Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0073

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die

— 60 —

Die

DIERDORF. RB Koblenz Kr. Neuwied. Inv.
Schloß 17. Jh., groß, einfach, 4 Erker an den Ecken. Im neugot.
(1816) Mausoleum des fürstl. Parks bmkw. alte Grabdenkmäler
(z. T. aus Rommersdorf): Wandgrab des Kurfürsten Salentin v. Isen-
burg f 1610. Graf Wilhelm v. Wied f 1462 und Gemahlin, Tumba
mit vortrefflichen Liegefiguren. Bildnissteine für Wilhelm zu Runkel
und Isenburg f 1489. Johann zu Wied f 1524. Philipp zu Wied
t 1535. Gerlach zu Isenburg f 1530.

DIERSBURG. Baden Kr. Offenburg. Inv.
Burg° (Ruine). Der Hauptbau enthält, wie in Hohengeroldseck,
2 Palas. Am „alten Bau" ein gekuppeltes rom. Fenster.

DIETERSHEIM. Hessen Kr. Bingen. [R.]
Dorf-K., im wesentlichen spgot. lsch., T. an der NSeite. Rom.
Kämpfer am Triumphbg. Hochaltar bar. mit 3 älteren spgot.
holzgeschnitzten Figuren: Madonna von 1440 von hervorragender
Qualität, mittelrheinisch, Gordianus und Epimachus wohl gleich-
zeitig. Sakramentshaus spgot. originelle Form in 3eck. Grund-
riß. Kanzel bar., einfach, wuchtig. Holzstatue der St. Hülferin
(Hilgefordis) bar.

DIETKIRCHEN. RB Wiesbd. Kr. Limburg. Inv.
Ehem. Stifts-K. S. Lubentius0. Baunachrichten fehlen. Anschei-
nend LH. 12. Jh. Gegen 1880 eingreifend rest. Lhs. öachsige
Basl. mit seitl. Emporen und w Querempore. Sehr niedrige Ar-
kadenpfll. Der hohe Lichtgaden (mit nicht axial gestellten Fenstern)
führt zu ungewöhnlich steilem Querschnitt. Die Erdgeschosse der
Ssch. haben grätige Kreuzgwbb. zwischen Gurten, die Emporen
sind direkt durch die Dachsparren geschlossen, das Msch. mit (er-
neuerter) Flachdecke. Jenseits des Triumphbg. 3sch. 2joch. Chor
von gleicher Breite wie das Lhs., in got. Zeit eingewölbt und nach
außen mit Giebeln versehen, so daß dieser Teil in gewissem Sinn
ein Qsch. bildet; Krypta und Lettner zerstört. Nach O 3 Ap-
siden in einfachen rom. Formen. Nach W 2 (nicht ganz symmetr.)
rom. Türme, im Erdgeschoß gegen die K. in voller Breite geöffnet,
außen bis zur Höhe des Schiffsdaches glatt, dann 2 Geschosse mit
je 2 gekuppelten Fenstern, umrahmt von Ecklisenen und Bg.Friesen.
Rhombendächer. Im SO, auf tieferem Niveau, die (ganz moderni-
sierte) Trinitatis-Kap.; sie steht durch einen unter den Apsiden in
gebrochener Linie hinlaufenden Gang mit dem Chor der K. in
Verbindung. Toten-Kap. S. Michael mit kleinen rom. Fen-
stern. — Das Ganze bei nur mäßigen Dimensionen (außen 38 m 1.)
durch die Lage auf steilem Fels über der Lahn ein Architekturbild
von großer Wirkung.

Ausstattung. Unter dem modernen Hochaltar ein in der ehe-
maligen kleinen Krypta gefundener Steinsarg römischer Form mit
 
Annotationen