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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0084

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Edi

— 71 —

Egi

EDINGEN. Kr. Trier. [B.]
Pfarr-K. 1628. Ansehnlicher rom. T., unten monolithe Kreuz-
fenster, oben 2 Reihen Schallöffnungen, 3teilig, fast die ganze
Mauerbreite durchbrechend. Taufstein und Kanzel 1624.

EFFOLDERBACH. Oberhessen Kr. Büdingen. Inv.
Pfarr-K. Kernbau E. 13. Jh., durch Umbau des 18. Jh. entstellt.

EGGENSTEIN. Baden Kr. Karlsruhe.
Dorf-K. spgot., Umbau 1784. Ausgedehnter spgot. Freskenzyklus.
An der SWand des Chors 12 Bilder aus der Legende des hl.
Vitus und Modestus und der hl. Ursula, auf der NSeite Zug der
hl. 3 Könige (Schüler von Memling??). Stark rest.

EG IS HEIM. OEls. Kr. Colmar.
Dorf-K. Der 3sch. Bau der Übergangszeit des 13. Jh. 1807 ab-
gebrochen. Alt nur das Erdgeschoß des T. (S.W.). An seiner
OSeite verschiedene Details aus der abgebrochenen K., besonders
ein reiches Innenportal in romanisierender Fr.Gotik, etwa 1230
bis 40. Tympanon und Archivolte spitzbg., die schlanken Bogen-
läufe mit Rosetten und Knospen besetzt, 3 Säulenpaare mit schlanken
Knospenkaptt, dazu ein 4tes außerhalb des Gewändes; das letz-
tere nicht abgetreppt, sondern als glatte Schräge. Im Tympanon
Christus als Lehrer, sitzend, zu Seiten Petrus und Paulus stehend;
darunter auf dem Sturz, friesartig, Christus empfängt die klugen
Jungfrauen an der Himmelspforte, während die törichten (zum
Unterschied ohne Nimben) vergeblich an ihr anklopfen. Der
Architekt hat eine gute französische, vielleicht speziell burgundische
Schulung durchgemacht, der Plastiker steht noch im Banne der
älteren, mit Basel zusammenhängenden oberelsässischen Formen-
gewohnheiten. Die Formenbehandlung ist über die bis ins 13. Jh.
im Elsaß herrschende Rohheit hinaus, aber noch immer sehr be-
fangen; die bewegten Gesten auf Seite der Törichten gehen mit
einfachsten Mitteln vor, die Gewandmotive einförmig. Bemalungs-
reste.

Burg. Wasserburg im Mittelpunkt des Orts, die Gräben von
Silbermann noch gesehen. Heute wenig mehr als der Gr. fest-
zustellen. Dieser von höchster Merkwürdigkeit. Die äußere Um-
fassungsmauer regelmäßiges 8Eck von 12 m Seitenlänge, in der
Mitte Fundamente eines wiederum 8eck. Gebäudes von c. 3,80 m
Seite. Die äußere Mauer an 3 Seiten bis c. 5 — 6 m H. erhalten;
Großquadern in Vorzüglicher Fugung, teils mit starken Buckeln,
teils mit rauhem Spiegel, überall Randschlag. Alle Merkmale
sprechen für 13., höchstens E-. 12. Jh. Die Annahme, römischen
Ursprungs für das mittlere Gebäude ist eine leere Vermutung.
Untersuchung jetzt kaum noch möglich, nachdem Konservator
Winkler 1886 im Burgring, z. T. über die Fundamente des Mittel-
 
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