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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0034

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Bab

— 21 —

Bac

gierenden hufeisenförmigen Apsiden. Der zylindrische Kuppel-
mantel im 12. Jh. Seck, überhöht. Die alten Teile ornamentlos,
die Fenster des T. mit reichem Palmettenornament umrahmt. —
Das Lhs. des 18. Jh. wird wegen eines Neubaus abgebrochen wer-
den; gegen Wiederherstellung der im 18. Jh. verstümmelten Apsiden,
die stets aller Kunstform entbehrten, wäre nichts einzuwenden.

B

BABENHAUSEN. Hessen Kr. Dieburg.
Pfarr-K. Charakterlos verbaut. — Bmkw. ein Schnitzaltar von
1520, im Schrein S. Silvester und 2 Bischöfe; schwer zu definierende
Schulprovenienz.

Pfarrhaus (ehemal. Adelshaus). Ansehnliche, originelle Anlage
des 16. Jh. Erdgeschoß Quaderbau mit spgot. geteilten Fenstern.
Obergeschoß Fachwerk. Das Dach mit sehr 'hohem Giebel an der
schmalen und 2 Zwerchhäusern an der Längsseite bildet eine
trefflich wirkende Gruppe.

Burg. Geht auf eine rom. Anlage zurück. Als Nutzbau de-
formiert.

BACHARACH. RB Koblenz Kr. St. Goar. [D.] Inv.
S. Peter. Trotz ihrer Kleinheit ist diese (auch durch Gunst der
Lage ausgezeichnete) K. ein Hauptbeispiel für den romanischen
Baugeist in seiner letzten auf malerisch freie Wirkungen ausgehende
Phase. Der Baugeschichte fehlen alle sicheren Unterlagen. Mehr-
facher Wechsel der Absichten sofort zu erkennen. Mir scheint der
Bau in jene konservative Gruppe zu gehören, die gegenüber der
schon vorhandenen got. Strömung möglichst an der heimischen
Überlieferung festhielt. Nach dieser Annahme nähert sich die Haupt-
bauzeit derM. des 13. Jh. Ein Brand 1872 veranlaßte durchgreifende
Rest, (von Wiethase und L. Hofmann). — Der Gr. gibt im äußeren
Umriß ein einfaches Rck. von 25,50:25,50 m. Am w wie am o Ende
heben sich daraus Qschiffe heraus; das erstere trägt den T, an das
letztere schließt sich ohne Zwischenglied die Va kr. Apsis. Der auf
das Lhs. fallende mittlere Abschnitt ist breiter als lang, geteilt in
3 Sch. und 3 J. Gewissermaßen zum Ersatz für die durch das Ge-
lände bedingte Einengung der Grundfläche ist der Aufbau in un-
gewöhnlichem Verhältnis in die Höhe getrieben. So ist das Lhs.
beträchtlich höher als das o Qsch., übertrifft aber auch in der
Höhe (17 m) die eigene Länge (11 m). Der Aufbau 4gliedrig:
Erdgeschoß mit den glatten, schiffwärts kämpferlosen Pfll. der
 
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