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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 4): Südwestdeutschland — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.10980#0136

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Gen

— 123 —

Ger

der Marienkap., hl. Grab von 1505, die Zierarchitektur von bestem
Geschmack, auch die Figg. recht achtbar; die Vermutung straß-
burgischen Ursprungs liegt nahe. — Kirchengeräte nicht älter
als 18. Jh. Gobelin mit 5 Passionsszenen, bez. 1606, aber noch
immer mit Nachklängen aus Schongauer und Dürer. Epitaphe
an den Außenwänden, nicht erheblich.

Klostergebäude. Nach der völligen Zerstörung durch die Fran-
zosen Neubau beg. 1693 von Franz Beer aus Vorarlberg. Die im
ganzen einfachen Formen im Sinne des deutschen, nicht des italie-
nischen Barock. Portal und Treppenhaus 1743—63 prächtiger er-
neuert. Im SFlügel (Wohnung des Pfarrers) eine Anzahl von Ge-
mälden, meist von den alten Altären der K.
Alte Pfarr-K. S. Martin (jetzt Friedhofs-Kap.). Fränkische Grün-
dung. Der heutige Bau 1452, im 17. Jh. viel beschädigt und rest.
— Epitaphe, gute Handwerksarbeiten der Renss. und der Bar.
Einbethen-Kap. Sehr alte Gründung. Erneuert 1681. Außen-
kanzel 1767.

Rathaus0, Neubau 1784 von V.Kraats, einem einheimischen Meister.
Ohne Prunk sehr ansehnlich in der Wirkung und mit gutem
künstlerischen Sinn durchgeführt. 3 Geschosse, 11 Achsen, Mittel-
risalit, Erdgeschoß in rustizierte Arkaden aufgelöst.
Marktbrunnen0, Balustersäule mit Geharnischtem als Wappenträger,
bez. 1582, nach Zerstörung durch die Franzosen 1718 rest.
Im Privatbau herrscht das Fachwerk vor. Das Pfaffsche Haus°,
Ansehnlicher Neubau in der Art Fr. Beers, bez. 1699, in neuester
Zeit abgebrochen. Von der Stadtbefeestigung auffallendeweise noch
einiges erhalten. Kinzigtor und Heigeracher Tor mit einfachen
4 stöckigen Türmen im Charakter der Sp Renss. Reicher durch-
gebildet der Niklas-T., ein Bestandteil des Offenburger Tors.

GENTINGEN. RB Trier Kr. Bitburg. [B.]
Kapelle. Malerische Gruppe aus verschiedenen Zeiten, OTurm rom.

GERNSBACH. Baden Kr. Baden-Baden. [D.]
Rathaus beg. 1617, 1618. Klein, keineswegs anspruchslos. Der
volle, schwere Formenapparat des Frühbarock in Fortbildung der
Richtung Schickhardts und Riedingers. Der Bauplatz an einer
engen Straßenkreuzung führte auf einen gedrängten Hochbau.
Auf jeder Seite nur 3 Achsen. Über einer ein Giebel mit stark
herausgedrehten Voluten und Obelisken, auf der anderen ein Zwerch-
haus, an der Ecke ein polyg. Erker. Die Fenster haben gebrochene
Giebel, die viel angewendeten Voluten sind gequetscht. Im Inneren
an Wendeltreppe und Tür got. Profile.

GEROLDSECK. Lothr. Kr. Saarburg. Inv.
Burg, zur Herrschaft Finstingen gehörig. Reste einer quadr. Wasser-
burg aus sp. Ma.
 
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