Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0333

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Pfe

— 320 —

Pfi

licher Höhe römische Mauertechnik, geregelter Bruchstein mit
breiten Mörtelfugen, an den breiten (später rom. umgestalteten)
Fenstern Ziegel mit Deckbogen um die Wölbsteine; außerdem
Fundamente weggebrochener Quermauern. Dieser Befund, ver-
bunden mit den historischen Nachrichten (Gründung eines Nonnen-
konvents durch Adula A. 8. Jh.), macht es durchaus wahrschein-
lich, daß wir den Bau der Adula noch vor uns haben; er ist Umbau
eines römischen Bauwerks, dessen Mauern teils wieder verwendet,
teils beseitigt wurden. 2. Bei Umwandlung des Nonnenkonvents
in ein Chorherrenstift unter Erzbischof Poppo (1016—1042) Er-
höhung der Längsmauern und Anlage der noch bestehenden Apsis;
die Details der Halbsll., mit denen ihre innere, und der Lisenen,
mit denen ihre äußere Wand gegliedert ist, sind im Stilcharakter
dem gleichzeitigen WBau des Trierer Doms engstens verwandt.
Und wie dort, so sind auch hier zu beiden Seiten des Langchors
Türme angeordnet gewesen; ihre tonnengewölbten Erdgeschosse,
die noch bestehen, bildeten Nebenchöre; ihre Anbauten im 17. Jh.
auf der NSeite erneuert, auf der SSeite abgebrochen. Parallel der
s Stirnwand des Qsch. ein Anbau (Marien-Kap.), Mauern römisch,
Gwbb. rom., Chor spgot. 3. Um 1220—30 Einziehung der noch
bestehenden Gwbb., Veränderung der Fenster, Zumauerung der
Arkk. über dem n und s Vierungsbg. — Von dem geräumigen
Kreuzgang (NO) ein interessantes Bruchstück erhalten; die Gwbb.
A. 16. Jh., die Arkk., trotz ihres frgot. Aussehens, nach Effmann
aus derselben Zeit. Ebenso die nach O anschließende Petri-Kap.
Isoliert die Nikolai-Kap. — In der Stifts-K an der SWand
Grabstein des Pankraz Sauerzapf 1568, vielleicht von Ruprecht
Hoffmann, im n Nebenchor 3teil. Epitaph von 1542, in der
Petri-Kap. 2 Reliefs von 1547, Abendmahl, Auferstehung.
Burg. Ihre Geschichte ist ebenso alt, als die der Stifts-K.: römi-
sches Palatium, fränkischer Königshof, Schloß der Erzbischöfe von
Trier. Die ma. Befestigung durch die von Erbz. Johann v. Metzen-
hausen 1537—39 erbauten Bastionen ummantelt, got. Wohnbauten
noch erhalten.

PFEDDERSHEIM. Hessen Kr. Worms. Inv.
Die ma. Ortsbefestigung gut erhalten, 9 Volltürme, mehrere Halb-
türme.

PFEFFELBACH. RB Trier Kr. S.Wendel. [B.]
Ev. Pfarr-K. Großer Bar. Bau, in der WWand rom. Reste.

PFIRT. OElsaß Kr. Altkirch. Inv.
Kirche. Got. 5/8 Chor mit OTurm um 1300, sonst erneuert.
Schloß. Sitz eines mächtigen, im 14. Jh. ausgestorbenen Grafen-
geschlechts. Das obere eine ausgedehnte Anlage aus E. 11. bis
A. 12. Jh., das untere spgot. und bar. Graf Johann Fugger, 1575
 
Annotationen