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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0336

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Prü

— 323 —

Pud

PRÜM. RB Trier Kreisstadt. [D.]
Ehem. Reichsabtei. Gegr. von König Pipin. Glanzzeit im fr.
Ma. Im 18. Jh. wurden K- und Abtei vollständig neu aufgebaut;
beide sehr geräumig, ohne Prunk, doch stattlich und tüchtig. Die
K. 1721—30. Sie zeigt das Merkwürdige, daß sie im Raum-
schema, ja selbst in den Gwbb. eigentlich noch got., nur in den (sehr
bescheidenen) Detailformen von der Renss. abgeleitet ist. Das Lhs.
von weiten, machtvollen Raumverhältnissen, in 4 J. basilikal, dann
dasMsch. ohne abzusetzen als lsch. Chor weitergeführt in 3 J. + 6/s,
auch der Raum zwischen den WTürmen noch einbezogen. Die Pf 11.
schlank quadr., mit leichten Vorlagen, an der Hochwand ein Pilaster
zum Gewölbeanfänger aufsteigend, kein Gesims, die Kreuzgwbb. im
Gr. rck., gotisierende Rippen mit Schlußsteinen, sogar die trans-
versalen nicht stärker als die diagonalen. Die Fenster rundbg., mit
abgeschrägten Gewänden, gänzlicher Mangel an Ornament — kurz
ein ma. Bauorganismus, aber doch im Raumgefühl etwas, das den
Gedanken, man könne es- mit dem bloßen Umbau einer ma. K.
zu tun haben, ausschließt. Chor und Ssch. mit Strebepfll. besetzt,
am Msch. ein solcher nur an der Stelle des Chorbg. Die Fassade
verputzt, Sandsteinecken, wenige Gesimse, einziger Schmuck die
3 bar. Portale. Auch die Türme suchen keine andere Wirkung als
durch den festen und ausdrucksvoll geführten Umriß; in Dachhöhe
gehen sie ins 8 Eck über (das nicht hoch ist) und schließen mit
beschieferten, 3teil, geschweiften Helmen. — Die Bar. Ausstattung
ist verschwunden, bis auf das dunkle in Eichenholz geschnitzte
Chorgestühl (gut) und die mächtige Orgelkanzel mit Steinreliefs
1599.

Klostergebäude. Sie gruppieren sich um 2 große Höfe. Aufbau
in 3 Geschossen, Verputz, Fenster mit einfachen, aber gut behan-
delten Sandsteinrahmen. Reicher ist nur das Mittelrisalit des NFlü-
gels. Er ist der jüngste Teil, ausgeführt von Seils d. J. um 1760 ff.
Nach den Akten des Koblenzer Archivs hätte Balthasar Neumann
Zeichnungen geliefert. Eine genaue Ausführung derselben liegt
schwerlich vor. Ein gewisser Anklang an seinen Stil entsteht schon
dadurch, daß Seils sein Schüler war.

Kapelle auf dem Kalvarienberg, tüchtiger Bar. Bau. Stationsbilder.

PRÜMZURLAY. RB Trier Kr. Bitburg. [B.]
Kapelle spgot. Netzgwb. mit vielen Wappen an den Schlußsteinen.
Burg (Ruine), erb. wahrscheinlich 1351 von Gottfried v. Meisen-
berg, zerst. im 17. Jh.

PUDERBACH. RB Koblenz Kr. Neuwied. Inv.
Kirche. Ursp. rom. Basl., jetzt der Ssch. beraubt. Einfacher
WTurm.

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