Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0360

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
S. Av

— 347 —

S. Go

8. AVOLD. Lothr. Kr. Forbach. [DJ
Ehem. Benedikt.-Klst.-K. Der künstlerisch bedeutendste Bau des
18. Jh. in Lothringen. Inschr. an der Fassade: reaedif. med.
XVIII. saec. Genaueres nicht bekannt, da die betr. Archivalien
vernichtet. Der Stücharakter nimmt bereits eine entschiedene Wen-
dung zum Klassischen. — Kreuzf. Gr., Lhs. 3sch., Qhs. wenig aus-
ladend, lsch. Chor mit 1/3 kr. Schluß. System des Lhs. 4joch.
Hllk. mit mächtigen korinth. Sil. auf hohen Sockeln. Im Msch.
Tonnengwb. mit kräftigen Quergurten, die Stichkappen so behan-
delt, daß ihr Einschnitt in die Zylinderfläche möglichst wenig fühl-
bar wird. In den Ssch. Hängekuppeln. Ebensolche über der
Vierung. Die Raumwirkung sehr bedeutend, luftig und hoch.
Die schlanken Rundbg. Fenster lösen die Wandfläche zwischen den
Pilastern fast gänzlich auf. — Br. des Msch. 10,30 m, der Ssch.
4,40 m, Sl. Intervall 6 m, H. des Gwb. Scheitels 18 m, L. bis Chor-
anfang 35 m. — Bezeichnend die antidekorative Reaktion: es sollen
die stillen, ernsten Architekturformen allein das Wort haben. Die
Gwbb. mögen ursp. etwas Farbe gehabt haben, im wesentlichen
herrscht die natürliche Farbe des lichtrötlich und grauen Sandsteins.
Die kürzlich eingesetzten Glasmalereien viel zu bunt. Das alte
Mobiliar zerstört bis auf das Wandgetäfel im Chor, Eichenholz in
Naturfarbe, flachgeschnitzt in einer dem Louis XVI. sich nähernden
anmutig schlichten Manier. Am WEnde des n Ssch. neugot. Altar
mit schönem Steinrelief des 16. Jh., Marientod. — Das Äußere
am besten sichtbar aus dem Garten an der SSeite. Schöne und
geistreiche Behandlung der Strebepfll. 2 Türme (der alten Dächer
beraubt) am Chor, ein dritter an der mit dem Klostergebäude eine
fortlaufende Flucht bildenden Fassade.

Remise des Hotel de Paris, 4 Sterngwbb. auf Mittelpfll., von einem
adligen Freihof.

S.BARBE. Lothr. Kr. Metz. Inv.
Von der bedeutenden Wallfahrts-K. des Ma. steht nur der große
WTurm mit got. Fenstern aus bester Zeit.

S.GOAR. RB Koblenz Kreisstadt. Inv. [DJ
Ehem. Stifts-K. 3 Bauzeiten vertreten: 1. Geräumige 3sch. rom.
Krypta, grätige Kreuzgwbb. zwischen Gurten auf Würfelknaufsll.,
im Charakter des fr. 12. Jh., allenfalls E. 11. Jh. Ferner rom.
Kämpfer derselben Epoche am Eingangsbg. in den quadr. Vorchor.
2. Frgot., 2. H. 13. Jh., der über rom. Unterbau errichtete Chor.
Gwbb. im 5/s Schema, Dienstgruppen mit Schaftringen, Rippen
schon mit Birnstab. Die Seitenräume am Chor mögen aus dem
Umbau ehem. OTürme entstanden sein. 3. Völliger Umbau des
Lhs. 1444 als netzgewölbte Hllk., 19 m br., 24 m 1., 16 m h. Die
Sschiffe in ganzer Länge durch Emporen geteilt. Interessanter Raum-
 
Annotationen