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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0266

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Mar

- 253 -

Mai-

Anlage Aufschluß. Flachged. rom. Basl. ohne Qsch. Die Ssch.
schlössen mit Tünnen. Über ihre o Fluchtlinie trat der quadr.
Hauptchor mit Apsis vor, kleine Apsidiolen an den Türmen. Im
Lhs. 6 Arkk. mit Stützenwechsel. Vor der WFront, in voller Breite
derselben, ein 3sch. Paradies, 3 Arkk. tief. Der Aufbau kann nur
basilikal ergänzt werden. Also eine förmliche Vorkirche wie in
Cluny (um so merkwürdiger, da M. zu Cluny weder in der Kloster-
verfassung noch in der Bauanlage sonst in Beziehung steht). Von
diesem Paradies erhalten der untere Teil der WWand mit offener
Doppel-Ark. und die Stützen (Sl. und Pfl.) des n Ssch. Das Detail
weist auf 2. Fi. oder frühestens M. 12. Jh., so daß die zu 1119 ge-
meldete Weihe nur eine ganz vorläufige gewesen sein kann. Die
Hauptschauseite war die dem Tal zugekehrte OSeite. Sehr reich
entwickelt die Türme, am ähnlichsten dem zu Geberschweier. Eine
in der Erde gefundene Kämpferplatte zeigt die ungewöhnliche
Form eines Pfl. mit 4 dünnen frontalen l/a Sil. (partiell ähnliches
in Alspach).

[2 rom. Weihwassersteine jetzt in der nahen Dorf-K. zu Völkles-
hofen : ausgehöhlte Würfel auf kurzen Säulenstämmen mit gedrehten
Wülsten.]

MARDIGNY. Lothr. Kr. Metz. Inv.
Kirche. Das rom. Sch. 1849 abgebrochen. Erhalten der rom. T.,
gekuppelte Fenster mit Würfelkaptt., desgl. an der Arkatur der mit
Gratgwb. gedeckten Erdgeschoßhalle.

Schloß. 2 runde Ecktürme 16. Jh., stattliches bar. Einfahrtstor.

MARIENBORN. Hessen Kr. Büdingen. Inv.
Ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst.° c. 1274—86 (jetzt halb Ruine, halb
für profane Zwecke verbaut). Der langgestreckte lsch. Gr. und
der ohne Einziehung oder sonstige Abgrenzung sich vollziehende
3seit. Chorschluß (Rippenstellung 5/s) sind typisch. Ganze L.
39,5 m, Br. 9 m, Fensterachsen 7. Die birnstabf. Rippen, für Quer-
und Diagonalbg. von gleicher Stärke, ruhen auf Konsolen. Die
schlanken Fenster einfach abgeschrägt und maßwerklos. 3 fach ab-
gestufte Strebepfll. Der einzige Eingang an der SSeite nahe dem
Chor. — Ikon. Doppelgrabst. für Johann v. Isenburg und Sophie
v. Wertheim c. 1390.

MARIENBURG. RB Koblenz Kr. Zell. Inv.
Kirchenruine (ehem. Prämonstr.-Nonnen-Klst.). Spgot. A. 16. Jh.,
einige Teile 17. Jh. lsch. Gwb.Bau mit 5/s Schluß.

MARIENFLOS. Lothr. Kr. Diedenhofen-O. Inv.
Ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst. gegr. 1242, zerstört in der Revolution.
Erhalten ein kleiner quadr. Bau mit Gwb. des 13. Jh.; vielleicht
die alte Sakristei. — Gute steinerne Marienstatue 15. Jh.
 
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