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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0145

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Häg

— 132 —

Hag

Kath. Pfarr-K. Ehemals Jesuiten-K. Das Kollegium errichtet
1652, die K. beg. 1753, vom Laienbruder Franz Pfisterer aus
Tirol. 6achsiger Saalbau mit hölzerner Muldendecke. Triumphbg.
und Fenster spitzbg. (!) 3 Rok. Altäre.

Franziskaner-K. 1678. Gruft der Fürsten von Nassau-Hadamar.
Rathaus bar. Fachwerkbau 1639.

Schloß. Die Gebäude gruppieren sich um 4 Höfe. Der Hauptbau
beg. 1566, im wesentlichen jedoch erst unter Gf. Joh. Ludwig
1619—1625 von J. G. Sprenger. Putzbau mit Schieferdächern.
3 flügelig und 3geschossig. An einem Ende hoher T. Zahlreiche
Zwerchhäuser mit derbem Voluten- und Obeliskenschmuck. Im
Innern mehrere Räume mit bar. Dekoration, namentlich bmkw.
einige Stuckdecken0. In der Kapelle fällt die Nachahmung von
rom. Formen auf.

HÄGEN. UElsaß Kr. Zabern. Inv.
Kirch-T. rom., in der Halle Kreuzgwb. mit Rippen des 13. Jh., im
3. Stockwerk gekuppeltes Fenster mit Würfelkapt.

HAGENAU. UElsaß Kreisstadt. Inv. [D.]
Pfarr-K. S. Georg. Beg. nicht vor 1142, gew. 1189. Die OTeile
got. erweitert, gew. 1283. Vom rom. Bau erhalten das Lhs. Für das
Elsaß von ungewöhnlicher Erscheinung durch den sehr gestreckten
Gr. (Einfluß) der nahen Cisterz.-K. Neuburg?) und den Aufbau
als reine Sl.Basl. (sonst nur in Mutzig). Lichte Maße: 43 m 1.,
19,5 tri br., H. der ursp. flachen Decke 14,4 m. Teilung in 10 Ark.
Ihren relativ niedrigen Öffnungen stehen ausgedehnte Hochmauern
gegenüber. Die Behandlung im Verhältnis zur Bauzeit altertüm-
lich. Die Sil. schwer, attische Basen ohne Eckzier, gedrückte
Würfelkaptt, ihre scharfgerandeten flachbogigen Schildflächen nicht
senkrecht sondern nach außen geneigt, feingegliederte stark aus-
ladende Deckplatten, die Hochmauer stärker als der Sl. Durch-
messer. Kein Arkadengesims. Das Innere durchaus auf starke Mit-
wirkung der Malerei berechnet. Falsch archaistische Restitution aus
E. 19. Jh., unruhig und hart. Die Netzgwbb. des Msch. im 15. Jh.
eingezogen. Das Äußere in trefflichem Großquaderwerk; die Glie-
derung mit Lisenen und Bg. Friesen bescheiden, doch mit präziser
Meißelführung, die Fassade turmlos. Ihre Fenster got. erweitert,
das aus rom. Zeit erhaltene Portal und die die Halbgiebel der
Sschiffe horizontal abschneidenden Bg. Friese noch um einiges
jünger als das Konsekrationsdatum 1189. — Qsch. und Chor
got., zur Zeit der Weihe 1283 noch nicht vollendet. Der n und
s Vierungsbg. nach dem Muster des Straßburger Münsters als
Doppelarkade mit hohem Rundbg. 8eck. Zentral-T. Über den
Ecken des Choreingangs dünne runde Treppentürme, mit dem
Zentral-T. durch hölzerne Brücken verbunden. Die Außenarchi-
 
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