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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0342

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Rei

— 329 —

Rei

REICHENBERG. Hessen Kr. Erbach. Inv.
Burgruine0 aus 15. und 16. Jh. Die noch bewohnten Amts-
häuser 18. Jh.

REICHENBERG. RB Wiesbd. Unt. Taunuskr. Inv.
Burg. Kurtrierisches Lehen. Erb. E. 13. Jh. von Gf. Wilh. v. Katzen-
elnbogen, im 14. Jh. zerst. und wiederaufgebaut. Jetzt teils Ruine,
teils wohnbar erneuert. 2 schlanke Bergfride durch eine gewaltige
Schildmauer verbunden. Mehrere rundbg., von kleineren Türmen
flankierte Tore. Wohnbau in allen 3 Geschossen durch 3 Sil. in
2 genau gleich breite Hallen zerlegt; schwere Würfelknäufe im
Kellergeschoß, würfelartige Kaptt. auch in den folgenden mit got.
gegliederten Deckplatten. An anderen Stellen Knospenkaptt.
Fenster flachbg.

REICHENSTEIN. RB Koblenz Kr. Kreuznach. Inv.
Burgruine. Alte Reichsburg, später mainzisch und trierisch, 1688
von den Franzosen zerstört. Mantelmauer und Bergfrid gut erhalten.

REICHENSTEIN. OElsaß Kr. Rappertsweiler.
Burgruine. Nach der Zerstörung 1269 nicht wiederaufgebaut. Er-
halten der Unterbau eines 5eck. T.

REICHENWEIER. OElsaß Kr. Rappertsweiler. [D.]
Ehem. Hauptstadt der württembergischen Herrschaft. Die sprich-
wörtlichen „drei Kirchen" sind verschwunden (eine, 1843 abgebr.,
war spgot. mit rom. OTurm). Ergiebige Fundgrube der Hausarchi-
tektur; die alte Einteilung öfters ganz erhalten; mehrere sehr stattliche
Fassaden zeugen von dem im Weinbau erworbenen Reichtum des
Städtchens. Die Renss. fand verhältnismäßig früh Eingang. Da-
neben doch noch 1560 und 1574 ein spgot. Bau. Haus des Bau-
meisters Conrad Ortlieb 1574 (Hirschengasse), im Hof hübscher
Treppen-T. und Brunnen 1576. Im ganzen können aus 16. und

17. Jh. noch mehr als 40 Häuser gezählt werden, wogegen das

18. und 19. Jh. sich kaum bemerklich macht. Haus Dißler, erb.
für Paul Müller 1610, Renss. strenger Richtung, schmale hohe Fassade
mit Volutengiebel, 3geschossiger rck. Erker, im Hausflur offener
Kamin, prachtvolles getäfeltes Zimmer 1617.

Schloß (jetzt Schule), erb. 1539 vom Grafen Georg, gestrecktes
Rck. mit Endigung in Staffelgiebeln, in der Mitte 6eck. Treppen-T.
Stadtbefestigung, nicht bloß malerisch, sondern auch fortifikatorisch
recht interessant. Wesentlich erneuert nach dem Bauernkriege.
Die Behauptung, daß einzelne Teile, z. B. das innere Obertor
(Dolder) von der Anlage 1291 herrühren, bedarf der Prüfung.

REIFENBERG. RB Wiesbd. Kr. Usingen. Inv.
Burgruine. Der runde Bergfried, jetzt 25 m h., ein Wohn-T. und
die starke Schildmauer haben sich erhalten.
 
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