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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0128

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Frie

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Frie

Rathaus. Kleiner Putzbau mit stattlichem Portal von 1738.
Wenige Reste der Stadtbefestigung, darunter der „rote Turm".
Burg. Name eines gesondert verwalteten Stadtteils. Ein tiefer
Graben trennt ihn noch heute von der Reichsstadt, mit der die
Burg in ständigem Streit um Rechte und Macht stand. Die ein
fast regelmäßiges Rck. bildende Ummauerung großenteils erhalten.
Das vordere Tor im 17. Jh. umgebaut. Der eingemauerte Schluß-
stein von 1493 soll aus dem 1684 eingestürzten vorderen Burg-T.
stammen. Das hintere Tor sehr stark befestigt, ursp. 3, jetzt 2
Durchfahrten. Danebender dicke T., Durchmesser 18 m, Mauer-
stärke 6 m, oberer Abschluß zerstört — und der Adolfs-T. (nach
1374), Rund-T. von ungefähr gleicher Stärke, 36 m h., dazu ein
zylindrischer Aufsatz von kleinerem Durchmesser und 4 vorgekragte
Erker (rest.). Dieser Typus, dem man auch künstlerische Bedeu-
tung nicht absprechen kann, begegnet in der Wetterau und am
Mittelrhein öfters und in mancherlei Variationen. — Burg-K.
zuerst genannt 1245, Neubau 1808. Holzkruzifix und schöne
Altardecke aus 15. Jh. — Burggrafenhaus A. 17. Jh., Langbau
mit 3 stark vorspringenden Giebelrisaliten in derber Sp. Renss.
Daneben Deutschordenshaus, A. 18. Jh. Mehrere Wirtschafts-
gebäude. Der weitläufige Hof wird vom Burgplatz durch eine
niedrige Mauer getrennt, in der Mitte prunkvolles Tor mit 2 Seiten-
pförtchen, bez. 1611, Wappen der Cronberg und Riedesel. An
Burghäusern des 16. Jh. Wappensteine der Brendel v. Homburg,
Stein zu Nassau und Riedesel. S. Georgsbrunnen.

FRIEDELSHEIM. Pfalz BA Neustadt. Inv. I.
Kirche0. Flachgedeckter Saal mit umlaufenden Emporen, 18. Jh.
Chor 14. Jh.

FRiEDENWEILER. Baden Kr. Freibg. Inv.
Ehem. Frauen-Kloster-K. 1725—31. Schlichter, tüchtiger gewölbter
Barockbau mit got. Resten.

FRIEDEWALD. RB Koblenz Kr. Altenkirchen. Inv.
Burg (Ruine) einst der Gf. v. Sayn. 1876 auf Abbruch verkauft
und in größeren Teilen niedergelegt. Die Wohngebäude, soweit
erhalten, aus 16. und 17. Jh. Das Hauptschloß (Inschr. 1580, 1582),
ein Rck. von 17: 27 m, „eine wahre Perle" unter den deutschen
Fürstenschlössern der Renss.; kräftiger Rustikaunterbau; 2 Haupt-
geschosse durch Wandpilaster in 11 Felder geteilt, das untere in
tosk. und dor., das obere in jon. Ordnung, meisterhaftes Detail.
Im großen Saal noch die schönen Verhältnisse zu genießen. Einige
reich gegliederte Türen und Kamine (bez. 1582).

FRIESENHAGEN. RB Koblenz Kr. Altenkirchen. Inv.
Pfarr-K. Lhs. 1730, Chor spgot. — Rom. Taufstein. Mehrere

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