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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0343

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Rei

- 330 -

Rem

REINHEIM. Pfalz BA Zweibrücken. Inv. II.
Pfarr-K.° 1790. Seitlich ein frrom. Rund-T., das Erdgeschoß 1488
(Inschr. des Sakramentshäuschens) als Kap. eingewölbt, im Ober-
geschoß gekuppelte Schallöffnungen primitivster Detaillierung. —
Schön geschnitzte Kanzel 1733 von Madersteck in Bouckenom
(Saar-Union).

REININGEN. OElsaß Kr. Mülhausen.
Dorf-K., neu. — Hübsches Mobiliar des 17—18. Jh. — 2 sehr
bmkw. Reliquienbehälter 11.—12. Jh. Silberne Reliquien-
büste 15. Jh. Wahrscheinlich aus Klst. Oelenberg.

REIPERTSWEILER. UElsaß Kr. Zabern.
Kirche. Chor spgot., gute Verhältnisse, elegantes Detail. Sch.
neu mit got. Resten. T. rom., 13. Jh.

REIPOLTSKIRCHEN. Pfalz BA Kusel. Inv. I.
Burgruine0. Im 13. Jh. Besitz der Gfn. v. Hohenfels, später der
Gfn. v. Leiningen. Die Lage auf einem flachen Hügel ergab für
die Ringmauer eine ziemlich regelmäßige 4eck. Anlage. Der Berg-
frid unten rom., oben mit zierlichem spgot. Bg. Fries.

REITWEILER. UElsaß Kr. Straßbg.
Dorf-K. Derber rom. Chor-T. Befestigter Kirchhof. — Gute
Fachwerkhäuser des 17. Jh.

REMAGEN. RB Koblenz Kr. Ahrweiler. Inv. [D.]
Pfarr-K. Der Neubau von 1900 ff. ist mit den Resten der kleinen
alten rom. K. in der Weise verbunden, daß seine Achse senkrecht
zur Achse der letzteren steht. Vom alten Lhs., einer schlichten
Pfl.Basl. des 11. Jh., ist nur das Msch. erhalten, zur neuen K. eine
Art Vorhalle bildend. Vollständig erhalten der Chor, ein hübscher
kleiner Bau aus der spätesten Übergangszeit des 13. Jh.; die Apsis,
im Gr. ya 10 Eck, schließt sich ohne Rücksprung dem quadr. Vorder-
chor an; Gwb. und Strebepfl. spgot. — WTurm 1674 mit Archi-
tekturstücken aus 1. H. 13. Jh. — Spgot. hl. Grab unter Baldachin.
Reiches spgot. Sakramentshäuschen.

Jetzt neben dem Seitenportal der neuen K. aufgestellt ein rom.
Hoftor (vom alten Pfarrhof?). Rundbg. Einfahrt, in der für einen
Erntewagen passenden Größe (3,54 h., 3,11 br.), links daneben
kleines Pförtchen für Fußgänger mit geradem Sturz (1,99 h.,
1,02 br.). Dies Schema des Hoftors erhält sich unverändert, auch
in den Maßen, bis ins 17. und 18. Jh. Das Remagener ist merk-
würdig nicht nur durch sein Alter (gegen oder um 1200), son-
dern auch durch seinen reichen Schmuck. Flachreliefs umsäumen
beide Öffnungen. Die Gegenstände sind der Tiersymbolik ent-
lehnt, teils mit christlicher Anknüpfung (Michael, Simson), teils
aus der antiken und orientalischen Märchenwelt (über dem Seiten-
 
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