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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0141

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Gro

— 128 —

Gro

Zeit nicht mehr. Der Gr. ist kreuzf. und hat an der Fassade
2 kleine Rundtürme. Unmittelbar rom. das merkwürdige Portal:
um eine Öffnung zieht sich in Rücksprüngen ein doppeltes skul-
piertes Band mit Tier- und Menschengestalten; die bäuerische Roh-
heit der Mache verhindert eine Altersbestimmnng durch Ver-
gleichung; nach allgemeiner Erwägung nicht älter als 11. Jh., gut
möglich erst 12. Jh. — 2 Altarflügel des sp. 15. Jh., im Cha-
rakter rheinisch.

GROSSLITTGEN. RB Trier Kr. Wittlich. [B.]
Pfarr-K. S. Martin. Gehörte zu Klst. Kyllburg. Rom. WTurm,
bar. Schiff.

GROSSROHRHEIM, Hessen Kr. Bensheim.
Dorf-K. im protest. Typus 1688. Saalbau. Altar, Kanzel und Orgel
im 3seit. OSchluß. Geschieferter Dachreiter mit hübschem Umriß.

GROSSSTEINHEIM. Hessen Kr. Offenbach. Inv.
Pfarr-K. Ein älterer Kapellenbau 1449 f. erweitert; Bauherr das
Erzstift Mainz. Das Lhs. durch den Ausbau 1876 wesentlich ver-
ändert. Erhalten der hübsche Chor (früher gesehene Inschr. 1505
und 1509 nicht mehr nachzuweisen). Der interessanteste Teil der
ursp.mit derStadtbefestigungzusammenhängendewehrhafteWTurm0.
Das Erdgeschoß enthält nur eine Schlüsselscharte (die spitzbg. Por-
tale neu); größere Fenster erst im letzten Geschoß; nur einmal,
über dem Unterbau, Gesimsteilung; ausdrucksvolle Bekrönung durch
Zinnen und vorgekragte polyg. Ecktürmchen; Abdeckung durch
Plattform. — Hochaltar 17. Jh., die spgot. Statue der hl. Jung-
frau als Schützerin in Türkennot (?), soll aus Hanau stammen. —
Mehrere bmkw. Grabdenkmäler der Renss. — Doppelplatte
für Diether v. Erlenbach und Anna v. Reifenberg 1507. —
Wandgrab0 für Frowin v. Hutten f 1528 und Kunigunde v. Hat-
stein t 1548, bez. 1548 und 1553 CF (Conrad Forster}). Die mit
nicht gewöhnlicher Feinheit charakterisierten, auch in der Gewan-
dung und Rüstung äußerst sorgfältig durchgebildeten Porträtfigg.
stehen in Flachnischen, die mit Muschellünetten bekrönt werden;
ihr Stil, wie auch die reinen, nur allzu mageren Architekturformen
zeigen C F. unter dem Einfluß Loy Herings. — Grabplatte0 des
Jörg Truchseß v. Henneberg f 1564, ebenfalls gute Arbeit,
flotter und derber als die vorige. — Geringer die Platten der
Elisabeth v. Wolfskehl f 1551 und des Heinrich v. Spar um
1540. — Spgot. Chorgestühl 1515, die Krönung zerstört. —
Taufst. 1605. — Weihkessel frrom.? — Bmkw. Kirchen-
schatz. — Älteste Glocke 1466.

Schloß. Der Bau des 15. Jh. durch Merian überliefert; 1790 großen-
teils abgebrochen; A. 19. Jh. Neubau. Alt und wohlerhalten der
runde Bergfrid0. Außen glatt, innen 3 hohe gewölbte Geschosse.
 
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