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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0061

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Bru

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Bru

Feichimeier, einen Schüler Cuvillies, importiert. Von ihm die
mit Recht zu den glänzendsten Leistungen des deutschen Rok.
gerechnete Dekoration des Treppenhauses und der beiden
Festsäle. Die Disposition im allgemeinen geht doch wohl überall
auf Neumann zurück; man beachte, daß Feichtmeier mit Neu-
mann in Verbindung blieb (Vierzehnheiligen). Auch die Decken-
malereien sind von einem Münchener, Joh. Zick (ausgebildet
bei Piasetta in Venedig, kurz vorher im Schloß von Würzburg
tätig, wo er wenigstens noch die Anfänge von Tiepolos Fresken
gesehen hat). Fürstensaal 1751, Treppenhaus 1752, Marmorsaal
1754. Der malerische Fortschritt in der Reihe unverkennbar. Er-
haltung sehr gut. Die Färbung reich und blühend, doch erreicht
sie nicht Tiepolos Leichtigkeit. Ob auch die Porträts der 7 Fürst-
bischöfe von Zick sind, ist ungewiß. Das sog. Watteau-Kabinett
von Zicks hochbegabtem Sohn Januarius 1759. Zu beachten
auch die ganz ausgezeichneten Tischler- und Vergolderarbeiten von
Weinsbach und Brandmeier. Die Gobelins entfernt; eine große
Masse jetzt im oberen Mezzanin aufgespeichert. — Garten. Ent-
wurf von Frans Scherer aus Wien 1724. Ursp. war der obere
Teil etwas höher gelegt; Treppen und Kaskaden unterbrochen von
gemauertem Absatz. Unter den Skulpturen verdienen Aufmerk-
samkeit die Hellebardiere von Joh. Joachim Günther 1759.
Stadttore: Damianstor s. S. 45. Markttor 1769 von Leonhard Stahl.

BRUMATH. UElsaß Kr. Straßburg. W.
Hanau-Lichtenbergisches Schloß, erb. 1720—28. Während der
Revolution halb zerstört, der Mittelbau 1804 zur jetzigen prote-
stantischen K. ausgebaut.

BRUNNENBURG. RB Wiesbaden Unterlahnkr. Inv.
Ruine der Prämonstr.-Klst.-K. Anscheinend E. 12. Jh. Er-
halten Teile des Chors und der WWand. Der Gr. noch nach-
zuweisen. Qsch.lose Pfl.Basl. Die apsidialen Schlüsse der Ssch.
flankieren den quadr. Chor, dem sich einst ebenfalls eine weite
Apsis anschloß. Von den je 5 rck. Pfll. der mittlere durch Vor-
lagen kreuzförmig vergrößert und ihnen entsprechend Wand-
vorlagen an den Ssch.; offenbar für Querbgg. Im Chor und über
dem WPortal große kreisrunde Fenster.

BRUTTIG. RB Koblenz Kr. Kochern. Inv.
Kirche 1840. Vom got. Bau erhalten: reiche Sakraments-
nische. Sandsteinreliefs von einem 3teiligen Altar (auch got.?).
Hübsch verzierte Glocke 1423.

Ansehnliche Steinhäuser an der Mosel, Schulhaus 1619, Schunksches
Haus 1659, in der inneren Einrichtung eines der bemerkens-
wertesten im Moselgebiet, trotz des späten Datums noch im Cha-
rakter der Florisdekoration. Ein Fachwerkhaus 1599.
 
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