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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0234

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Lor

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Lor

achse an 2 Stellen gebrochen. Der älteste Teil, nächst dem in
der Anlage rom. WTurm, der Hauptchor. Lhs. 1. H. 14. Jh. Ssch.
A. 15. Jh., Vorhalle 2. H. 15. Jh. Nach Beschädigung im Fran-
zosenkriege begannen 1719 Reparaturen. Neugot. Rest. 1871. Das
Innere hat gute Verhältnisse und einige sehr malerische Blicke. —
Hochaltar, 1483, ein großes Schnitzwerk, im Schrein 10 Statuen-
nischen, die sich in 2 Geschossen staffeiförmig aufbauen. Krönung
mit 3 überschwenglich reich gegliederten Fialen. Ganze H. 15,20 m.
Die ziemlich trockenen Figg. stehen nicht auf gleicher Höhe, wie das
Tektonische und Ornamentale. Die Flügelbilder durch Übermalung
im 17. Jh. entwertet. — Sakramentshäuschen0 E. 14. Jh. —
Origineller Taufstein0 1464. — Chorgestühl0 E. 13. Jh., reich
und schön, nahe verwandt dem in Wimpfen. Am WEnde Reste eines
spgot., ebenfalls trefflichen Gestühls, verwandt dem Kidricher. —
2 Kruzifixe, jedes für seine Zeit von bester Qualität: hölzernes
vom E. 13. Jh., jetzt auf der Empore; steinernes0 auf dem Kirchhof,
die renaissancemäßige Auffassung des Nackten mit der Bezeich-
nung 1491 schwer zusammenzureimen. — Ausgezeichnete spgot.
Monstranz0. — 6 Bildnisgrabsteine 1364—1548. Denkmal des
Feldmarschalls Joh. Hilchen f 1550; lebensvoll behandeltes Stand-
bild in einfacher Renss. Umrahmung.

Wohnhäuser. In einem Hause s unter der K. Tür0 aus fr. Ma.,
über dem Sturz doppelter Entlastungsbg. mit Wechsel aus Stein
und Ziegeln. — Der Kielmannseggesche Zehnthof °; 1581 im Besitz
der Hilchen; turmartiges Steinhaus, Fenster mit Steinkreuz, Ab-
schluß ringsum mit Bogenfries, Walmdach, Rückseite in inter-
essanter Fachwerkkonstruktion, Spuren eines Freskogemäldes. — Hil-
chenhaus0 1546-48 (Inschr.); monumentale frrenss. Giebelfassade,
von 2 Sil. getragener Erker mit Netzgwbb., auf den Absätzen des
durch magere Pilaster geteilten Giebels Muschellünetten. — Von der
Stadtbefestigung ein Bruchstück an der Wispermündung0; mit ihr
stand die Burg Nolling0 (Ruine) in Verbindung; das hohe quadr.
Burghaus hat auf der Bergseite eine starke Schildmauer mit
2 runden Flankentürmen ähnlich Ehrenfels. — Mehrere andere Burg-
ruinen aufwärts im Wispertal: Gerolstein, Haneck, Laukenmühle,
Kammerberg, Rheinberg; nur die letztere bedeutender; einiger-
maßen erhalten der starke Bergfrid0.

LORRY. Lothr. Kr. Metz. Inv.
Kirche0. Hübscher Bau des 15. Jh., ursp. kreuzf.

LORRY-MARDIGNY. Lothr. Kr. Metz. Inv.
Kirche0. Ursp. eine frrom. Basl., frgot. überarbeitet, in jüngeren
Zeiten deformiert. Erhalten die rom. Haupt- und 1 Nebenapsis,
nicht gleichzeitig.
 
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