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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0268

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Mar

— 255 —

Mar

großem Mittelfenster aus 14. Jh. — Piscina, spitzbg. Nische, vor
ihr 3 kleine ausgekragte Becken. Altarmensa frgot. Tumba mit
den Bildnisfigg. des Grafen Gerhard II. v. Sayn f 1493 und seiner Ge-
mahlin. Grabsteine im Chorfußboden. Chorgestühl A. 14.Jh.
Interessanter Flügelaltar 3. V. 14. Jh.; 2 Ränge Nischen in reich
architektonisierter Umrahmung; das System setzt sich unverändert
auf den Flügeln fort; nach ihrer Schließung bleibt ein Streifen des
Schreins unbedeckt; derselbe enthält unten eine Sakramentsnische,
oben die Marienkrönung; sonst unten Reliquienbüsten (sämtlich
weiblich), oben Statuetten der Apostel. — In den Fenstern der
Chor-Kapp. Grisaillen E. 13. Jh.

MARIENTAL. Pfalz BA Kirchheimbolanden. Inv. II.
Pfarr-K. (ehem. Prämonstr.-Nonnen-Klst.). 1844 fast ganz neu
aufgebaut, mit Benutzung alter Werkstücke. Alt nur die WFassade
mit bmkw. Portal. 1 sch. Anlage aus sp. 13. Jh. Im Maßwerk
großer Ring auf 2 Bgg. — Wandgrab für 3 Grafen v. Dhaun
und Falkenstein und die Rheingräfin Ursula, um 1580. — Epi-
taph für 7 Kinder aus derselben gräfl. Familie 1587.

MARIENTAL Rheingau. Inv.
Ehem. Klst.- und Wallfahrts-K. 1857 erneuert. Alt nur das got.
WPortal mit Tympanonrelief.

MARIENTAL RB Koblenz Kr. Ahrweiler. Inv.
Kloster (Ruine). Gegr. 1137 für Augustinerinnen. Nach Br. 1646
erneuert, 1811 großenteils abgebrochen.

MARIENTAL. UElsaß Kr. Hagenau. Inv.
Kirche neu. Alt ein got. hl. Grab, u.a. got. Skulpturen.

MARKIRCH. OElsaß Kr. Rappoltsweiler.
Kirchhofs-Kap. got., Wandmalerei (6 Apostelfigg.) 15. Jh.

MARSAL. Lothr. Kr. Chäteau-Salins. Inv.
Ehem. Kollegiatstift. Gegr. 1222. Die bestehende K.° wird der
Gründungszeit zugeschrieben und ist selbst für diese auffallend
altertümlich. Querschifflose, flachged. Sl.Basl., Schluß mit 3 Ap-
siden, im W Doppeltürme, niedrige Querschnittsproportion. Maße:
46 m 1., 19 m br., 12,5 m br. H. Als Stützen der ursp. 7 rundbg.
Arkk. gemauerte unverjüngte SIL, an den Basen Eckblätter, die
Kaptt. ohne Halsring, ein einfacher in Eckvoluten übergehender
Block, die Scheidbgg. ohne jede Gliederung. In frgot. Zeit der
Hauptchor für ein 5/s Gwb. umgebaut und ein 6teil. Kreuzgvvb.
ins Lhs. vorgeschoben. Die Nebenapsiden haben die rom. Form
behalten, außen Rundbg. Fries mit Schachbrettsims. Alle Merkmale
weisen den Bau ins französische Kunstgebiet, für welches aber das
Datum post 1222 ein zu spätes ist. — Reliquiar aus Sandstein
in Gestalt einer got. K., Zentral-T., reiche Detaillierung der Strebe-
pfeiler, Giebel und Fialen, Spuren von Bemalung und Vergoldung
 
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