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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0432

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Thi

— 419 —

Tho

Straßburg-Freiburgischen Schule. Schiff geteilt in 2 breit -rck.
Kreuzgwbb., regelmäßiger 5/sSchluß, ringsum Erdgeschoßarkatur,
in deren knappen Formen sich Strenge und Grazie paaren. Alle
Kaptt. ohne Blattschmuck. Schlanke maßwerklose Fenster.

THI EN GEN. Baden Kr. Frei bg. Inv.
Pfarr-K. 1751; Epit. 1658, 1756. — Ältere Häuser mit Staffel-
giebeln (ehem. Zehntscheuer), bmkw. Holzbauten0 mit Hofgalerien.

THOLEY. RR Trier Kr. Ottweiler. Aufnahmen in Trier. Meßb.
Benedikt.-Klst.-K. Errichtet auf einer großen römischen Bad-
anlage. Erste Gründung merovingisch. Über den bestehenden Bau
keine Nachrichten. Einheitlich frgot., Ausläufer der Trierer Lieb-
frauenschule, beg. wohl bald nach M. 13. Jh., Abschluß des Hoch-
schiffs gegen E. 13. Jh. — Querschifflose Gwb.Basl. 47,5 m 1.,
20 m br., 16 m Schluß mit 3 Apsiden in Höhe der Schiffe, die
mittlere um 1 Joch hinausgeschoben, der Winkel zwischen ihr und
den Seitenapsiden durch eine feste Mauermasse gefüllt, so daß die
letzteren außen nur 3 von den 5 Polyponseiten sichtbar werden
lassen. Das Lhs. in 5 Joche geteilt, von denen die 2 östlichen
durch Stufenüberhöhung des Bodens lithurgisch zum Chor ge-
schlagen waren. Nach W sind die Sschiffe bis zur vorderen Flucht
des mächtigen quadr. Turms vorgeschoben; sein Erdgeschoß in
den Schiffsraum einbezogen; die Freipfeiler später verstärkt. Quer-
schnitt und System durch harmonische Verhältnisse ausgezeichnet.
Im Msch. verhalten sich Br. zu H. wie die Summe von 2 rck.
Dreiecken. Der Arkadenscheitel teilt das System genau in der
Mitte seiner Höhe. Pf 11. rund mit 4 Diensten. Glatte Kelchkaptt.
Birnstabrippen. Seitenfenster 2teil, mit großem Kreis im Bogen-
feld. An den Oberfenstern treten Nasen hinzu. Zu beachten daß
die, an sich sehr niedrigen Oberfenster, nach unten als Blenden
weitergeführt sind. An den Sschiffen kräftige Strebepfll. und unter
dem Dach verhehlte Strebemauern; das Hochschiff ungegliedert.
Aus der schlichten und knappen Formbehandlung fällt nur das
Hauptportal heraus; es liegt am l.Joch der NSeite; freie Nach-
ahmung des WPortals der Liebfrauen-K. in Trier, gleich diesem
im Rundbg. geschlossen, Archivoltstatuetten beschädigt, Gewänd-
statuen ganz zerstört, im Tympanon Weltgericht, an den Bogen-
läufen die klugen und törichten Jungfrauen. Die das Portal seit-
lich einfassenden Strebepfll. tragen Fialen, im Unterschied zu den
einfach gehaltenen übrigen; ihr Statuenschmuck, Maria und Ver-
kündigungsengel, besser erhalten. — Die Turmfassade hat nur eine
kleine rundbg. Tür, darüber hohes schmales Fenster. Es folgen
über der Dachlinie des Schiffs noch 2 niedrige Freigeschosse, deren
2teil. Fenster in der Proportion rom. Kuppelfenster, Krönung durch

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