im Sinne dieser jüngeren Bauzeit rest.;
ein rom. Fenster in der o Giebelwand blieb erhalten. Die hoch-
gestochenen quädr. Gwbb. ruhen auf 2 schlanken Basaltsll. (whgest.
nach dem Muster von Lochstedt in Ostpreußen). Wandmalerei in
mehreren verschiedenzeitigen Schichten. Der Rheinflügel ent-
hielt das Spital.

Stadtheater 1787 von Krähe aus Braunschweig (jetzt städt. Ge-
mäldesammlung).

Wohnhäuser. Castorstr. 3, spgot. um 1520, 4 geschossig, am mo-
dernisierten Außenbau Abschluß mit got. Bg.Fries und Zinnen,
innen Eingangshalle mit Sterngwbb. — „Zum schwarzen Bären"
Kornpfortstr. 24, reizende Hofgalerien mit feinem Schnitzwerk
A. 17. Jh., im Innern schlichte Stuckdecken. — „Die vier Türme",
4 gleichartige Häuser an der Kreuzung von Löhrstr. und Marktstr.,
erb. nach der Beschießung von 1688. — Leyenscher Hof (General-
kommando) am Castorplatz, 16. Jh., im 18. und 19. modernisiert.
1725 arbeitete hier /. G. Seis, ein Hauptgehilfe Balth. Neumanns.
Im NFlügel spgot. Eingangshalle. Im WFlügel Rok. Plafonds. —
Bürresheimer Hof, am Florinsplatz, umgebaut 1714; aus dieser
Zeit ein Saal mit feingegliederter Wandtäfelung und stuckierter
Spiegeldecke; das Mittelgemälde zerstört; Kamin und Marmortür.
Ähnlich ein zweiter Saal. — Dreikönigshaus Kornpforte 15, erb.
1701, wuchtig und großzügig, helle Innenräume mit einfachen
Stuckdecken, stattliche Treppe. — Haus Clemens an der Gerichts-
straße, erb. 1752 für Frh. v. Boos. — Haus Knidgen, am Plan 14,
erb. 1764 für Geheimrat Miltz, wohl von Seis und Eytell (vgl.
Engers); der Saal sehr bmkw. durch die einheitliche und wohl-
erhaltene Dekoration; die zwischen den Fenstern, Spiegeln, Türen
und Sopraportgemälden übrig bleibenden Wandflächen mit Delfter
Platten geschmückt, die Plafondstuckierung ein Muster von Tüch-
tigkeit und Grazie. Ähnliche Decken in 2 kleineren Nebenzimmern.
Auch der Parkettboden noch der alte.

KOCH EM. RB Koblenz Kreisstadt. Inv.
S. Martin. Umfassender Herstellungsbau 1736, darin einige ma.
Bauteile erhalten: Chor spgot., 2 rck. J. und Schluß aus Ys Sechs-
eck. Das Lhs. hat 3 rck. Kreuzgwbb. auf eingezogenen Streben, die
als dor. Pilaster ausgebildet sind. Der WTurm aus got. und bar.
Formen gemischt. — Mobiliar in gefälligem Rokoko, doch nicht
bedeutend. Guter Bildnisgrabst. 1562. Außen an der SSeite
Relief des Gnadenstuhls, got., roh. — Zwei Meßgewänder des
17. Jh., Stickerei sehr schön.
 
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